Pinseltanz und Vogelbild
Ostasiatische Tuschmalerei und Kalligraphie aus der Sammlung Walter Gebhard
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Ostasiatische Tuschmalerei und Kalligraphie aus der Sammlung Walter Gebhard
Universalismus und Nationalismus
Diese Publikation führt den Band „Ostasienrezeption zwischen Klischee und Innovation„ mit den Beiträgen des internationalen Kolloquiums an der Universität Bayreuth vom März 2000 weiter. An literatur-, medien- und wissenschaftshistorischen, kunst- und musikwissenschaftlichen Beispielen werden Begegnungsprozesse im Zeitraum zwischen 1914 und 1950 analysiert. Der Themenbogen umfasst Theorien der Rezeption, des Orientalismus und Okzidentalismus, Divergenzen und Parallelen der radikalisierten nationalistischen Ideologien, die mit dem Kult von Opfer und Tod den temporären Verfall der Idee versöhnlicher Fremde erzwungen haben. Die politische Perspektive dokumentiert jedoch, dass den „Kämpfer“-Kulturen nicht nur Weltherrschaft misslang, sondern auch ein Selbstbild, das ohne Begegnungshoffnung auszukommen versuchte.
Im Blick auf verschiedene Disziplinen wie Mentalitäts-, Literatur- und Kunstgeschichte, Kolonialhistorie sowie interkulturelle Rezeption Japans wird der Garten als Ergebnis sozialer und ideologischer Begegnungen zwischen Mensch und Natur betrachtet. Diverse Selektionsimpulse zeigen, wie Gartenkultur von der Antike über das mittelalterliche Europa und den feudalen Repräsentationskult in Japan bis hin zum Barock und der Aufklärung zur anthropologischen Symbolik beiträgt, auch in Gedichten und Romanen. Die unterschiedlichen Perspektiven und Beziehungen verdeutlichen, dass der Kolonialismus des 19. Jahrhunderts die Illusion hatte, kolonialisierte Regionen durch die Schaffung von Gärten als Domestikationsräume für „die Wilden“ zu zivilisieren. Diese Forschungsergebnisse aus verschiedenen Bereichen helfen, den Garten als eine kulturelle Konstruktion zu verstehen, die sich über die Jahrhunderte entwickelt hat und tief in den sozialen und ideologischen Kontexten verwurzelt ist. Die Entwicklung der Gartenkultur spiegelt nicht nur ästhetische Werte wider, sondern auch die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur in unterschiedlichen historischen Epochen.
Dieser Band versammelt die Beiträge eines interdisziplinären Kolloquiums zum Thema „Ostasienrezeption zwischen Klischee und Innovation“, das im September 1997 an der Universität Bayreuth stattfand. Die Vorträge leisten einen Beitrag zur Erforschung konkreter interkultureller Rezeptions- und Austauschprozesse, indem sie verschiedene Begegnungen zwischen Ost und West um 1900 skizzieren und der Frage nachgehen, welche Rolle Selbstdeutung und Fremderfahrung in dem zu beobachtenden Weltbildwandel spielen. GEBHARD, W.: Einführung / I. WAHRNEHMUNG UND BEGRIFFLICHE FUNKTION VON NATUR: GEBHARD, W.: Panpsychismus als Annäherungsbrücke zwischen Ost und West STAMM, U.: Die „Schrift der Natur“ in Max Dauthendeys Novellen. > Die acht Gesichter am BiwaseeL'Invasion jauneDer blau-rote MethusalemDie chinesische Flöte von Hans Bethge und > Das Lied von der ErdeJapanischen Liedern< von Igor Strawinsky
Der Band enthält philosophische und literaturwissenschaftliche Vorträge und Diskussionen des 3. BAYREUTHER NIETZSCHE-KOLLOQUIUMS zu Nietzsches Spätphilosophie. Die Philosophie des «Willens zur Macht» wird in historische Entwicklungen der neuzeitlichen Vernunft hineingestellt, aber auch systematisch diskutiert und als Diskurspraxis analysiert. Die Vorträge behandeln die Themen: «Strukturen der Macht bei Machiavelli und Nietzsche», «Der Wille zur Macht und das Leiden», «Zur systematischen Konzeption des 'Willens zur Macht'», «Der Diskurs in Nietzsches Nachlass und der 'Wille zur Macht'. Zur Sozial- und Machtthematik im Spätwerk der 80er Jahre», «Nietzsches politische Philosophie. Versuche in postmoderner Politik». Den Abschluss bildet ein grösserer Beitrag: «Nietzsche und Narziss: Die Verarmung der Fiktionen». Er untersucht die Problematik der Selbstmacht in einer komparatistischen und psychoanalytischen Studie für die Werke Die Geburt der Tragödie und «Also sprach Zarathustra».
