Knihobot

Gunnar Schmidt

    1. leden 1954
    Bombenkrater
    Thermo-Ästhetik
    Atemräume
    Das Gesicht
    Mythos-Maschine Citroën DS
    Klavierzerstörungen in Kunst und Popkultur
    • Das Klavier - Kultgegenstand bürgerlicher Repräsentation - wurde im Laufe des 20. und 21. Jahrhunderts zum Gegenstand vielfältiger zerstörerischer Performances. Gunnar Schmidt geht in seinem Buch erstmals dem Phänomen dieser Destruktionsäußerungen nach und deutet diese als epochenspezifische Reaktionen auf unheilvolle Wirklichkeiten. Dazu präsentiert er ein umfangreiches Material aus den Bereichen Performance, Kunst, Film und Literatur. 0Exhibition: Staatsgalerie Stuttgart, Germany ( -28.4.2013).

      Klavierzerstörungen in Kunst und Popkultur
    • Das Gesicht

      Eine Mediengeschichte

      Gegenstand der vorliegenden Studie sind die historisch sich wandelnden Konzepte der Gesichtsdeutung, wie sie sich seit dem 17./18. Jahrhundert am bewegten, leidenschaftlichen Gesicht entwickelt haben. Was heute als „faziale Gesellschaft“ bezeichnet wird, hat eine inhaltsreiche Vorgeschichte, die von den Künsten (Theater, Malerei, Literatur), der Philosophie und diversen Wissenschaften (Anthropologie, Psychiatrie, Para-/Psychologie) geprägt wurde. Ausgangspunkt der Untersuchung sind dabei die von den diversen Disziplinen verwendeten Bildmedien (Zeichnung, Malerei, Fotografie), ihr funktionaler Einsatz und ihre ästhetische Gestaltung. Gunnar Schmidt deutet die Bilder unter einer doppelten Perspektive: als ideenhistorische Dokumente, die Auskunft geben über wissenschaftliche Einstellungen; und – in einem kulturwissenschaftlichen Zugang – als Partikel innerhalb einer sich ausbildenden Semio-Kultur des Gesichts. Berücksichtigt werden nicht nur die hinter den Bildern liegenden Erkenntnisprozeduren, zivilisierenden Interessen und kulturellen Milieus, sondern auch die medientechnischen Fortschritte und die sie begleitende Theoretisierung. Die Rekonstruktion zeigt, wie mediale Repräsentationsformen Einfluß nehmen auf das Bild vom Menschen und welche zeitgebundenen Neuorientierungen sich daran ablesen lassen.

      Das Gesicht
    • Atemräume

      Pneumo-ästhetische Betrachtungen

      Instabilität und Unterbrechung der Gleichmäßigkeit betreffen das Subjekt, die Sprache, die sozialen Verbindlichkeiten sowie die Beziehung zur Umwelt. Die metaphysische Bedeutung des Atems hat einen sprachgeschichtlichen Zuspieler: Im Altgriechischen bedeutet pneúma nicht nur Atem, sondern auch Geist, Hauch und Luft. Dieses Bedeutungsfeld deutet an, dass es fluide Übergänge zwischen den körperlichen, weltlichen und gedanklichen Aspekten des Seins gibt. Der Buchtitel Atemräume bildet dafür die begriffliche Chiffre. Mit ihr werden Vorstellungen der Ausdehnung, Begrenzung, Durchlässigkeit, Endlichkeit und des Aufgehobenseins in Atmosphären zusammengefasst.

      Atemräume
    • Thermo-Ästhetik

      Wärme und Hitze in der installativen Kunst

      Das thermische Material erscheint vor dem Hintergrund realer Kunstentwicklung und traditioneller philosophischer Ästhetik (Kant, Hegel, Warburg, Adorno) denkbar ungeeignet für die künstlerische Verwendung: Zu unerheblich mutet das expressive Potential aufgrund geringer Formbarkeit an und allzu sehr erschwert die Unmittelbarkeitswahrnehmung durch die Haut den Transfer ins Ideelle, Geistige oder Metaphorische. Die Studie zeigt hingegen, dass der Bruch mit dem Visualitätsparadigma eine Reihe von unterschiedlichen Aneignungsstrategien des Thermischen hervorgebracht und zu funktionsvariabler Verwendung im ästhetischen Gesamtzusammenhang geführt hat: illustrative, affektive, indexikalische, mythische, utopische, sinnlichkeitsschulende, assoziative und kritische Funktion werden im Kunstwerk zur Geltung gebracht. Trotz der semantischen Verfügbarmachung zeigt das thermische Moment eine Widerständigkeit gegen die Intellektualisierung, was eine tiefergehende Kenntnisnahme durch die Kunstwissenschaft und Kunstkritik bisher verhindert hat. In zwei historischen Exkursen zur Romantik und zum Ästhetizismus um 1900 wird die These vertreten, dass als Voraussetzung für thermo-künstlerische Wahrnehmung ein auf Sinnlichkeit orientiertes Subjekt angenommen werden muss. Allerdings genießt dieser Subjekttypus in der Tradition einer auf Reflexion ausgerichteten Kunstphilosophie keine besondere Wertschätzung. Insofern ist die Studie auch das Plädoyer für einen neuen Ästhetizismus.

