Die starke Verknüpfung von Angst und körperlichen Symptomen spiegelt sich psychiatriehistorisch in den zwei Zugangswegen zur Angst - dem psychiatrischen und kardiologischen - wider. Die aktuellen psychologischen Modelle der Panikstörung tragen der somatischen Seite Rechnung, indem sie Körperwahrnehmungsprozesse als notwendig für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung erachten. Im vorliegenden Buch wird ein kritischer Überblick über die Neurobiologie und pathogenetischen Erklärungsmodelle der Panikstörung gegeben. Die Untersuchung bezieht sich auf Wahrnehmungscharakteristika und ihre Rolle für Angststörungen. Die Ergebnisse werden modellhaft dargestellt und diskutiert.
Lydia Hartl Knihy



Unter dem Titel Ästhetik des Voyeur konzentriert sich der Sammelband auf ein ebenso aktuelles wie facettenreiches Thema, das in einer interdisziplinären und intermedialen Perspektive behandelt wird. Es geht darum, die Schaulust in ihrer ästhetischen Bedeutung zu erfassen, als kreatives Potential, das in verschiedenen Künsten und Medien eine wesentliche Rolle spielt. Die Beiträge des Sammelbandes, dem zwei Kolloquien der Universitäten Siegen und Orléans zu Grunde liegen, beziehen sich auf literarische Texte, Werke der bildenden Kunst, der Fotografie und des Films. Im Mittelpunkt stehen - in einer Kombination von Literatur, Kunst, Psychoanalyse und Gender Studies - Probleme der ästhetischen Wahrnehmung, der Theorie des Blicks, der Sinnlichkeit, Synästhesie und Erotik. Deutlich wird dabei der Zusammenhang zwischen der Darstellung und Reflexion der Schaulust in künstlerischen Werken und in aktuellen medientheoretischen Überlegungen.
Die gegenwärtigen Studien zur Schizophrenie lassen sich meist in den Rahmen eines Vulnerabilitäts-Streß-Modells einordnen, das die schizophrene Erkrankung als Produkt der Wechselwirkung einer konstitutionellen Prädisposition und Umwelterfahrungen betrachtet. Das emotionale Familienklima hat hierbei eine besondere Bedeutung für den Verlauf einer bereits eingetretenen Erkrankung. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich psychophysiologische Korrelate des emotionalen Familienklimas bei Patienten und Angehörigen finden lassen. Dem Aktivierungszustand wird dabei eine Schlüsselrolle für die Auslösung schizophrener Episoden und chronisch als Vulnerabilitätsfaktor zugeschrieben. Die Grundkonzepte werden kritisch dargestellt. Die Untersuchungsergebnisse werden diskutiert.