Der Schatz der Zwerge und andere Sagen und Geschichten aus dem Nordschwarzwald
Nicht nur für Kinder
Nicht nur für Kinder
Ein wundervolles Abenteuer in die Tiefen der menschlichen Seele, das die Suche nach Glück thematisiert. Wunderschöne Illustrationen machen dieses Buch sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ansprechend.
Mehr als fünfzig Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben dieses „Buch fürs Leben“ verfaßt. In einer bunten Mischung enthält es lustige und nachdenkliche Geschichten und Gedichte, die Größeren und Kleineren Hoffnung und Mut machen - oder sie einfach gut unterhalten. Erzählt und gedichtet haben: Jürg Amann, Renate Axt, Ingrid Bachér, Jürgen Banscherus, Barbara Bartos-Höppner, Alfred Clemens Baumgärtner, Kirsten Boie, Beat Brechbühl, Irmela Brender, Achim Bröger, Ingo Cesaro, Fritz Deppert, Hugo Dittberner, Hilde Domin, Werner Dürrson, Willi Fährmann, Gerlind Fischer-Diehl, Julia da Franca, Karlhans Frank, Herbert Friedmann, Walter Helmut Fritz, Albrecht Goes, Günter Grass, Manfred Hausin, Franz Hohler, Claudia Hohlweg, Dieter Huthmacher, Anne Jüssen, Klaus Kordon, Barbara Krüger, Max Kruse, Paul Maar, Manfred Mai, Christoph Meckel, Merka Metowa, Klaus Modick, Jussuf Naoum, Hans Georg Noack, Bettina Obrecht, Gisela Pauly, Yüksel Pazarkaya, Günter Radtke, Käthe Recheis, Hansheinrich Rütimann, Walle Sayer, Edith Schreiber-Wicke, Frieder Stöckle, Tina Stroheker, Alev Tekinay, Barbara Traber, Renate Welsh, Arnulf Zitelmann.
Ein altes, herrschaftliches Gebäude in der kleinen Stadt am Fluss, eine großzügige Wohnung und darunter ein Keller über mehrere Ebenen, mit Gewölben und geheimen Kammern. Nach und nach entdeckt Simon, der mit seiner Familie von der Großstadt hier her an den Rand des Schwarzwaldes gezogen ist, in die Kleinstadt, dass in diesem Keller einer wohnt: Mensch und Wolf, seit Jahrhunderten, kaum versteckt und doch fähig, sich mühelos und mit zwischen den Zeiten zu bewegen. Fasziniert von der Welt des Wargus zieht Simon immer öfter mit ihm mit, heimlich, verborgen bei Nacht und in phantastische Abenteuer, die ihm nachher immer wieder in erzählten, geschriebenen Geschichten begegnen. Dass er dabei noch sein Mädchen kennenlernt, ihm immer wieder begegnet, sacht annähert, zieht ihn noch tiefer hinein in die geheimnisvolle Welt des Menschen, der nachts zum Wolf wird.
Daud, ein Schwarzer, der wahrscheinlich vom Stamm der damals angeblich noch menschenfressenden Njam-Njam aus Zentralafrika angehörte, lebte von 1869 bis zu seinem frühen Tod im Herbst 1878 im Nordschwarzwald. Die legendäre Afrikareisende Alexandrine Tinné hatte den Jungen aus der Sklaverei befreit, und Emil Schütz, ein reicher Bildungsreisender, hatte ihn von Ägypten in den kalten Norden gebracht. Daud lebte in Calw, besuchte die Volksschule, sprach schwäbisch. Ein Exot unter exotischen Pflanzen und Tieren, denn sein Herr sammelte alles, was auérgeöhnlich war. Ein schwäbischer Neger im Schwarzwald, der nie ganz die Angst davor verlor, wieder als Sklave verkauft zu werden. Uli Rothfuss, Schriftsteller, Hochschullehrer und Kulturdezernent in Calw, hat die Geschichte des schwarzen Juntgen Daud recherchiert, dem die bürgerlich-schwäbische Umgebung letztlich äußerlich wie innerlich fremd blieb. Das Bild dieses Menschen erarbeitete Rohtfus in kurzen, erzählten und berichteten Sequenzen und - zusammen mit seiner Klasse in der Staatlichen Kunstlehranstalt Sankt Ulrich - in einem kurzen dramatischen Stück und in ausdrucksvollen Zeichnungen. Beigefügt ist ein Lebensbild, das der Missionar, Sprachforscher und Verleger Hermann Gundert kurz nach dem Tod von Daud veröffentlichte.
Der Oberamtmann Jacob Georg Schäffer aus Sulz am Neckar (1745-1814) kann als erster „moderner“ Kriminalist Württembergs bezeichnet werden. Schäffer ging es nicht nur darum, Verbrechen aufzuklären: Er forschte sowohl nach ihren gesellschaftlichen Ursachen als auch nach den Gründen im Leben des einzelnen. Mit diesen Methoden lag er weit vor den Ansätzen seiner Zeitgenossen - und war damit um vieles erfolgreicher. Der Kriminalbeamte und Literaturprofessor Uli Rothfuss zeichnet das Leben Schäffers nach. Dabei entsteht das Bild einer Zeit, in der ein nicht geringer Teil der Bevölkerung auf der Straße lebte - Grundlage für eine flächendeckende Kriminalität. Am Beispiel von zwei berühmten Räuberinquisitionen wird die Arbeitsweise des Sulzer Oberamtmanns anschaulich nachvollzogen: an dem Prozeß gegen den berüchtigten Räuber Johann Baptist Herrenberger, genannt Konstanzer Hanß, und an dem bedeutenden Prozeß gegen den „Erzjauner und Böswicht“ Jakob Reinhard, genannt Hannikel. Im Anhang wird die vom Konstanzer Hanß im Ludwigsburger freiwilligen Armenhaus verfaßte Einführung in die Gaunersprache, 1791 erstmals veröffentlicht, abgedruckt.