Ein beeindruckender Hinweis auf die Bedeutung der Lyrik Georg Trakls ist die Zahl von Reaktionen anderer Lyriker und Lyrikerinnen auf die Lektüre seiner Gedichte. Unterschiedliche Spuren sind es, die zu Trakls Dichtung führen: Vor allem sind die Besonderheit der Sprache und die Geheimnisse seiner Bildwelt oft Anlass für ein „poetisches Echo“, aber auch das Thema „Krieg“, von dem nicht wenige Autoren selbst betroffen waren, konnte eine Nähe zu Trakls Dichtung herstellen. Gefühle der Gefährdung und Angst sind nicht selten eine Brücke zur Bildwelt seiner Gedichte. Dass dabei manchmal ein Widerhall der Sprache Trakls zu hören ist, macht nur die Schwierigkeit deutlich, diesem Dichter mit eigenen Worten gerecht zu werden. So machen die hier versammelten AutorInnen die Kraft der gebrochenen Schönheit, die Trakls Verse ausstrahlen, erneut bewusst. Der Band „Trakl-Echo“ enthält Gedichte, die sich in irgendeiner Weise auf Person oder Werk des Dichters Georg Trakl beziehen. Unter den über 100 AutorInnen sind solche, die zum literarischen Kanon der Literatur des 20. Jahrhunderts gehören, wie beispielsweise Ilse Aichinger, Rose Ausländer, Johannes Bobrowski, Erich Fried, Friederike Mayröcker und Robert Walser, aber auch weniger bekannte, mehrere Trakl-Preisträger, und auch solche, die Trakl noch persönlich gekannt und sich in Versform über ihn geäußert haben, wie Franz Bruckbauer oder Erhard Buschbeck.
Hans Weichselbaum Knihy






In der brüchigen Ordnung der altersschwachen Donaumonarchie suchen zwei Schriftsteller Orientierung, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Der Linzer Hermann Bahr vollzieht nach seiner Begeisterung für extreme politische Strömungen eine radikale Wendung zur Kunst und wird zum umtriebigen Vermittler der jeweils neuesten Strömungen. Seine Kriegsbegeisterung steht in krassem Gegensatz zur Haltung des jüngeren Ungarn Andreas Latzko, dessen entschieden pazifistische Romane weite Verbreitung finden. Ihr Briefwechsel zeugt von einigen Jahren des regen Austausches in der Zwischenkriegszeit. Latzko verhält sich in dieser Beziehung stets respektvoll, Bahr freundschaftlich-reserviert. Beide verbinden literarische Interessen, die gesellschaftliche Isolation und schließlich auch zunehmende körperliche Beeinträchtigung. Reproduktionen von Originalbriefen und zwei zeitgenössische Erzählungen Latzkos, die hier erstmals wieder vollständig gedruckt erscheinen, ergänzen den Briefwechsel.
Andreas Latzko und Stefan Zweig - eine schwierige Freundschaft
- 150 stránek
- 6 hodin čtení
1918 lernen sie sich in Davos kennen: der als Schriftsteller bereits erfolgreiche Wiener Stefan Zweig und der mit einem schweren Trauma aus den Kämpfen an der Isonzo-Front entlassene österreichisch-ungarische Autor Andreas Latzko. Sie sind sich in der Ablehnung militärischer Gewalt rasch einig und ihr Interesse aneinander hält 21 Jahre an. Sie kommentieren die Publikationen des anderen und schreiben sehr offen über ihre Probleme im gegenseitigen Verhalten sowie über die Auswirkungen der politischen Umbrüche. Nach Latzkos Umzug nach Amsterdam wird der schriftliche Austausch zunächst intensiver, bis schließlich der Zweite Weltkrieg die Verbindung ganz abbrechen lässt. Ihre Briefe gewähren Einblicke in das Verhältnis der beiden zueinander sowie in die dramatischen Zeitverhältnisse und deren Auswirkungen auf Schriftstellerexistenzen.
Anlässliche eines Symposions des Internationalen Trakl-Forums gingen die Teilnehmenden einem der sicher umstrittensten Motive im Werk Georg Trakls nach. Im Zentrum standen dabei Dichtung und Person Georg Trakls und die Bedeutung des Inzest- und Androgyniemotives im zeitgeschichtlichen Kontext. Dem Band sind 41 Briefe von Margarethe, der Schwester Georg Trakls, beigegeben, die in Zusammenhang mit Inzest-Fragen bei Trakl immer wieder zitiert werden.
In den einsamen Stunden des Geistes
Gedichte eines halben Jahrhunderts
Die erste kritische Dokumentation des Georg-Trakl-Preises für Lyrik mit einem Verzeichnis sämtlicher PreisträgerInnen, den Preis- und Dankreden sowie den Stellungsnahmen der JurorInnen.
Da in den vergangenen Jahren Detailuntersuchungen zu Leben und Werk von Georg Trakl im Vordergrund gestanden sind, versuchte das Internationale Trakl-Forum bei einem Symposion im Oktober 1995 Einsichten und Erkenntnisse auf das Werk zu konzentrieren.