Die Analyse von Hartmut Salzwedel beleuchtet die Kritik an den Symbolbegriffen von Ernst Cassirer und Manfred Lurker. Er schlägt eine Rückbesinnung auf Emilio Willems vor, der betont, dass Symbole nicht aus ihren physischen Eigenschaften abgeleitet werden können, sondern ihre Bedeutung durch die Zuschreibung von Betrachtern, Autoren oder Künstlern erhalten. Salzwedel argumentiert, dass Symbole individuelle Interpretationen der Wirklichkeit sind und ihre Realitätsbezüge variieren, abhängig von der zugrunde liegenden Rationalität und dem magischen Gehalt. Entscheidend bleibt die nachvollziehbare Sinnzuschreibung.
Hartmut Salzwedel Knihy






Das Buch bietet eine umfassende Einführung in die Grundlagen des Symbolverstehens. Es erklärt, wie Symbole in verschiedenen Kulturen und Kontexten interpretiert werden und welche Bedeutung sie für Kommunikation und Ausdruck haben. Durch anschauliche Beispiele und theoretische Ansätze wird der Leser dazu angeregt, die eigene Wahrnehmung von Symbolen zu hinterfragen und deren tiefere Bedeutungen zu erkennen. Dabei werden sowohl psychologische als auch gesellschaftliche Aspekte beleuchtet, die das Verständnis von Symbolik prägen.
Räumliche Nähe und soziale Distanz
- 114 stránek
- 4 hodiny čtení
Der Raum wird als zentrale Kategorie des Denkens und Handelns betrachtet, die neben Zeit, Symbol und Regel steht. Er fungiert als Bedeutungs- und Handlungsträger und besitzt eine verhaltensauslösende Kraft, insbesondere an Grenzen. Der Unterschied zwischen metrischem und sozialem Raum wird durch individuelle Erfahrungen und deren Deutungen verdeutlicht, was die Komplexität und Vielschichtigkeit des Raumbegriffs unterstreicht.
BÜROKRATIE ALS TOTALE MACHT. Thesen
- 122 stránek
- 5 hodin čtení
Die Analyse von Milovan Djilas und René Ahlberg beleuchtet die sozialistische Bürokratie als eine totalitäre neue Klasse, die im Namen von Idealen wie Wahrheit und Freiheit Willkür und Unfreiheit hervorgebracht hat. Sie ziehen Parallelen zu feudalistischen und absolutistischen Strukturen, jedoch ohne deren Aufklärung. Der Verlust des Glaubens an die Unanfechtbarkeit kommunistischer Ideale führte zum Bankrott des wissenschaftlichen Sozialismus. Ahlberg kritisiert den Monismus und Kollektivismus, während die Anwendung von Max Webers Theorien als unzureichend erachtet wird, da sie die totalitären Systeme nicht ausreichend erklären kann.
Die Studie über Hakenfelde in Berlin-Spandau basiert auf verschiedenen Archiven und bietet eine umfassende Analyse der Stadt- und Technikentwicklung sowie der Themen Fremd- und Zwangsarbeit. Sie beleuchtet historische Tatsachen, die den Zweiten Weltkrieg und Deutschlands Rolle in Europa betreffen, und liefert wertvolle Erkenntnisse für die politische Gestaltung des Gedenkens.
Kultur und Sozialstruktur
- 263 stránek
- 10 hodin čtení
Kultur und Sozialstruktur bedingen sich gegenseitig. Hierzu gehört die Kultur als Standortfaktor ebenso wie ein Zusammenhang zwischen Alternsprozeß und Sozialstruktur. Weitere Themen: individuelle und sozialstrukturelle Folgen des Arbeitsplatzverlustes als theoretische und empirische Schwerpunkte; Maßnahmen der Arbeitsverwaltung; Veränderungen des Zeiterlebens; Zufall, Gerechtigkeit und Glück sowie Zufall und vermeintliche soziale Determiniertheit; Zeitstrukturen von Bildern. Der Sammelband enthält Beiträge aus dem Arbeitsumfeld von Johannes Gordesch.
Die Verhaltensbedeutung von Zeiterfahrung wird oftmals unterschätzt. Die perspektivische oder nichtperspektivische Sicht auf Vergangenes oder vermeintlich Zukünftiges ist abhängig vom Realitätsgrad, d. h. der individuellen Reife. Die historisch-politische Bildung zieht daraus Konsequenzen. Sind Vergangenheits- und Zukunftsbezüge gestört, zeigt sich dies im Zeitperspektiven-Irrtum, mit negativen Folgen für das Sinnverstehen. Eine weitere These bezieht sich auf Rationalität und Affekt beim Planen und Hoffen. Hoffen und Planen trennt ihre unterschiedliche Gewichtung von Irrationalität und Rationalität. Vergangenheit drückt sich im privaten und öffentlichen Gedenken aus, Zukunft in Utopien. Der Autor ist Zeitzeuge zur Wende und gesellschaftlichen Transformation 1990-2009 an der Universität Potsdam.
Als universelle Grundelemente gelten dem Autor die Kategorien ZEIT, RAUM, SYMBOL und REGEL, theoretisch und empirisch vorgestellt. Begriffe wie Synchronisation, Beschleunigung sind nachrangig. Als SYMBOL gilt hier die geteilte, das heißt nachvollziehbare Sinngebung. Die Kunst des Sehens, wie die Bildzeit und Bildwissenschaft, zeigt sich nicht länger vorrangig als Raumkunst (vgl. Lessing), sondern als Zeitkunst. Anders als beim Philosophen Ernst Cassirer ist das Symbol ein Bedeutungsträger des Betrachters, Autors oder Künstlers von Bild und Text. Symbole sind austauschbare Ausdrucksformen entsprechend einem individuellen Sinnstreben.
Die dem Denken und Handeln zugrundeliegenden Zeitbegriffe werden in diesem Teil der Dissertation durch eine begriffliche Hierarchie mit zunehmender Präzisierung als Zeiterleben, Zeitorientierung und Zeitperspektive erfasst, um kulturübergreifende Voraussagen über Verhaltensgrenzen zu ermöglichen. Es gibt Hindernisse für eine kultursoziologische Piaget-Rezeption aus den Unterschieden zwischen naturwissenschaftlichen, insbesondere physikalischen, Raum- und Zeitvorstellungen. Technikkultur über Zeitbegriffe zu verstehen, ist ein Vorgang individueller und gesellschaftlicher Differenzierung, parallel zur Entwicklung verantwortlichen Handelns. Regionalplaner), der den ersten Druck im Universitätsverlag der TU Berlin veranlasste.