Knihobot

Claudia Honnegger

    Frauen in der Soziologie
    Gender - die Tücken einer Kategorie
    Die Zukunft im Alltagsdenken
    Strukturierte Verantwortungslosigkeit
    Die Ordnung der Geschlechter
    Die Hexen der Neuzeit
    • Die Hexen der Neuzeit

      Studien zur Sozialgeschichte eines kulturellen Deutungsmusters

      5,0(1)Ohodnotit

      Dieser Sammelband, der insbesondere Studien französischer und englischer Wissenschaftler vereinigt, bildet mit dem Band Aus der Zeit der Verzweiflung. Zur Genese und Aktualität des Hexenbildes (es 840) eine sachliche und programmatische Einheit. Er nähert sich dem Thema mit Methoden der Sozialgeschichte. »Nur die Hexen des christlichen Abendlandes sind am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit einem hypertrophen Verfolgungswahn zum Opfer gefallen, dessen Besonderheit durch den Hinweis «auf hexereiähnlichen Phänomene» in anderen Kulturen nicht verständlicher wird. […] Die Hexen der Neuzeit betrieben oder phantasierten Hexerei als Antwort auf ihre reale Ohnmacht im Alltag. […] Das ›Schweigen der Hexen‹ der Neuzeit begleitet auch die in diesem Band versammelten Versuche. Weder die eher theoretischen noch die mehr erzählenden Passagen vermögen diese stummen Begleiterinnen dazu zu bringen, ihr Herz oder ihre Galle auszuschütten. Es gibt keine Reservate, denen man mit Mikrophon und Elektronik […] zu Leibe rücken könnte. Die Hexen der Neuzeit entziehen sich der Beobachtung wie der historischen Mythologie. Mir will scheinen, nur in einer gewissen Distanz zum Diskurs von Aufklärung und Romantik zugleich kann dieser allzu lange aus Lehrbuch und Bewusstsein ausgesperrte […] Abschnitt abendländischer Geschichte durch die Betroffenen produktiv in gegenkulturelle Deutung überführt werden.«

      Die Hexen der Neuzeit
    • Strukturierte Verantwortungslosigkeit

      Berichte aus der Bankenwelt

      • 398 stránek
      • 14 hodin čtení
      3,0(1)Ohodnotit

      In der verschwiegenen Welt der Banken hat sich eine Art »Finanzaristokratie« herausgebildet, der die neuerdings sogenannte »Realwirtschaft« völlig egal zu sein scheint. Claudia Honegger, Sighard Neckel und Chantal Magnin sind mit ihren Forschungsteams in diese Welt eingedrungen und haben mit deutschen, österreichischen und schweizerischen »Finanzsoldaten« gesprochen. Die dabei entstandenen soziologischen Porträts bilden den Kern dieses Buchs. Sie beantworten Fragen wie: Wie deuten Banker und Bankerinnen die Krise auf den Finanzmärkten? Wie ist es dazu gekommen? Wer trägt die Verantwortung? Zu den Porträts kommen Analysen, Feldbeschreibungen, Essays und ein Glossar. Im Fokus steht dabei die Entstehung von »Söldnerheeren«, die gegeneinander kämpften, zugleich aber einen Feldzug führten gegen die Bankkunden, die börsennotierten Unternehmen, gegen ganze Volkswirtschaften und letztlich gegen die reale Welt.

