Die zurückkehrende Einsicht, dass eine philosophische Metaphysik unverzichtbar ist, hat weltweit zu einem neuen Interesse an Hegels Philosophie geführt – und ganz im Zentrum Hegelschen Denkens hält sich, irritierend, das Problem der Dialektik. Es ist das Problem einer fundamentalen philosophischen Logik und ihrer dialektischen Begründung – immer wieder kontrovers diskutiert und bislang ohne befriedigende Antwort. Wichtig ist deshalb, Hegels eher intuitives Erfassen dialektisch-logischer Beziehungen durch eine Theorie der Dialektik zu ergänzen. Erst damit hat man ein nachvollziehbares Verfahren dialektischer Argumentation, das bislang fehlt. Entscheidend für dieses Projekt ist aber, wie gezeigt wird, die Funktion antinomischer Strukturen. Der spezifisch antinomische Widerspruch, der den Übergang zu einer neuen, begriffl ich höherrangigen Ebene erzwingt, ist dabei der Motor, der den Prozess dialektischer Explikation vorantreibt. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist, auf dieser methodischen Basis zunächst einmal Hegels Logik der Qualität – freilich mit einschneidenden Revisionen – nachvollziehbar zu rekonstruieren.
Dieter Wandschneider Knihy






Technik
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Das besondere Augenmerk der Studie gilt den globalen und oft auch verstörenden Aspekten der Technikentwicklung (e.g. 'Künstliche Intelligenz', 'Big Data', 'Ökoethik'). Gegenstand des ersten, analytischen Teils sind gewisse Besonderheiten technischer Rationalität, ihre Durchdringung der Lebenswelt bis hin zur Entwicklung künstlicher Intelligenz sowie die unser Denken bis heute determinierenden geistesgeschichtlichen Weichenstellungen durch Bacon, Galilei und Descartes. Im zweiten, 'dialektischen' Teil wird eben jener 'verstörende' Wesenszug moderner Technik näher analysiert, der zu ungeplanten 'Umschlagsphänomenen' führt, etwa dass technische Befreiung unversehens in strukturellen Zwang umschlägt. Im dritten, ethischen Teil wird, als Folge der Massentechnisierung, die Notwendigkeit eines 'Globalisierungsprinzips' im Rahmen einer 'post-klassischen' Öko-Ethik begründet - mit der Pointe eines Grundrechts auch und gerade des Geistes auf eine 'heile' eine bislang nicht angemessen gewürdigte geistige Dimension des Ökoproblems!
Naturphilosophie
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Gerade der Mensch, der sich qua Geist aus Naturbindungen zu lösen vermag, braucht zur Orientierung im Sein ein Naturbild. Einen Begriff der Natur im Ganzen zu fassen ist damit auch ein Grundthema philosophischen Nachdenkens. Gleichwohl ist die Gegenwart eine Epoche ohne Naturphilosophie – ein Skandalon einer auf Wissenschaftstheorie fixierten Philosophie. Schwerpunktthemen dieser Untersuchung sind die Gesetzmäßigkeit der Natur, elementare Formen des Naturseins (Raum, Zeit, Bewegung, Materie, Licht) unter Einbeziehung relativitätstheoretischer und quantentheoretischer Perspektiven; ferner das Problem des Lebendigen, die Frage eines möglichen Ziels der Evolution sowie Anfänge des Seelischen in der Natur (Wahrnehmung und Empfindung).
Das Geistige und das Sinnliche in der Kunst
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Mit dem Titel Das Geistige und das Sinnliche in der Kunst ist ein Schlüsselthema der Ästhetik bezeichnet. Fraglos hat Kunst eine sinnliche Seite, und ebenso fraglos ist Kunst ein Produkt des Geistes für den Geist. Doch das Verhältnis des Geistigen und des Sinnlichen in der Kunst ist für uns heute – angesichts der modernen Kunst – höchst problematisch geworden: Die brutale Wucht des Stofflich-Sinnlichen einerseits scheint Geistiges zu erdrücken, und die überbordende Intellektualisierung der Kunst anderseits lässt das Sinnliche zunehmend als beliebig erscheinen. Inwieweit und wieso Kunst Sinnliches zu vergeistigen und Geistiges zu versinnlichen vermag, ist so mehr denn je das eigentliche Rätsel der Kunst. In den hier vereinigten Studien wird dieses ästhetische Grundthema – anknüpfend an die idealistische Tradition, aber auch im Blick auf die moderne Kunst – facettenreich durchdacht.
Die moderne Technik greift in beispielloser Weise in die menschliche Existenz ein – ein Tatbestand, der auch und gerade für die Philosophie eine Herausforderung darstellt. Die Studie nimmt die Technik unter einem dreifachen Aspekt in den Blick: (1) als Analyse zentraler Wesensmerkmale des Technischen, (2) als Sichtbarmachung dialektischer Strukturen sowie (3) der ethischen Probleme, die sich angesichts der modernen Technik stellen.
Die Untersuchung soll einen Beitrag zur Grundlagenreflexion der Physik leisten, wobei diesbezüglich - das mag überraschen - auch Orientierung an Hegels Naturphilosophie gesucht wird. Das systematische Interesse der Arbeit geht dahin, immanente Begründungs- und Deutungszusammenhänge im physikalischen Wissen sichtbar zu machen. Bisher, d. h. in der Perspektive formaler und 'protophysikalischer' Wissenschaftstheorie, ist diese Form 'prinzipientheoretischer' Analyse fundamental vernachlässigt worden. Wenn es aber darum geht, über das faktische Verfahren der Physik hinaus auch zu verstehen, was damit letztlich intendiert und kategorisiert ist, kann auf die Klärung inhaltlicher Sinnstrukturen nicht verzichtet werden. Behandelt werden in diesem Zusammenhang insbesondere folgende Themen: die Dreidimensionalität des natürlichen Raums, die wissenschaftliche Feststellbarkeit von Zeit, ihre Eindimensionalität und Gerichtetheit, der Maßcharakter von Prozessualität und der Sinn der Zeitmodi, die Logik des Materiebegriffs und schließlich, hier zentral, die Relativität der Bewegung und die Absolutheit der Lichtbewegung sowie das Verhältnis von Kinematik und Dynamik. Bemerkenswert erscheint, daß Hegelsche Denkansätze sich hierbei als außerordentlich fruchtbar erweisen. Zugleich gelingt es so, einen Zugang zu der bislang kaum erschlossenen Naturphilosophie Hegels von einer nicht selbst schon Hegelschen Position her zu gewinnen.