Soziale Arbeit im Ungewissen
Mit Selbstkompetenz aus Eindeutigkeitsfallen
Mit Selbstkompetenz aus Eindeutigkeitsfallen
Witz und Humor in der Sozialen Arbeit
Kommunikationsfähigkeit ist die Basis der Handlungskompetenz von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen. Von den Autoren dieses Bandes wird in Grundlagen kommunikativer Handlungskompetenz eingeführt. Sie werden aus unterschiedlichen Blickrichtungen reflektiert. Die Autoren setzen sich mit verschiedenen Paradoxien professionellen Handelns auseinander. Wer erfolgreich kommunizieren will, muss sich über die Wirkung seiner Kommunikation und die Wirkung anderer auf sich selbst bewusst sein. Mit Hilfe der Reflexion über Kommunikation können kommunikative Prozesse besser gesteuert werden. Kommunikation als Interventionstechnik ist immer auch ein Mittel der „Verführung“. Die Art und Weise der Kommunikation wirft somit auch ethische Fragen nach der Akzeptanz und Legitimation von Kommunikation auf. Am Schluss des Bandes wird der Frage nachgegangen, inwieweit Handlungskompetenz ein Geschlecht hat.
Die Dichotomisierung von Gesellschaft und Gemeinschaft zeigt vielfältige Formen und erfährt die unterschiedlichsten Bewertungen. Strittig war und Streit gab es ob der Chancen und Risiken, die diese beiden Integrationsformen beinhalten, seit bald 200 Jahren. Und nicht weniger heftig sind diese Richtungsstreitigkeiten in der Sozialen Arbeit. Gerade hier ist diese Thematik so virulent wie in kaum einer anderen Profession und wissenschaftlichen Disziplin. Doch die Soziale Arbeit zeigt gegenüber dieser Problematik eine eigenartige Ambivalenz. Sie ist kaum Gegenstand empirischer Analysen, theoretisch wie auch praktisch setzt sie mal auf inszenierte Gemeinschaften, mal weist sie diese verschämt zurück. Dieser Sammelband vereinigt Beiträge zu den verschiedenen Facetten der „Gemeinschafts“-Thematik. Sie behandeln zum einen die Bezüge von Sozialer Arbeit und Gemeinschaft und zeigen die verschiedenen Gesichtspunkte dieses zugleich interessanten und ungeklärten Verhältnisses auf. Zum anderen werden die geistes- und begriffsgeschichtlichen Hintergründe durchleuchtet, die gesellschaftliche Genese von Gemeinschaftsformen nachgezeichnet und sozialphilosophische sowie -politische Überlegungen zu den verschiedenen gemeinschaftsbezogenen Strukturprinzipien Sozialer Arbeit angestellt. Dr. Herbert Effinger ist Professor an der Evangelischen Fachhochschule Dresden.
Ungewissheiten als Chance kreativer Problemlösungsstrategien
In der Sozialwirtschaft bewegt man sich im Spannungsfeld zwischen teilweise gegensätzlichen sozialen und ökonomischen Orientierungen, zwischen widersprüchlichen Regulationsprinzipien und Werten. Mehrdeutigkeit, Ambivalenz und Kontingenz gehören zum unauflösbaren Bestandteil des beruflichen Handelns in diesem Wirtschaftssektor und beeinflussen besonders die von wechselseitigem Vertrauen und institutioneller Macht abhängigen Arbeitsbeziehungen. Damit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entscheidungs- und handlungsfähig bleiben, benötigen sie besondere Kompetenzen für das Zusammenspiel ihrer kognitiven und affektiven Bewältigungsstrategien. Das stellt Berater und Beraterinnen vor eine doppelte Herausausforderung. Sie sollen die Handlungskompetenzen ihrer Adressaten im Umgang mit Ungewissheit und Unsicherheit minimieren und geraten dabei selbst oft in paradoxe und unsichere Situationen. Herbert Effinger beschreibt die Besonderheiten intermediärer und hybrider Organisationen mit ihren gemeinschaftlichen, öffentlichen und kommerziellen Arrangements. Er benennt die widersprüchlichen Bezugspunkte sozialer personenbezogener Dienstleistungen und gibt Orientierungspunkte für Beratungsstrategien in diesem Handlungsfeld. Es geht darum, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einen kreativen und akzeptierenden Umgang mit Widersprüchen zu ermöglichen.
Kulturelle, soziale, politische oder geschlechtliche Differenzen im Fühlen, Denken und Handeln stellen ForscherInnen und AkteurInnen in der Sozialen Arbeit vor analytische, normative und praktische Herausforderungen. Es geht dabei um die verschiedenen Ebenen beim Erkennen, Verstehen, Erklären und Bearbeiten der mit Differenz verbundenen Phänomene und Probleme. Neben der Frage der Aufrechterhaltung oder Infragestellung mehr oder minder gerechter sozialer Strukturen geht es um die Bedeutung und Funktion normativer Setzungen und Grenzziehungen und die Frage, wie in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen und Handlungsfeldern mit Hilfe geeigneter Theorieansätze, Forschungs- und Handlungsstrategien auftretende Friktionen und Konflikte produktiv bearbeitet werden können. Und wie können für einen konstruktiven und wirksamen Umgang mit Diversität deren emanzipatorische Potentiale für professionelle Bearbeitungsstrategien und -konzepte wahrgenommen und nutzbar gemacht werden? Widersprüche und Paradoxien lassen sich dabei offenbar nicht vermeiden, so dass dem Umgang mit Ambivalenz und der Entwicklung von Ambivalenz- und Ambiguitätstoleranz eine besondere Bedeutung zukommt. Die AutorInnen stellen unterschiedliche Konzepte aus Wissenschaft und Praxis vor, welche die von Diversität und Sozialer Ungleichheit ausgelösten Probleme vor dem Hintergrund unterschiedlicher theoretischer Ansätze beleuchten.
Der Band verbindet Erkenntnisse aus der Humorforschung mit Beispielen für den Einsatz von Humor als Methode. Er versteht sich als Empfehlung und Einladung mit vielen ernsten Dingen in der Sozialen Arbeit gelassener und humorvoller umzugehen.
Soziale Arbeit gilt für viele als humor- und konturlose Profession. Dass davon keine Rede sein kann zeigt Herbert Effinger mit seiner Hermeneutik des Sozialarbeiterwitzes. Auf der Grundlage seiner Witzesammlung deutet er die Qualitäten von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in einem neuen Licht. Erläuternde Worte klären auch den anspruchsvollen Leser ein wenig über die Bedeutung und die Funktion des Witzes im Alltag der Sozialen Arbeit auf.
Bedingungen und Wandel alternativer Arbeits- und Angebotsformen
InhaltsverzeichnisVorwort.I. Einleitung.1. Problemstellung: Ende oder Wende alternativer Arbeits- und Angebotsformen?.II. Anlage Der Empirischen Untersuchung.2. Anlage und methodisches Vorgehen.3. Exkurs: Lokale Beschäftigungsinitiativen und Arbeitsmarkt.III. Empirie.4. Vom Bedarf zum Angebot — Bedingungen und Wandel alternativer Projekte zwischen Markt, Staat und Eigeninteressen.5. Vom Ehrenamt zum Arbeitsamt — Bedingungen und Wandel bezahlter und unbezahlter Arbeit.6. Von der Egalisierung zur Individualisierung — Bedingungen und Wandel der Verteilung von Arbeit, Einkommen und Macht.IV. Resümee und Ausbock.7. Der Wandel alternativer Arbeits- und Angebotsformen als Prozeß der Integration, Differenzierung, Professionalisierung und Individualisierung.