      Thermo-Ästhetik
    • Bombenkrater

      Das Bild der terroristischen Moderne

      Mit dem Ersten Weltkrieg entsteht ein neues Bildmotiv in der Fotografie und Kunst: der Bombenkrater. Diese Monografie ist die erste Studie, die das neuartige Landschaftsbild in seinen formalen Wandlungen und sich ändernden Verwendungen darstellt. In fünf Kapiteln werden bedeutende Epochenkonflikte ikonografisch untersucht: Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, Atomwaffentests, Vietnamkrieg und islamistischer Terror. Die unterschiedlichen bildlichen Ausdrucksformen und ihre zeitgebundenen Kontexte – Orte der Kriege, Kriegsführung sowie Produktions- und Rezeptionsbedingungen – werden als Mitteilungen verstanden, die über spezifische kulturelle Affekte Auskunft geben: über Traumatisierungen, Trauerarbeit, Verleugnung, Größenfantasien, Landschafts- und Energieerfahrungen sowie über Hoffnung und Utopiewünsche. Die Untersuchung stützt sich auf private Fotografien von Soldaten, journalistische und dokumentarische Bilder, militärische Aufklärungs- und Propagandafotografien sowie künstlerische Arbeiten (u. a. von Gerhard Richter, Otto Dix und Paul Nash) in verschiedenen Medien. Der Untertitel der Monografie wird durch die Tatsache gestützt, dass moderne kriegerische Auseinandersetzungen oft auf terroristischen Landvernichtungsmaßnahmen basieren. Das Motiv der verletzten Erde wird somit zum epochalen Inbild für das Schauen in die Abgründe exterminierender Destruktivität. Moderner Terror wird durch das Bildformativ als Kraft sichtbar, die

      Bombenkrater
    • Weiche Displays

      • 156 stránek
      • 6 hodin čtení

      In der zeitgenössischen Kunst gibt es kaum ein Material, das nicht kunstwürdig geworden ist. Dazu gehören auch Dampf, Wolken, Rauch und Nebel, auf die mittels Lichtstrahlen Schriftzüge oder Bilder projiziert werden. Weiche Displays nennt Gunnar Schmidt diese Projektionsflächen und führt damit einen neuen Begriff in die Kunst- und Medientheorie ein. Er beschreibt ihre Geschichte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert und verdeutlicht die Spannung zwischen traditionellen Bildern mit ihrer Repräsentationsfunktion und Bildern, die sich durch Bewegtheit, Flüchtigkeit und Unschärfe auszeichnen. Ausgehend von den Werken der künstlerischen Avantgarde ergibt sich ein rückschauender Blick auf die historischen Vorläufer aus der Unterhaltungs- und Kommerzkultur, etwa die Rauchprojektionen der Laterna Magica oder die Himmelsschriften der Firma Henkel, die durch Wolkenprojektionen für das Waschmittel Persil warb. Was damals der Belehrung oder Bekehrung diente, wird heute zum Showeffekt oder zum ganzheitlichen Kunsterlebnis, das – wie bei dem dänischen Künstler Olafur Eliasson – jenseits der elitären Kunstwelt eine große Zahl von Besuchern in Ausstellungen und Museen lockt.

      Weiche Displays
    • Springen, Fallen, Spritzen und Explodieren sind Flüchtigkeitsphänomene, die in jüngerer Geschichte durch mediale Inszenierungen Sensationswert erhalten haben und unser kulturelles Bildbewusstsein prägen. Auf der Grundlage einer kulturwissenschaftlich orientierten Bildwissenschaft rekonstruiert der Autor Ursprung und Wandel von Plötzlichkeitsmotiven, um die daraus entstehenden Semantiken und Faszinationseffekte zu ermitteln. Ausgehend von Beispielen aus der wissenschaftlichen, populärkulturellen, journalistischen und Mode-Ikonografie werden Produktionen des visuell Außergewöhnlichen verfolgt sowie überraschende Verbindungen zwischen unterschiedlichen Visualitätskulturen aufgezeigt. Ein reiches Bildmaterial belegt eindrucksvoll, wie Aufzeichnungsmedien an der Herstellung von modernen Ereigniserfahrungen teilhaben.

      Visualisierungen des Ereignisses