      Strukturierte Verantwortungslosigkeit
    • Wie wirkten sich die weltweiten wirtschaftlichen und kulturellen Umbrüche in den 1990er Jahren auf fünf Schlüsselbranchen der Schweizer Wirtschaft auf die Uhrenindustrie, den Bankensektor, die chemisch-pharmazeutische Industrie, den Tourismus und die Landwirtschaft aus? Im Zentrum des Buches stehen aber nicht theoretische Einschätzungen dieser Entwicklungen, sondern die Deutungen der in diesen Branchen verankerten Personen. Den Einstieg dazu haben die Autoren über einen in der jeweiligen Branche tätigen, etwa 50- bis 60jährigen Familienvater gesucht, der im Idealfall zwei Kinder im Erwachsenenalter hat. Anschließend wurde mit den Familienangehörigen separat ein offenes Interview über ihre Biographie und ihren Beruf sowie ihre Ansichten über die Zukunft der jeweiligen Branche, aber auch der Schweiz geführt. Vorgelegt wird eine Typologie von alltagsweltlichen Zukunftsszenarien, die auf der sequenzanalytischen Auswertung von insgesamt 80 nicht-standardisierten Interviews nach dem Verfahren der objektiven Hermeneutik beruht. Für die Darstellung der Forschungsergebnisse wurde die Form des soziologischen Porträts gewählt, wobei jeweils differenziert erörtert wird, inwieweit sich das durch den beschriebenen Fall repräsentierte Szenario einer „Trägerschicht“ zuordnen lässt und aus welchen kollektiven Mustern der Wirklichkeitsdeutung es sich nährt. Allgemein hat sich gezeigt, dass für ein Verstehen individueller Denkweisen dem familialen und sozialmoralischen Herkunftsmilieu eine zentrale Bedeutung zukommt. Ebenfalls von strukturierendem Gewicht sind die Handlungslogiken und ArbeitSethiken in den jeweiligen beruflichen Handlungsfeldern sowie die Segregationslinien zwischen den Geschlechtern. Die Typologie von Zukunftsszenarien verdeutlicht, dass alltagsweltliche Vorstellungen mehr sind als ein loses Gefüge vereinzelter und beliebig zusammengewürfelter Meinungen, Ansichten und Spekulationen. Die Vorgehensweise lehnt sich an die Wissenssoziologie Karl Mannheims an. Sie lässt erkennen, dass alltagsweltliche Reflexionen eine hohe paradigmatische Dichte und Kohärenz aufweisen können und dass sie sich jeweils spezifischen kulturellen Traditionen der Wirklichkeitsdeutung und Wissensproduktion zuordnen lassen. Die rekonstruierten Szenarien zeigen, wie tief der Schrecken angesichts einer häufig als allumfassend erachteten Ökonomisierung sitzt. Während einige den Konsequenzen der Globalisierung pragmatisch begegnen, sehen andere sich von unheilvollen Entwicklungen überrollt, durch welche die gemeinschaftlichen Fundamente der Gesellschaft zerstört werden. Durch die präzise Rekonstruktion der Bedeutung von sozialen Lagen und Herkunftskonstellationen für individuelle Zukunftsvorstellungen liefert das Buch zugleich einen materialen Beitrag zur Kritik der Individualisierungsthese. Die Studie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert und am Institut für Soziologie der Universität Bern durchgeführt.

      Die Zukunft im Alltagsdenken
    • Gender - die Tücken einer Kategorie

      • 148 stránek
      • 6 hodin čtení

      Der Begriff 'Gender' hat nach dem englischsprachigen Raum auch andere Sprachräume erobert. Er wird stets da eingesetzt, wo es um soziale und kulturelle Unterschiede und Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in Geschichte und Gegenwart geht oder zu gehen scheint. Das gilt mittlerweile für die politische ebenso wie für die wissenschaftliche Diskussion: An den Universitäten werden Lehrgänge in 'Gender studies' eingerichtet oder eingefordert, und Gleichstellungspolitik wird zunehmend als 'Gender mainstreaming' betrieben. Lässt die verbreitete Verwendung von 'Gender' den Schluss zu, dass die Kritik an der 'Natürlichkeit' von Geschlechterverhältnissen allgemein geteilt wird? Ist die Kategorie 'Gender' den ebenso modischen wie anmassenden Erklärungsansprüchen eines genetischen Determinismus gewachsen? Und ist mit der verbreiteten Verwendung des Begriffs 'Gender' die damit ursprünglich verbundene politisch-feministische Kritik an Geschlechterverhältnissen als Machtverhältnissen Allgemeingut geworden? Oder ist er zu einem beliebigen Etikett verkommen, das Machtverhältnisse eher verschleiert denn entlarvt? Diese Fragen erörtert die Historikerin Joan W. Scott, die 1986 den Begriff 'Gender' als Kategorie der Analyse und Kritik in die Geschichtswissenschaft eingeführt hat, in ihrem Beitrag über 'Die Zukunft von Gender'. Weiter finden sich in dem Band Reflexionen von Rosi Braidotti über das Verhältnis von Geschichte und poststrukturalistischer Philosophie, eine exemplarische Anwendung der Kategorie 'Gender' in der politischen Soziologie von Francine Muel-Dreyfus sowie ein Artikel zur Rezeption von Scotts Studien im deutschsprachigen Raum von Claudia Opitz.

