Knihobot

Joseph Jurt

    Sprache, Literatur und nationale Identität
    Von Michel Serres bis Julia Kristeva
    Zeitgenössische französische Denker
    Die "Franzosenzeit" im Lande Baden von 1945 bis heute
    Wandel von Recht und Rechtsbewußtsein in Frankreich und Deutschland
    Aus nächster Ferne
    • Aus nächster Ferne

      Kolumnen 1993–2020

      Die hier versammelten Kolumnen sprechen politische oder gesellschaftliche Themen an, die zumeist von einer persönlichen Erfahrung ausgehen. Sie sind aus der Außenperspektive formuliert, aus nächster Ferne. Die Texte über die Schweiz geben die Sicht eines Auslandsschweizers wider; jene zu Deutschland die eines Gastes, der Ausländer blieb. Für den Romanisten ist die Affinität zu den lateinischen Ländern gegeben. Die Reflexionen wurden auch angeregt durch Reisen und Aufenthalte im ›Ausland‹. Die externe Position erklärt wohl die Allergie gegenüber einem lokalen Fundamentalismus, die Sensibilisierung für Phänomene des Exils, der Migration, der Auswanderung. Die Beiträge sind ›datiert‹; es sind Momentaufnahmen aus einem Vierteljahrhundert.

      Aus nächster Ferne
    • In der unmittelbaren Nachkriegszeit spielte der Existentialismus in der intellektuellen Öffentlichkeit Frankreichs eine einzigartige dominante Rolle. Doch Ende der 1950er Jahre artikulierte sich gegen diese subjektphilosophische Vormacht ein neuer Denkansatz, den man – vorschnell – unter dem Sammelbegriff »Strukturalismus« subsumierte. Es war der Aufstieg der Humanwissenschaften, die eine weltweite Breitenwirkung erzielten, die weit über die Fachgrenzen hinausging: die Ethnologie mit Levi-Strauss, die Psychoanalyse mit Lacan, die Wissenschaftsgeschichte mit Foucault, die Semiologie mit Barthes, die Soziologie mit Bourdieu. Levinas, Derrida, Deleuze und Lyotard sprachen im Gefolge in der Philosophie Fragen an, die so noch nicht gestellt worden waren. In zwölf Beiträgen versuchen Forscher aus dem deutschen Kontext Bilanz zu ziehen. Das spezifische Profil der einzelnen Denker wird vorgestellt, aber auch die sehr konkreten Ausformungen, die diese Ansätze im Bereich der Kunst, der Literatur, der Politik und der Ethik gefunden haben. Die hier versammelten Beiträge sind gleichzeitig Belege einer schöpferischen Weiterführung der Anregungen, die von zeitgenössischen französischen Denkern ausgingen.

      Zeitgenössische französische Denker
    • Neben den klassischen Vertretern des ›Strukturalismus‹, die im Band Zeitgenössische französische Denker: eine Bilanz (Rombach, 1998) vorgestellt wurden, artikulierten sich in Frankreich eine Vielzahl von Denkern, die sich ebenfalls durch die Originalität ihres Ansatzes auszeichneten und eine Wirkung erzielten, die über die Fachgrenzen hinausging. So findet sich bei Merleau-Ponty eine Öffnung der Phänomenologie, die auch von Foucault begrüßt wurde. Paul Ricœur entwickelte eine spezifische Lesart der Hermeneutik, und René Girard legte eine bemerkenswerte Theorie über den Zusammenhang von Gewalt und Zeichen vor. Während Michel Serres’ Denken dem Platz des Dritten in den Strukturen gilt, der vermittelt und zugleich Differenzen schafft, führte Castoriadis die Kategorie des Imaginären in seine umfassende Reflexion über die Gesellschaft ein. Den politischen Aspekten von Differenz und Gleichheit geht Jacques Rancière nach, und Jean-Pierre Faye untersucht nach den totalitären Sprachen die kulturelle Tragweite Europas. Jean Baudrillards und Paul Virilios Augenmerk richtet sich auf bedeutende Phänomene der modernen Gesellschaft wie Krieg, Medien und Geschwindigkeit. Die literarische Dimension steht nicht nur im Zentrum des Denkens von Michel Leiris und Julia Kristeva; sie bestimmt das Schreiben der meisten französischen Intellektuellen. »Aufgabe der Philosophie ist es auch« – so Michel Serres –, »eine neue Art von Schönheit zu erfinden.« In zwölf Beiträgen wird das spezifische Profil dieser Denker herausgearbeitet und für deutschsprachige Leser erschlossen.

