Eine Dreiecksbeziehung, die tödlich endet. Sie beruht auf einer wahren Begebenheit. Anna, eine Magd, und ihr Dienstherr Georg verlieben sich. Anna bekommt ein Kind. Ein Jahr später, 1835, wird sie hingerichtet. Sie soll ihre Herrin umgebracht haben. Die Geschichte wird aus der Perspektive dieser drei Personen erzählt. Ob Anna tatsächlich diesen Mord begangen hat, wird posthum mit dem Protokollanten des Mordprozesses erörtert. Die Autorin lässt die Zeit, den Vormärz, und die sozialen Verhältnisse auch in vielen Dialogen lebendig werden. Sie beeindruckt durch ihre glasklare und dialogische Sprache.
Die Texte von Angelika Ebbinghaus haben in vielen Themenfeldern neue Sichtweisen etabliert: Frauenforschung, das globale '1968', die 'andere' Arbeiterbewegung und der Operaismus, die Entwicklung des Taylorismus in Ost und West. Hinzu kommen die Wegmarken ihrer historiografischen Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur: Massenvernichtung durch Giftgas, Heilen und Vernichten, der Nürnberger Ärzteprozess, der Widerstand gegen die NS-Diktatur und Frauen als Opfer und Täterinnen. Die Erinnerungskultur zu 1968 ist weitgehend männlich geprägt. Die Beiträge dieses Buches öffnen den Blick auf eine andere Geschichte und stellen Persönlichkeit und Schaffen einer Feministin und 68erin vor, die soziales Engagement und kritische Analyse in beispielhafter Weise miteinander verbindet.
1968 war im „Zeitalter der Extreme“ die letzte Chance für einen selbstorganisierten und egalitären Sozialismus in Osteuropa. 1968 war für Osteuropa ein Schlüsseljahr. Die militärische Besetzung der CSSR durch Truppen des Warschauer Pakts zerstörte in allen Ländern Osteuropas die Hoffnung auf einen demokratisierten Sozialismus „mit menschlichem Antlitz“. Dies ist der thematische Mittelpunkt des Buchs. Diskutiert wird aber auch der Einfluss der Bewegung der westlichen 68er und die Auswirkung der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ auf die westliche Linke. Profilierte Spezialisten wie Stefan Karner, Peter Heumos und Jörg Roesler, Aktivisten der 60er Jahre wie Adam Michnik, der Schriftsteller Richard Wagner, die Feministin Ute Kätzel und die Historiker Árpád von Klimó, Marc-Dieter Ohse, Boris Kanzleiter und Bernd Gehrke analysieren, was 1968 in den verschiedenen Ländern Osteuropas geschah. Sie beantworten aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage, warum 1968 die letzte Chance für einen selbstorganisierten und egalitären Sozialismus war. Angelika Ebbinghaus vergleicht einleitend die Ereignisse von 1968 in Ost und West. Sie hat dafür Sorge getragen, dass die Vielstimmigkeit dieses Bandes wie aus einer Hand geschrieben ist.
Grenzgänge bieten überraschende Einblicke in die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts und überwinden die Grenzen, die traditionelles wissenschaftliches Denken oft auferlegt. Heinrich Senfft, ein Jurist und Autor, der sich gegen intellektuelle Reglementierungen auflehnt, ist dem Buch gewidmet. Der Inhalt umfasst verschiedene Beiträge, darunter Hermann Kants Betrachtungen über Lebenshilfe, Günter Herburgers Erlebnisse rund um den Mont Blanc und Joachim Kerstens biografische Skizze über Friedrich Sieburg. Hermann Peter Piwitt teilt Einblicke aus seinem Tagebuch von 1995 bis 1997, während Günter Gaus einige Anmerkungen zur Deutschlandpolitik und Helmut Schmidt macht. Michael Jürgs thematisiert die Gewalt und die Rolle von Nationalsozialisten, während Rudolf Augstein die Spiegel-Affäre beleuchtet. Johann Schwenn untersucht die Bewältigung der DDR im Kontext von Rechtsbeugung. Angelika Ebbinghaus analysiert Verteidigungsstrategien im Nürnberger Ärzteprozess, und Marcel van der Linden widmet sich der Bewegung für Demokratie zwischen 1947 und 1964. Weitere Beiträge behandeln die Zerstörung der Arbeiterbewegung durch den Geheimdienst der Deutschen Arbeitsfront, die SPD-Politik in Hamburg und die Erziehung von Jugendlichen im Nationalsozialismus sowie das Scheitern des NS-Arbeitsgesetzes. Heinrich Senfft schließt mit einem Bericht über politische Publizistik und Justiz.
Zur Entstehung der „Wissenschaftlichen Betriebsführung“
The book explores the socio-historical context of American "progress" and its implications for labor movements. It examines the machinery used against worker uprisings, the debates surrounding wages as a partial solution to labor issues, and the ideological justification provided by Social Darwinism. The era of "progress" is analyzed through the differentiation of worker struggles and strategies aimed at maintaining social efficiency, highlighting figures like F. W. Taylor, who is regarded as the father of Scientific Management, along with Gantt, Gilbreth, and Emerson as key proponents.
The response of the labor movement is discussed, focusing on the legalistic approach of trade unions and the more radical stance of the Industrial Workers of the World. The text also considers the implications of Taylorism as an "American Way of Life," the role of the American working class during the World War, and new approaches to broadening and socializing Scientific Management.
The failed revolt of 1919-1923 and the subsequent integration of Scientific Management into the "American Plan" are examined, leading to a conclusion that presents research hypotheses regarding Scientific Management in an international context. It includes a comparative analysis of the Scientific Management movement from 1890 to 1920, the labor science movement in Germany before the major rationalization offensive of 1923/24, and the application of Taylorism in