      Gender - die Tücken einer Kategorie
    • Grenzenlose Gesellschaft?

      Verhandlungen des 29. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, des 16. Kongresses der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, des 11. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Freiburg i.Br. 1998

      • 1502 stránek
      • 53 hodin čtení
      Grenzenlose Gesellschaft?
    • Konkurrierende Deutungen des Sozialen

      Geschichts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften im Spannungsfeld von Politik und Wissenschaft

      • 413 stránek
      • 15 hodin čtení

      Seit zwei Jahrzehnten sind wir von Anglizismen und ökonomischem Wissen umgeben, die in allen gesellschaftlichen Debatten präsent sind. An Hochschulen, in Zeitungen, Verwaltungen, Parlamenten und sogar am Stammtisch wird ein einheitlicher Jargon verwendet. Der Fokus liegt auf Wachstum, Zählbarkeit und Management – sei es in Unternehmen, Wissen, Innovation oder im persönlichen Leben. Diese Dominanz ökonomischer Sprachspiele verdeckt die konkurrierenden Deutungen des Sozialen und ist nicht nur ein Ärgernis für Sprachpuristen. Das Buch beschreibt den Rückgang der traditionellen Staatswissenschaften und den Aufstieg einer internationalisierten Ökonomie, insbesondere im Kontext der Betriebswirtschaftslehre und anderer sozialwissenschaftlicher Ansätze. Die Schweiz wird als Labor betrachtet, in dem sich die vielfältigen Konkurrenzlinien auf kleinstem Raum abzeichnen. Dazu gehören der Streit zwischen Fakultäten um Positionen und Mittel, die Konkurrenz der Disziplinen um akademische Anerkennung, Studierende und Forschungsmittel. Letztlich geht es um das politische Streben nach interpretatorischer Vormacht und der als legitim anerkannten öffentlichen Auslegung der Welt. Die verschiedenen Deutungen des Sozialen sind eng mit gesellschaftspolitischen Weltanschauungen und Institutionen verknüpft, was die Rekonstruktion der Geschichte der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in der Schweiz eindrucksvoll belegt.

      Konkurrierende Deutungen des Sozialen
    • Geschlechterbeziehungen prägen die Struktur der sozialen, politischen, kulturellen, ökonomischen und symbolischen Ordnung einer Gesellschaft und beeinflussen den Zugang zu Wissen. Im Mittelpunkt stehen drei Problemkomplexe: die wechselseitige Abhängigkeit zwischen der Gesellschaftsstruktur und der institutionellen Ausgestaltung des Geschlechterverhältnisses, geschlechtsspezifische Benachteiligungen sowie Chancen im Umgang mit formalisiertem und informellem Wissen. Zentral sind auch Fragen nach Ein- und Ausschlüssen in der Professionenbildung, Verberuflichung und disziplinären Differenzierung von Wissen. Die Beiträge zeigen, wie aufschlussreich ein fallrekonstruktives Vorgehen ist, das verdeutlicht, wie Wissen in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten als etabliert oder ausgegrenzt, als männlich oder weiblich, als wissenschaftlich oder dilettantisch gilt. Dieses Vorgehen fördert einen kreativen Umgang mit Theorien und ermöglicht differenzierte Interpretationen, die von konkretem Material ausgehen. Die Studien in diesem Sammelband stammen aus dem interdisziplinären Graduiertenkolleg 'Wissen - Gender - Professionalisierung' der Universitäten Basel, Bern, Genf und Zürich und bieten neue Fragestellungen sowie eine umfassendere Deutung der Realität.

      Wissen, Gender, Professionalisierung