Günter Burkard Knihy






Kon-Texte
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Für die Ausstellung Stimmen vom Nil – Altägypten im Spiegel seiner Texte im Frühjahr 2003 im Staatlichen Ägyptischen Museum München waren zahlreiche wichtige und berühmte, literarische wie nichtliterarische Textzeugen zusammengetragen worden. Aus diesem Anlass veranstalteten das Ägyptische Museum und das Ägyptologische Institut der LudwigMaximiliansUniversität gemeinsam vom 1. bis 3.5.2003 ein Symposion unter dem Thema Spurensuche, dessen Vorträge in diesem Band vorgelegt werden. Sie bieten aus inhaltlicher und aus chronologischer Sicht eine große thematische Bandbreite: Vom Mittleren Reich bis in die Spätantike werden einzelne Themen oder Textgruppen vorgestellt bzw. von unterschiedlichen methodischen Ansätzen her analysiert; so enstand ganz nebenbei auch ein Spiegelbild der gegenwärtigen intensiven Diskussion um Fragen wie „Was ist ägyptische Literatur?“, „Welche Stoffe oder Motive finden sich in den Texten?“ oder „Welche Verfahren der formalen und der inhaltlichen Analyse sind angemessen?“. Auch grundsätzliche methodische Fragen wurden ebenso detailliert wie kritisch diskutiert. Der Band enthält sämtliche Vorträge des Symposions und eine zusammenfassende Einleitung.
Die Ostraka aus der Nekropole von Dra’ Abu el-Naga in Theben-West stammen in der überwiegenden Mehrzahl aus dem Doppelgrabkomplex K93.11 und K93.12, der in der frühen 18. Dynastie angelegt und in der späten 20. Dynastie unter den Hohenpriestern Ramsesnacht und dessen Sohn Amenophis neu gestaltet wurde. Von nur wenigen Ausnahmen abgesehen liegt mit diesen Texten ein so noch kaum beobachteter Sonderfall vor: Es sind Keramikostraka oder oft recht massive Kalksteinbrocken mit einem oder mehreren Personennamen als einzigem Inhalt. In Dra‘ Abu el-Naga II werden die hieratischen Ostraka und Namensteine erstmals vorgelegt. Sie stammen alle aus dem Bereich der Anlage K93.12, also der des Hohenpriesters Amenophis, und waren zum überwiegenden Teil in das Mauerwerk von dessen heute zerstörter Lehmziegel-Pyramide eingebracht worden. Vermutlich sind es die Namen von Personen, die an der Neugestaltung der Anlage beteiligt waren, also von dort beschäftigten Arbeitern. Diese beinahe 100 Namen, darunter etwa 70 unterschiedliche, ergeben eine veritable Liste der am Bau der Pyramide und der Grabanlage Beteiligten. Die Streufunde aus den übrigen Arealen haben meist ebenfalls einen nichtliterarischen Inhalt. Während der früheste Text den Namen des Königs Nubcheperre-Intef nennt und damit aus der Zeit der späten 17. Dynastie stammt, enthält der späteste Beleg den Namen des Hohenpriesters Mencheperre aus der 21. Dynastie.
Der Papyrus Berlin P.23040 ist eine stark fragmentierte Handschrift, von der Reste von wenigstens 13 Kolumnen erhalten sind. Aufgrund paläographischer Kriterien ist er in die frühptolemäische Zeit zu datieren, etwa zwischen 300 und 240 v. Chr. Herkunftsort ist aufgrund textexterner wie textinterner Indizien wahrscheinlich die Insel Elephantine. Die starken Zerstörungen und der teilweise unbekannte Wortschatz erschweren die Übersetzung des Textes ebenso wie eine sichere Deutung seiner Bestimmung. Sicher ist, dass es sich um ein Klagelied an einen ungenannten Gott, möglicherweise Chnum von Elephantine, handelt. Im ersten Teil wird sehr detailliert die Zerstörung eines Tempels (des Chnum von Elephantine?) durch Feinde geschildert, im zweiten wird der Gott in zahlreichen Wendungen aufgefordert, diese ebenfalls anonym bleibenden Feinde zu vernichten. Da der Papyrus außerdem ein Palimpsest und damit sicher ein Privat- und kein Archiv-Exemplar war, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine von Priestern, möglicherweise Angehörigen der lokalen Chnumpriesterschaft, verfasste Widerstandsschrift gegen Fremdherrschaft handelt. Aufgrund interner Kriterien sind vor allem die persischen Eroberer Ägyptens als Adressaten in Betracht zu ziehen.
Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte
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Die vorliegende Einführung verfolgt einen doppelten Zweck: einerseits stellt sie die meisten literarischen Werke des Alten und Mittleren Reiches inhaltlich und in Textauszügen vor, andererseits bahnt sie einen Weg durch die wichtigste Sekundärliteratur zu diesen Werken. Damit soll nicht nur den Studierenden der Ägyptologie angesichts der kürzer werdenden Studienzeit die Beschäftigung mit Literatur erleichtert werden, auch den Angehörigen der Nachbardisziplinen sowie allen an altägyptischer Literatur Interessierten wird damit eine Möglichkeit schnellerer Orientierung als bisher geboten.
Bauern, Kader und Migranten
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Sozioökonomische Wandlungsprozesse im ländlichen Java wurden bisher hauptsächlich im Kontext des Naßreisanbaus analysiert, wobei der Fokus auf Patron-Klient-Beziehungen und sozialer Schichtung basierend auf Reisfeldern lag. In den Hochlanddörfern von Gunung Kidul sind diese Elemente jedoch nur marginal relevant. Seit den sechziger Jahren haben viele Bewohner des Untersuchungsdorfes als Arbeitsmigranten ihren Wohnort verlassen. Migrationsprozesse und Kapitalströme zwischen Stadt und Land prägen die sozioökonomischen Verhältnisse stärker als interne Dominanzstrukturen. Diese demographischen Veränderungen führen zu einer Zunahme traditioneller und reziprokaler Arrangements, da Landbesitzer oft nicht mehr alleine wirtschaften können. Die Studie zeigt, dass traditionelle soziale Formen auch in Zeiten raschen Wandels als Anpassung an die Lebensumstände fungieren können. Bäuerliche Arrangements übernehmen somit Funktionen öffentlicher Wohlfahrtsinstitutionen, ohne dass sie aus wohlfahrtsorientierten Strategien resultieren. Der Autor, geboren 1963, studierte Ethnologie und Sinologie und promovierte 1998 an der Universität Freiburg im Breisgau nach zweijähriger Feldforschung in Indonesien.
A matter of mutual survival
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This volume contains a collection of articles based on empirical social science research in forest margin communities around the Lore Lindu National Park in Central Sulawesi, Indonesia. It refers to a worldwide and particularly topical issue, i. e. the declining forest resources and man's role in the observed processes of nature degradation. However, it refrains from rather simplistic protectionist approaches which boil down to a separation between man and nature in order to avoid the depletion of natural resources. Instead, the approach adopted regards the existence or development of co-evolutionary potentials, both in nature and human society, as a precondition for the establishment of a sustainable equilibrium in the interaction between man and nature.