Kultur-Revolution – Vergangenheitsbewältigung – Neuer Aufbruch
Obgleich der 2. Weltkrieg den rezeptiven Lagern (China, Korea, Japan – Deutschland) radikale Systemveränderungen gebracht hat, bleiben in der geistig-geschichtlichen Tiefe der Nachkriegswelten ideologische Konstanten erstaunlich stabil: So sieht Carl Schmitt seine Verfeindungstheorie der politischen Moderne verwirklicht im „Partisanen“ Mao Zedong. Umgekehrt predigen Alt-Nazis (wie Herrigel und Graf Dürckheim) deutschen Bürgern Erlösung im Zen: Erstmals wird durch Rück-übersetzung von hier verschollenen Werken zur nationalsozialistisch verfälschten deutschen Mystik aus japanischen Quellen das Ausmaß der Kulturlüge im Kulturerbe-Handel sichtbar. Der authentische Blick eines Opfers der chinesischen Kulturrevolution veranschaulicht die beträchtliche Teilnahme ihrer frühen Rezeption an der angeordneten Blindheit. Aber auch klarsichtiger sozialistischer Utopismus (etwa Heiner Müllers) kann nur noch sein Absterben konstatieren. Wie viel Exotismus in Günther Anders’ Hiroshima-Wahrnehmung, wie viel Ethnozentrismus auch in kritischen Hiroshima-Evokationen liegt, das kontrastiert gegen medial innovative, filmische, graphische und musikalische Verarbeitungen Ostasiens. Dieses hat weithin seine frühere Funktion eines ‚Notausgangs‘ aus dem selbstentfremdeten Westen verloren.
In vier Vorträgen werden religiöse und literarische Formen des symbolischen Gebrauchs von Licht von den ältesten vorderorientalischen Traditionen bis zur Gegenwart skizziert. Dabei zeigt sich einesteils die Neigung zu einer strikten Hell-Dunkel-Entgegensetzung, die besonders für frühe religiöse Gebrauchsformen entscheidend war, dann aber eine zunehmende Bewußtwerdung der Dialektik der Gegensätze: Man entdeckt den Bedarf an Farbe und Dunkelheit. Die Bezugstexte reichen von den Sonnenhymnen Echnatons und Julians über den Tristan-Roman und mittelalterliche Visionsliteratur, die reformatorischen und aufklärungstheologischen Liedschätze bis zur Lyrik Paul Celans.
"Als Habilitationsschrift auf Empfehlung ... der Universit'at M'unchen gedruckt"--Verso t.p.
Strukturen der Negativität bauen sich bei Nietzsche bereits im Vorfeld theoretischer Abstraktion auf. Die Beiträge fragen nach der Tradition von Chaos-Annahmen und Entwertungs-Anschauungen, nach der daraus resultierenden Negationsambivalenz und der Praxis der Diskontinuitätssetzung. Damit wird Nietzsches Modernität sichtbar: Rezeptionshistorische Aufsätze beleuchten Nietzsches Wirkung in der Frauenbewegung der ersten Jahrhunderthälfte und seine Renaissance in der BRD.
Philosophie der Natur zwischen Verklärung und Verhängnis
Die Reihe Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung (MTNF) setzt seit mehreren Jahrzehnten die Agenda in der sich stetig verändernden Nietzsche-Forschung. Die Bände sind interdisziplinär und international ausgerichtet und spiegeln das gesamte Spektrum der Nietzsche-Forschung wider, von der Philosophie über die Literaturwissenschaft bis zur politischen Theorie. Die Reihe veröffentlicht Monographien und Sammelbände, die einem strengen Peer-Review-Verfahren unterliegen. Die Buchreihe wird von einem internationalen Redaktionsteam geleitet.