Diese Festschrift ist dem Mainzer Ordinarius für Kriminologie, Strafrecht und Strafvollzug gewidmet.
Wolfgang Feuerhelm Knihy






In den vergangenen Jahren haben sich die Anforderungen in den Bereichen Soziale Arbeit und Sozialpädagogik sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht weiterentwickelt. Diesen Veränderungen trägt die 5., völlig neu bearbeitete Auflage des bewährten Standardwerkes „Wörterbuch der Sozialarbeit und Sozialpädagogik“ Rechnung. Über 500 Stichwörter informieren über alle wesentlichen Fragestellungen der Sozialarbeit und -pädagogik unter Einbeziehung komplementärer Fachdisziplinen wie Soziologie, Psychologie, Rechtswissenschaften, Kriminologie und Psychotherapie. Viele neu aufgenommene Begriffe wie z. B. Aussiedler, Case Management, Geschlechterbewusste Soziale Arbeit, Routine-activities-Ansatz, Internationale Soziale Arbeit, Gerontopsychiatrie und Lebenslanges Lernen gehen auf die veränderten und z. T. neuen Aufgabenstellungen der betreffenden Berufsfelder ein. Einmalig und neu ist ein Stichwortverzeichnis, das den Zugang auch über solche Begriffe ermöglicht, die nicht als eigene Artikel aufgenommen sind. Damit ist dieses Lexikon ein fundiertes Nachschlagwerk und unverzichtbarer Begleiter für Sozialpädagogen, Sozialarbeiter sowie alle mit sozialen Fragen betrauten Juristen.
Die gemeinnützige Arbeit als strafrechtliche Sanktion gewinnt in der kriminalpolitischen Diskussion und in der Praxis der Strafrechtspflege zunehmend an Bedeutung. Im Gegensatz dazu bestehen erhebliche Erkenntnislücken über die Einordnung der gemeinnützigen Arbeit in das Sanktionensystem, über die Anforderungen an die konkrete Ableistung sowie über die straftheoretische Begründung dieser Sanktion. Die vorliegende Untersuchung nimmt diese Frage auf und entwickelt Lösungsansätze für die verschiedenen Formen der Arbeitssanktion sowohl im allgemeinen Strafrecht als auch im Jugendstrafrecht. Auch für den bisher kaum diskutierten Bereich der Ableistung der Arbeit werden - unter Einbeziehung arbeitspsychologischer Ansätze - strafrechtliche Strukturvorgaben entwickelt. Behandelt werden u. a. folgende Themenbereiche: Zulässigkeit einzelner Formen der Arbeitssanktion Geschichte der Arbeit ohne Freiheitsentziehung als strafrechtliche Sanktion Rahmenbedingungen der Arbeitssanktion (zeitliche Grenzen, Voraussetzungen für einen Widerruf, Art und Grenzen der Ersatzsanktionen etc.) Verhältnis der gemeinnützigen Arbeit zu anderen Sanktionen, insbesondere zur Geldzahlungsauflage Probleme des Gemeinnützigkeitsbegriffs bei der Arbeitssanktion straftheoretische Vorgaben bei den Arbeitsauflagen
Einem generellen Trend in (West-)Europa folgend hat die Gemeinnützige Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland während der letzten Jahre eine zunehmende Bedeutung gewonnen. Ihr Hauptanwendungsgebiet im Erwachsenenstrafrecht liegt bei den uneinbringlichen Geldstrafen als Alternative zur Ersatzfreiheitsstrafe. Das Instrument des Artikels 293 EGStGB wurde von den Bundesländern unterschiedlich genutzt, insbesondere die Vermittlung der Gemeinnützigen Arbeit wurde organisatorisch verschieden geregelt. In dieser Situation setzt die bundesweite Untersuchung der Kriminologischen Zentralstelle ein. Sie ermittelt, welchen Stellenwert die Gemeinnützige Arbeit im Rahmen der Vollstreckung uneinbringlicher Geldstrafen besitzt und wie sich die Praxis ihrer Vermittlung und Durchführung gestaltet.