      Von Michel Serres bis Julia Kristeva
    • Sprache, Literatur und nationale Identität

      Die Debatten über das Universelle und das Partikuläre in Frankreich und Deutschland

      • 318 stránek
      • 12 hodin čtení

      Wenn die Staatsnation im Prinzip ein politisches Projekt ist, das auf universellen Prinzipien beruht, so bestimmt diese gleichzeitig ihr partikuläres Profil über kulturelle Kriterien. Der Sprache und der Literatur wird bei der Konstitution einer nationalen Identität eine zentrale Funktion zugeschrieben. Die unterschiedliche Gewichtung der politischen und der kulturellen Dimension lässt sich sehr gut am Beispiel von Frankreich und Deutschland aufzeigen. Frankreich definierte sich als Nation sehr früh über seine politischen Strukturen. Die Sprache und die Literatur wurden dann aber zu einem wichtigen Attribut der Nation. Deutschland realisierte seine staatliche Einheit sehr viel später. Über Kultur und Literatur entwickelte sich hier zunächst ein vorstaatliches nationales Denken. Im Kontext des Krieges von 1870/71 bestimmtendeutsche Intellektuelle die Nation über ‚objektive‘ kulturelle Kriterien, während man in Frankreich die Nation über das Selbstbestimmungsrecht definierte. Es erweist sich aber als zu summarisch, von einem idealtypischen Gegensatz von ‚Staatsnation‘ und ‚Kulturnation‘ auszugehen. Über eine politik-, sprach- und literaturgeschichtliche Rekonstruktion soll dieser Prozess in seiner historisch bedingten Komplexität ab der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart erhellt werden.

      Sprache, Literatur und nationale Identität
    • Frankreichs engagierte Intellektuelle

      Von Zola bis Bourdieu

      • 288 stránek
      • 11 hodin čtení

      Das Eingreifen der Intellektuellen in die Verhältnisse – eine französische Tradition. In Frankreich haben seit Voltaire immer wieder charismatische Figuren kritisch in politisches Handeln eingegriffen. Zolas Intervention für den unschuldig verurteilten jüdischen Offizier Alfred Dreyfus entsprach insofern einer langen Tradition. Im Zuge der Dreyfus-Affäre identifizierten sich jedoch Hunderte von Wissenschaftlern und Schriftstellern mit Zola, sodass für die Akteure dieses kollektiven Engagements ein neuer Begriff geschaffen wurde, der des Intellektuellen. Dieser Begriff bezeichnet seither in Frankreich angesehene Schriftsteller und Gelehrte, die zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen Stellung beziehen. Intellektuelle griffen immer wieder ein, während des Ersten Weltkrieges, im Sinne des Pazifismus und des Antifaschismus in der Zwischenkriegszeit, für Widerstand oder Kollaboration während der Besatzungsperiode, gegen die Verletzung der Menschenrechte im Algerienkrieg, gegen eine neoliberale Wirtschaftsideologie. Im Fokus der Intellektuellengeschichte lässt sich so die spannende Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert verfolgen.

      Frankreichs engagierte Intellektuelle
    • Bourdieu

      • 129 stránek
      • 5 hodin čtení

      Pierre Bourdieu (1930-2002) hat mit seinem eindrucksvollen OEuvre die Sozialwissenschaften grundlegend erneuert und ist zum meistzitierten französischen Intellektuellen geworden. Wissenschaftliche Strenge und engagiertes Eingreifen stellten für ihn dabei keine Widersprüche dar. Gerade in seinen letzten Jahren trat er in der Öffentlichkeit immer wieder durch seine politischen Äußerungen hervor. Der Band stellt die zentralen theoretischen Kategorien Bourdieus - Feld, Habitus und Kapital - im Zusammenhang vor.

      Bourdieu
    • Beiträge von J. Jurt, H. Tommek, M. Allal, J. Schroda, A. Lindner-Wirsching, N. Wolf, N. C. Wolf, H. Marmulla, C. Hähnel-Mesnard, K. Schulz, P. Aron, A. Figueroa, H. Serry

      Champ littéraire et nation
    • Die Literatur und die Erinnerung an die Shoah

      Akten einer Arbeitstagung am Frankreich-Zentrum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 11. Juli 2003

      • 151 stránek
      • 6 hodin čtení

      Beiträge von J. Jurt, M. Allal, S. Segler-Meßner, J. Kasper, B. Schlachter, A. Telaak, K. Schubert, M. Gilzmer

      Die Literatur und die Erinnerung an die Shoah