Ziel der interfraktionellen Besprechungen des Parlamentarischen Rates war es, eine tragfähige Mehrheit zu erreichen, mit der das Grundgesetz verabschiedet werden konnte. Die Fraktionsführer und ausgewiesene Sachverständige der Fraktionen berieten alle politisch umstrittenen Entscheidungen des Parlamentarischen Rates zum Grundgesetz hinter verschlossenen Türen. Meist schrieben nicht einmal Parlamentsstenographen mit. Die aus diesem Grunde sehr spärliche amtliche Quellenbasis über die Tätigkeit des politischen Gremiums konnte durch private Mitschriften von Abgeordneten und Verwaltungsangestellten wesentlich bereichert werden.
Michael F. Feldkamp Knihy






Am 1. September 1948 trat in Bonn erstmals der Parlamentarische Rat zusammen, um Verfassungsstrukturen für das westliche Nachkriegsdeutschland zu erarbeiten. Am 23. Mai 1949 war sein Auftrag erfüllt: das Grundgesetz wurde verkündet, wiederum in Bonn, zukünftiger »Sitz der Bundesorgane« der Bundesrepublik. Michael F. Feldkamp schildert in diesem Buch sachkundig den konfliktreichen Weg zum Grundgesetz. Er beschreibt die Vorgänge und Diskussionen im Parlamentarischen Rat selbst, aber auch die Ereignisse und die informellen Gespräche im Hintergrund. So entsteht ein plastisches Bild von den parteipolitischen Auseinandersetzungen und vom Ringen um Kompromisse zwischen verschiedenen Vorstellungen staatlicher Ordnung. Ein biographischer Anhang stellt alle Mitglieder des Parlamentarischen Rates vor. Zahlreiche Fotos zeigen den Rat bei seiner alltäglichen Arbeit und illustrieren dieses zentrale Kapitel in der Gründungsgeschichte der Bundesrepublik.
Das Buch beleuchtet das Amt des Bundestagspräsidenten, seine Rechte und Pflichten sowie seine moralische Autorität in Deutschland. Es bietet biografische Porträts aller Bundestagspräsidenten seit 1949 und würdigt deren Beiträge zur parlamentarischen Demokratie.
Hammelsprung
Geschichte und Parlamentspraxis
Das Buch untersucht die historische Entwicklung des Hammelsprungs, einem wichtigen Instrument der Parlamentsarbeit seit dem 19. Jahrhundert. Es wird aufgezeigt, dass die aktuelle Handhabung nicht mehr den ursprünglichen Intentionen entspricht. Neue Anträge in Bayern und Berlin fordern eine Änderung des Auszählverfahrens.
Der Bundestagspräsident
Amt – Funktion – Personen. 18. Wahlperiode
Pius XII.
Ein Papst für Deutschland, Europa und die Welt
Am 9. Oktober 1958 starb Papst Pius XII. Mit seinem Pontifikat sind vor allem der Zweite Weltkrieg sowie die Schaffung einer tragfähigen westeuropäischen Nachkriegsordnung auf christlichem Fundament verbunden. Im Sog von Nationalsozialismus und sowjetischem Kommunismus war Pius XII. immer bemüht, den Menschen auf der ganzen Welt durch Taten und Wort Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben der Völker zu machen. Zu Lebzeiten hochgeschätzt, war es nach seinem Tod sowjet-kommunistischer Propaganda geschuldet, dass Papst Pius XII. als Erfüllungsgehilfe Adolf Hitlers im Kampf gegen Bolschewismus und Judentum verunglimpft wurde. In den letzten 20 Jahren befasste sich der international renommierte Berliner Historiker Michael F. Feldkamp wiederholt mit dem Pacelli-Papst. Zuverlässig, ausgewogen und kompakt zugleich schildert Feldkamp unter Berücksichtigung der neuesten Forschungen das Leben und Wirken Pius' XII.
Die Institution
Der Deutsche Bundestag 1949 bis heute
Am 7. September 1949, gut viereinhalb Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur, konstituierte sich in Bonn der Bundestag als Verfassungsorgan der Bundesrepublik. Damit ist der 7. September 1949 zugleich der Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland. Wie die Arbeit im Bundestag gestaltet und organisiert wird, welchen politischen Einflüssen sowie gesamtgesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Bundestag und seine Mitglieder im Laufe der Geschichte ausgesetzt waren, ist Gegenstand dieses Buches. Der Parlamentshistoriker Michael F. Feldkamp befasst sich seit nahezu 30 Jahren mit der Geschichte des „Hohen Hauses“ und präsentiert sie in dem er die Wahlperioden einzeln betrachtet. So werden Unterschiede und Veränderungen in besonderer Weise deutlich und einzigartige historische Blicke auf die Institution und ihre Protagonisten gewährt.
Im dritten Band der Propyläen des christlichen Abendlandes präsentiert der Kirchen- und Parlamentshistoriker Michael F. Feldkamp zwölf Aufsätze zur Kirchengeschichte der frühen Neuzeit und zur Geschichte des politischen Katholizismus in Deutschland. Er befasst sich unter anderem mit der Säkularisierung von Bistümern im Zuge der Reformation oder auch in der napoleonischen Ära. Seine Themen erschließt Feldkamp dem Leser sowohl mittels biografischer wie auch institutionsgeschichtlicher Skizzen. Von besonderem Interesse sind Feldkamps Erkenntnisse zur Entwicklung des Amtes des Weihbischofs sowie seine Studie über einen Stasi-Agenten im Vatikan. Geradezu programmatisch für die Schriftenreihe erörtert Feldkamp im ersten Beitrag den Begriff des »christlichen Abendlandes«, der erst in der Weimarer Republik entstanden ist und der Sehnsucht nach einem friedvollen christlichen Europa Ausdruck verleiht. Wie eine Klammer schließt der Band mit der Frage, ob heute in Deutschland die Politik auch ohne die katholische Soziallehre auskommen kann.
Auf Anordnung der Westalliierten errichteten die Ministerpräsidenten der westdeutschen Länder am 1. September 1948 in Bonn den Parlamentarischen Rat. Er hatte den Auftrag, eine Verfassung für einen westdeutschen Teilstaat zu errichten. Präsident des Parlamentarischen Rates war der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer. Seine Rolle wurde von Anfang an kontrovers beurteilt. Die SPD hat später versucht, ihn als „Bundeskanzler der Alliierten“ zu diskreditieren – zu Unrecht, wie dieses Buch nachweist. Denn Adenauer sah seine Aufgabe darin, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Verfassungsschöpfung unter Besatzungsherrschaft überhaupt erst möglich wurde. Es war sein Verdienst, die Interessen der deutschen politischen Parteien mit denen der Alliierten und den weltpolitischen Erfordernissen in Einklang zu bringen. Nur so konnte die Staatsgründung der Bundesrepublik Deutschland gelingen.