»Es geschehen noch Zeichen und Wunder.« Ironie schwingt mit, wenn dieser Satz heute zwischen Menschen fällt. Die Vernunft ist das Maß aller Dinge, auch in der neueren theologischen Tradition, die sich seit der Aufklärung mit dem Thema Wunder schwer tut. Die Zeiten des Wunderbeweises sind unwiederbringlich vorbei. Ernst zu nehmen sind aber die Sehnsüchte und Hoffnungen auch des modernen Menschen, das ganz Andere möge dann und wann in die unheile Welt einbrechen. Die in diesem Buch versammelten Beiträge unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen wollen das Thema interdisziplinär erschließen und so neue Sichtweisen auf ein umstrittenes Phänomen eröffnen.
Werner H. Ritter Knihy






Heilung - Energie - Geist
- 284 stránek
- 10 hodin čtení
Der Wunsch nach einer »anderen Medizin« wächst durch Hoffnungen und Enttäuschungen, die sich mit der modernen Medizin verbinden. Und so wurde das Heilen jüngst in unterschiedlichen Zusammenhängen als verloren gegangene Kunst wieder entdeckt und öffentlich thematisiert. Unkonventionelle Heilungsverfahren sind aber nicht nur eine Chance, sondern auch eine Herausforderung für die sogenannte Schulmedizin, ebenso wie für die Theologie, die Psychologie oder sogar die Jurisprudenz. Erstmals erschließen nun namhafte Wissenschaftler das Thema Heilung multidisziplinär und rücken es in das Spannungsfeld von Energie und Geist. Biblische Wurzeln von Heilung kommen dabei ebenso zur Sprache wie medizinisches Heilen, Lebenshilfe, Heilung durch Energien oder durch Geister. Phänomene und Begriffe, die im Kontext von Heilung immer wieder in unterschiedlichen Konnotationen auftauchen, werden auf ihre medizinische, theologische, geistes- und naturwissenschaftliche Konsistenz, Trag- und Anschlussfähigkeit hin geprüft. Letztlich geht es um die fundamentale Frage, mit welchen Bedingungs- und Einflussfaktoren wir bei Heilungsprozessen rechnen können oder sogar müssen.
Erlösung ohne Opfer?
- 290 stránek
- 11 hodin čtení
Der neue Band aus der erfolgreichen Reihe praxisbezogener Klärungen christlicher Grundaussagen kommt gerade recht zur Passions- und Osterzeit. Er gibt Theologen, Lehrern und allen, die dazu Fragen haben, Anregungen, neu und sinnhaltig mit Jesu Leiden und Tod umzugehen. Gott kann nicht lieben und zugleich den eigenen Sohn hinschlachten lassen – so wurde lange Zeit auch im religiösen Unterricht argumentiert. Nur fort mit der Rede vom Opfer! Namhafte Autoren aus allen Fachgebieten der Theologie machen sich neue Gedanken zum Karfreitag und verknüpfen sie mit der Erfahrungswelt der Moderne: Ist die Rede vom Opfertod als Erlösungstat noch zeitgemäß? Anstößig? Oder gar abschreckend? Was hatte die Opfervorstellung Menschen des Alten Testaments zu sagen, warum übertrug man sie auf Jesu Tod am Kreuz? – Und warum kommt sie heute auf anderem Weg zurück – als moderner Mythos in Filmen wie »Titanic« oder Romanen wie »Harry Potter«?
Was haben Bibel, christlicher Glaube und Religion mit Phantasie zu tun? Verbinden die einen Phantasie mit Phantasterei, Hirngespinsten, illusionären Wünschen und Realitätslosigkeit, so verstehen andere Religion und Phantasie gleichermaßen als beflügelnd, faszinierend, innovativ, kreativ-schöpferisch und wirklichkeitsschaffend. Die akademische Theologie, vorwiegend am vernunftgeleiteten, wissenschaftlichen Diskurs interessiert, hat Phantasie und Poesie bislang vernachlässigt, obwohl schon ihre materiale Basis – Bibel und Alltagsreligion – offensichtlich schon sprachlich voller Phantasie stecken und damit die Bedeutung der religiösen Ein-Bildungs-Kraft unterstreichen, welche sich »spielerisch« vom gegebenen Status quo entfernt, harte Realitäten ins Schwingen bringt und sie als veränderlich und verflüssigbar zeichnet. Die Phantasie des Glaubens »ent-deckt« die poetische Seite der Wirklichkeit, deren Chancen und Möglichkeiten. Sie zeigt, »was sein könnte«. Sie ist darum ein inspirierender Quell und ein unerschöpfliches Reservoir religiöser Erneuerungskraft. Die Beiträge dieses Bandes wollen in Variationen auf die fundamentale Bedeutung von Phantasie als eines religiösen Grundsensus von Glauben und Religion sowie für religiöse Lern- und Bildungsprozesse aufmerksam machen.
»Gott, der Allmächtige«, »Allmacht Gottes« – wie viele Gedanken, Erfahrungen, Zweifel und Hoffnungen haben Menschen damit verbunden und verbinden sie noch heute? Kaum ein Gottesprädikat ist so umstritten wie dieses. Offenkundig stoßen wir mit dieser Anrede aus dem Glaubensbekenntnis und der theologischen Tradition auf ein Kernproblem gegenwärtiger religiöser Existenz, aber auch auf ein Kernthema theologischer Reflexion. Was ist und was meint Allmacht Gottes? Woher kommt dieses Gottesprädikat und was ist seine ursprüngliche Bedeutung? Welche Assoziationen und Vorstellungen verbanden und verbinden Menschen im Alltag und in ihrem gelebten Glauben damit? Sind es Worte oder bloße Worthülsen, religiöse Floskeln? Die Autoren nähern sich dem Thema von unterschiedlichen Ansätzen her; sie sind daran interessiert, die Bedeutung der Allmachtsvorstellung theologisch zu klären und in das religiöse Bewusstsein zu heben.
Nachdem sich eine kleinere Gruppe Bayreuther Historiker, Theologen, Ethnologen und Soziologen seit einiger Zeit um das Problem des „Bösen in der Geschichte“ bemüht hatte, mündeten die Diskussionen nach einer interdisziplinären Erweiterung des Kreises der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ind das XVII. Bayreuther Historischen Kolloquium, das am 22. und 23. Juni 2001 an der Universität Bayreuth stattgefunden hat.