Matthias Benad Knihy






Das Institut für Diakoniewissenschaft und DiakonieManagement (IDM) der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel steht für eine Innovation in Forschung und Lehre, die mit Blick auf Führen und Leiten in Diakonie und Kirche akademische Herausforderungen der Interdisziplinarität, Normativität und Theorie-Praxis-Verbindung gestalten will. Der Band dokumentiert wissenschaftssystematische Herangehensweisen, Spannungsfelder und erste Ergebnisse der Forschung. Zu Worte kommen Theologinnen und Theologen, Wirtschaftswissenschaftler, Vorstände aus großen diakonischen Unternehmen und Studierende, die alle mehrjährige Leitungserfahrung aufweisen. Dokumentiert ist der grenzüberschreitende Diskussionsprozess durch Beiträge zu einem wissenschaftssystematischen Symposion, durch repräsentative Beiträge von hauptamtlich Lehrenden, durch Beiträge von Studierenden zum Diakoniewissenschaftlichen Programm, durch erste Ergebnisse in Form von Dissertationen sowie durch drei Studienprogramme MA national, MA international und den PhD. Mit Beiträgen von: Fred. G. Becker, Matthias Benad, Alexander Brink, Martin Büscher, Johannes Degen, Andreas Einig, Joachim Erdmann, Christian Geyer, Hanns-Stephan Haas, Mathias Hartmann, Beate Hofmann, Ursula Krey, Udo Krolzik, Edeltraud Lange-Riechmann, Uwe A. Lapp, Burkhard Meyer-Najda, Dietmar Motzer, Werner Nauerth, Wolfgang Nethöfel, Peter Quaschner, Joerg Schneider und Dierk Starnitzke.
In den letzten 200 Jahren hat sich unser Leben grundlegend geändert. Wie antwortet die Evangelische Kirche auf diese Herausforderungen? Welche Formen gemeindlicher Arbeit entwickeln sich? Am Beispiel des Kirchenkreises Bielefeld untersucht das Buch die Rolle der Kirche in den Wandlungsprozessen der modernen Welt. Neben der Organisation und den Zuständigkeiten des Kirchenkreises behandelt der Band zentrale Aspekte kirchlichen Lebens: die Gründung neuer Gemeinden und den Bau von Kirchen und Gemeindehäusern, die Sozialgeschichte der Pfarrerschaft, die Rolle der Frauen, die Werke der Diakonie und die kirchliche Jugendarbeit.
1882 gründete Friedrich v. Bodelschwingh d.Ä. (1831 bis 1910) südlich von Bethel die erste deutsche Arbeiterkolonie Wilhelmsdorf. Bethels älteste Filiale wurde zur Keimzelle der Anstaltsortschaft Eckardtsheim mit ca. 2000 Pfleglingen und zum Rückzugs- und Abschieberaum, aber auch zum Bewährungsfeld für Menschen aus Bethel. Das Verhältnis zur Mutteranstalt blieb nicht immer ungetrübt, dennoch war Eckardtsheim jahrzehntelang fester Bestandteil der einen großen Bethelgemeinde. Als in den 1960er Jahren nicht mehr genügend Diakone und Diakonissen als Arbeitskräfte zur Verfügung standen, begann sich das alte Gefüge umzugestalten. Unter dem Einfluss von Sozialwissenschaften und Sozialgesetzgebung waren neue Arbeitskonzepte gefragt, die den Bedürfnissen der Betreuten mehr entgegenkamen. Der Band präsentiert aus dem Blickwinkel der Zweiganstalt Eckardtsheim 120 Jahre Betheler Anstaltsgeschichte unter den Herausforderungen der Moderne.