Erstmalig reisen 2003 westliche Schauspielerinnen mit einem Theaterprogramm in den Iran nach Isfahan. Sie müssen Auflagen der Zensur erfüllen: Kopftuch, Vermeidung jeglichen Körperkontakts zwischen den Geschlechtern. 2005 und 2006 werden die Gastspiele fortgesetzt. Die Frauen schreiben Tagebücher. Die Eindrücke sind überwältigend und widersprüchlich, Faszination, Schrecken und Zorn wechseln sich ab. Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen die Emanzipation der Frau und die Konfrontation mit der Fremdheit einer anderen Kultur. Das Buch sensibilisiert gegen vorschnelle Urteile, zeigt einerseits die Restriktionen, die ein autoritäres Regime den Menschen aufbürdet, und andererseits, wie sie im Alltag unterlaufen werden können: um das Schwarz ein bisschen aufzuhellen. 'Um das Schwarz ein bisschen aufzuhellen' taz, Oktober, 2007 'Es ist ein Land, in dem Frauen vor Männern nicht singen dürfen, im Taxi aber Christina Aguilera läuft. Ein Land, in dem Frauen nicht Fahrrad fahren dürfen, es aber schätzungsweise 300.000 bis 400.000 Karatekämpferinnen gibt. Ein Land, in dem die Kopftücher der Frauen kaum weiter nach hinten rutschen könnten. Ein Land, in dem ungeheurer Theaterhunger und Neugier herrschen und in dem wir doch trotz aller Wärme und Offenheit nur Reisende auf unsicherem Boden sind - vielleicht ist diese verschüchterte Gewissheit das Einzige, was wir wirklich mit nach Hause nehmen können.' Dorothea Marcus
Renate Obermaier Knihy


Der Autorin geht es um die emotionalen Zuschreibungen, die dem in der deutschsprachigen Literatur des späteren 19. Jahrhunderts bekannten Phänomen der Stadtskepsis und Naturverklärung zugrunde liegen. Sogenannte äussere Natur wird hier als Verweis auf eine «innere» Natur, auf die Trieb- und Körpernatur, gelesen. In den literarischen Stadt- und Landschaftsdarstellungen eine Vorstellungseinheit von der Triebnatur und dem Gesellschafts- und Frauenbild sichtbar zu machen, ist das eigentliche Thema dieser Arbeit.