Knihobot

Stefanie Endlich

    Architektur, Staat und Wissenschaft
    Gedenken und Lernen an historischen Orten
    Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band II
    Text im Raum
    Denkort Gestapogelände
    Blickwechsel
    • Blickwechsel

      25 Jahre Berliner Künstlerprogramm

      • 432 stránek
      • 16 hodin čtení
      Blickwechsel
    • Christenkreuz und Hakenkreuz

      • 163 stránek
      • 6 hodin čtení

      Mehr als 900 Kirchenneubauten, Umgestaltungen und neue Gemeindehäuser aus den Jahren nach 1933 widerlegen die weit verbreitete Ansicht, dass Kirchenbau und Kirchenkunst für beide Konfessionen in der NS-Zeit nahezu zum Erliegen gekommen seien. Bis heute sind viele künstlerische und architektonische Sachzeugnisse des Kirchenbaus und der sakralen Kunst erhalten, in deren Gestaltung der Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie besonders deutlich wird. Sie dokumentieren die damalige Anfälligkeit der Gemeinden für Rassismus, Volksgemeinschafts-Propaganda und Totenkult. - Die Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin-Mariendorf, 1930/31 entworfen und 1935 eingeweiht, veranschaulicht den Übergang von der späten Weimarer Republik zur Frühphase der NS-Herrschaft, in der in kürzester Zeit die Ausgangslage für Vernichtungskrieg und Völkermord geschaffen wurde. Anders als bei vergleichbaren Kirchen sind an der Gestaltung ihres Innenraums auch heute noch fast alle Aspekte einer von NS-Ideologie beeinflussten sakralen Kunst ablesbar. - Weitere Beispiele aus der gesamten Bundesrepublik lassen ein breites Spektrum NS-spezifischer Ausdrucksformen in Kirchenbau und Sakral-Kunst erkennen. Vier von ihnen zeigen exemplarische Architektur-Ansätze jener Zeit: den damals im Kirchenbau vorherrschenden romanisierenden Stil, Merkmale der >>Heimatschutz<<-Architektur, neoklassizistische Anklänge und Kirchen, die im Kontext nationalsozialistischer Mustersiedlungen entstanden sind. - Sechs Beispiele verdeutlichen die verschiedenen Aspekte nationalsozialistisch beeinflusster Kirchenkunst. So wurden Motive christlicher Ikonographie ideologisch aufgeladen und neu interpretiert, Themen der NS-Propaganda in den kirchlichen Bereich übertragen. Auch nationalsozialistische Symbole und Figuren zeigte man unmittelbar im sakralen Raum

      Christenkreuz und Hakenkreuz
    • Tiergartenstraße 4

      Geschichte eines schwierigen Ortes

      In einer Villa am Südrand des Berliner Tiergartens war seit Frühjahr 1940 die Planungs- und Verwaltungsbehörde für die „Euthanasie“-Morde untergebracht. Auf dem Gelände steht heute die Philharmonie, eingeweiht 1963. Der Grundriss der historischen Villa überschneidet sich mit dem Foyer des Konzerthauses. Nach ihrer Adresse Tiergartenstraße 4 wurden sowohl die geheime „Zentraldienststelle“ als auch das Mordprogramm benannt, das sich gegen psychisch erkrankte, geistig und körperlich behinderte sowie „rassisch“ und sozial unerwünschte Menschen richtete. Der „Aktion T4“ fielen mehr als 70.000 Frauen, Männer und Kinder zum Opfer. Bis 1945 wurden über 300.000 Menschen durch Gas, überdosierte Medikamente, Nahrungsmittelentzug und Mordaktionen getötet. Eine Open-Air-Ausstellung auf dem Vorplatz der Philharmonie und das Begleitbuch verknüpfen die Geschichte der „arisierten“ Villa mit dem Lebensweg von Anna Lenkerin, die 1940 in der Gaskammer von Grafeneck starb. Es werden Strukturen und Wirkungsmechanismen des „Euthanasie“-Programms verdeutlicht sowie die Vor- und Nachgeschichte der Villa. Das Buch umfasst 144 Seiten mit 80 Abbildungen, darunter unbekannte Dokumente und Fotos, und enthält die gesamte Ausstellung sowie weitere Texte und Bilder in englischer und Leichter Sprache.

      Tiergartenstraße 4