Knihobot

Ottar Grønvik

    21. říjen 1916 – 15. květen 2008
    Die dialektgeographische Stellung des Krimgotischen und die krimgotische cantilena
    Untersuchungen zur älteren nordischen und germanischen Sprachgeschichte
    Über die Bildung des älteren und des jüngeren Runenalphabets
    Der Rökstein
    • Der Rökstein

      • 117 stránek
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      Die aus dem frühen 9. Jh. stammende Inschrift des Runensteins von Rök, Schweden, ist die längste bekannte Runeninschrift Skandinaviens und seit 130 Jahren Gegenstand umfassender wissenschaftlicher Forschung. Dennoch konnte ihr Sinn bisher nicht voll erschlossen werden. Mit diesem Buch wird eine neue, ganzheitliche Deutung der Rökinschrift vorgelegt. Die Rökinschrift ist eine Grabinschrift, die ein Vater seinem verstorbenen Sohn widmet. Im ersten, in Normalrunen geschriebenen Teil der Inschrift wird das ruhmreiche Geschlecht des Vaters und Sohnes vorgestellt. Im zweiten Teil, der mit immer komplizierteren Geheimrunen geschrieben ist, wird das Schicksal des mit dem Gott Thor durch eine Initialweihe verbundenen Sohnes geschildert. Ganz am Ende offenbart sich die kultische Funktion der Inschrift in einer Anrufung von Thor. Die Rökinschrift stellt ein wichtiges Denkmal der heidnischen Religion der frühen Wikingerzeit in Skandinavien dar. Das Buch bietet auch einen ausführlichen Überblick über die wichtigsten älteren Forschungsarbeiten zur Rökinschrift, u. a. von Sophus Bugge (1870, 1888, 1910), Otto von Friesen (1920), Elias Wessén (1958) und Otto Höfler (1949, 1966).

      Der Rökstein
    • Runeninschriften im älteren Futhark sind in Dänemark seit etwa 200 n. Chr. belegt; in den südlichen und östlicheren Teilen der alten Germania tauchen sie erst später auf. Das deutet darauf hin, daß die Runenschrift kein gemeingermanisches Erbe ist, sondern erst um 180-200 n. Chr. in Dänemark gebildet wurde. Das runische Graphemsystem ist denn auch dem nordischen Phonemsystem jener Zeit genau angepaßt. Vermutlich wurde es von Anfang an als ein wohl durchdachtes System von 3 x 8 Phonemen gebildet, das Fremden schwer zugänglich war und sich als Geheimschrift eignen sollte. Der Runenschöpfer wird ein Mann mit guter Kenntnis sowohl der eigenen als auch der lateinischen Sprache gewesen sein. Der Übergang von dem älteren zu dem jüngeren Runenalphabet vollzieht sich in zwei Phasen. Zuerst entstand 500-700 ein nach der Inschrift von Eggja benanntes Alphabet, in dem die älteren Runen für [ŋ], [ç] und /p/ außer Gebrauch kamen. Dann fand kurz nach 700 n. Chr. die große Umwälzung statt, als die Zahl der Runen von 21 auf 16 reduziert wurde, indem die stimmhaften Klusile d und g sowie die Rune w aufgegeben und die Vokale auf vier beschränkt wurden. Die Abhandlung versucht, z. T. im Anschluß an ältere Forschungsarbeiten, den sprachgeschichtlichen und systematischen Hintergrund dieser einzigartigen Umwälzung zu erklären.

      Über die Bildung des älteren und des jüngeren Runenalphabets
    • Im ersten Teil der Veröffentlichung wird nachgewiesen, daß die Sprachentwicklung im Norden in der sogenannten Übergangszeit von ca. 500 bis zur Wikingerzeit (ca. 800) mehrere aufeinanderfolgende Perioden umfaßte, die sich anhand phonologischer und morphologischer Kriterien bestimmen lassen. Im zweiten Teil wird eine neue Auffassung des i -Umlauts vorgelegt, derzufolge die i -Umlaut-Periode sich auf die Zeit von ca. 450-600 festlegen läßt. Im dritten Teil werden neuere Theorien zum sog. Nordwestgermanischen (NWG) einer kritischen Diskussion unterzogen. Es wird zum einen gezeigt, daß schon das frühe Urnordische (ca. 200-500) durch eine Reihe besonderer Züge gekennzeichnet ist und deswegen jünger als das mutmaßliche NWG sein muß. Zum anderen sind auch für das Westgermanische der Zeitspanne von ca. 200 v. Chr. bis 200 n. Chr. sowohl phonologische als auch morphologische Sonderzüge feststellbar, die das Westgermanische als jüngeres Sprachsystem vom NWG abheben. Daraus folgt, daß eine etwaige gemeinsame nordwestgermanische Sprachstufe noch älter sein wird. Dadurch, daß die Anfänge des NWG auf die ausgehende Bronzezeit (ca. 500 v. Chr.) datiert werden können, läßt sich die germanische Dialektgliederung insgesamt weiter zurückverfolgen als bisher angenommen wurde. Ein Anhang mit einer neuen Interpretation des Helmes B von Negau beschließt das Buch.

      Untersuchungen zur älteren nordischen und germanischen Sprachgeschichte