Deutsche Schriftsteller im Banne der Novemberrevolution 1918
Bernhard Kellermann, Lion Feuchtwanger, Ernst Toller, Erich Mühsam, Franz Jung
Bernhard Kellermann, Lion Feuchtwanger, Ernst Toller, Erich Mühsam, Franz Jung
Prostitution ist im Zuge der Frauenemanzipation zu einer Art Aporie der Frauenbewegung und der feministischen Forschung geworden. Die Positionen reichen dabei von der Ablehnung dieses Phänomens bis zu seiner Akzeptanz. Da wir es auch hier mit einem situierten Wissenzu tun haben, versuchen wir in dieser Ausgabe von L'HOMME, ein möglichst breites Spektrum historischer Einblicke, politischer Lösungsentwürfe und kulturwissenschaftlicher Analysen vorzustellen. Es geht uns dabei nicht um Prostitution als Phänomen an sich. Vielmehr begreifen wir Prostitution als einen Knotenpunkt, der Machtverhältnisse jeglicher Art erkennen lässt, auch wenn diese vertuscht werden, weil ihre Offenlegung dem nationalen Diskurs oder den ökonomischen Interessen im Wege steht. Die verschiedenen Herangehensweisen von gestern und heute stehen im Zentrum des Interesses, nicht die Frau als Prostituierte oder Prostitution als sexuelle Praxis.
Literarische Übersetzung wird als individuelle Leistung verstanden, die zwischen der Wiedergabe des Ausgangstextes und dem Sprachverständnis des Übersetzers schwebt. Übersetzer nehmen an der Aura der Originalautoren teil und streben danach, selbst als talentierte Literaten anerkannt zu werden. Sie kämpfen mit Sprach- und Stilproblemen, die bereits ihre Vorgänger beschäftigten, was zu neuen Versuchen führt, systematisch über literarisches Übersetzen zu arbeiten. Ziel ist es, Methoden oder Regelmäßigkeiten zu finden, die die Qualität neuer Übersetzungen verbessern können. Dies ist entscheidend, da die internationale Rezeption von Literatur stark von Übersetzungen abhängt. Eine gute literarische Übersetzung wird zu einem Knotenpunkt im Kommunikationsnetz zweier Kulturen und ermöglicht einen besonderen Kulturtransfer. Die gesammelten Beiträge liefern keine neue Übersetzungstheorie, was angesichts der Theoriefeindlichkeit vieler Übersetzer nicht überrascht. Dennoch bieten sie reichhaltige Überlegungen zur Lehrbarkeit literarischer Übersetzung, gegliedert in fünf Teile: Bildung, Probleme, Analysen, Konzepte und unveröffentlichte Übersetzungen. Eine zentrale Erkenntnis ist die radikale (Selbst)Reflexion der Persönlichkeit des Übersetzers, der sich weniger als Einzelkämpfer, sondern als Lehrer und Lernender im Übersetzungsprozess verstehen sollte. Der Übersetzer wird zu einem Grenzraum, in dem Sprache, Kultur und individuelle Erfahrun
Ludwik Fleck und seine Bedeutung für die Wissenschaft und Praxis
Ludwik Fleck (1896-1961) gilt als einer der Pioniere der Wissenschaftssoziologie, von dem Thomas S. Kuhn im Vorwort zu The Structure of Scientific Revolutions (1962) schreibt, dass er in Flecks Hauptwerk Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Einführung in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv (1935) viele seiner Ideen vorweggenommen fände und die wissenschaftssoziologische Wendung seiner Studien auf die Lektüre von Fleck zurückgehe. Die Auseinandersetzung mit Flecks Werken steht im Mittelpunkt dieses Bandes. Dabei erweisen sich Flecks Konzepte als sehr geeignet, sowohl über grundlegende als auch spezielle Probleme der Wissensproduktion in interdisziplinärer Perspektive nachzudenken. So versammelt dieser Band Beiträge u. a. aus der Physik, der Philosophie, der Medizingeschichte, der Germanistik und der Rechtswissenschaft. Besondere Relevanz erlangt Fleck heute, wenn es darum geht, die Konstituierung neuer Wissenschaftsfelder wie Nanotechnologie oder Gender Studies analytisch zu begleiten. Außerdem enthält der Band Beiträge mit bisher wenig bekannten Informationen zu Leben und Wirken Ludwik Flecks in der Volksrepublik Polen, welche Anstoß zu weiteren Forschungen in diese Richtung sein wollen.