Knihobot

Martin Kirnbauer

    Verzeichnis der europäischen Musikinstrumente im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg
    Hartmann Schedel und sein "Liederbuch"
    Die Basler Standestrompeten von 1578
    Vieltönige Musik
    Die Viola da gamba von Joachim Tielke, Hamburg um 1704
    Beredte Musik
    • Beredte Musik

      Konversationen zum 80. Geburtstag von Wulf Arlt

      • 563 stránek
      • 20 hodin čtení
      Beredte Musik
    • Vieltönige Musik

      • 405 stránek
      • 15 hodin čtení

      Die Studie beschreibt ein heute weitgehend vergessenes Phänomen Alter Musik: Vieltönigkeit. Bezeichnet ist damit Musik, die mit mehr als zwölf realen, d.h. mit unterschiedlichen Tonhöhen verbundenen Stufen in der Oktave operiert. Heutzutage mit Mikrotonalität verbunden, entstand diese Vieltönigkeit seinerzeit aus ganz anderen Voraussetzungen, wobei sowohl die antiken Genera (wie Chromatik und Enharmonik) und damit die Wirkung von Musik als auch die Lösung von Stimmungs- bzw. Temperaturfragen eine Rolle spielten. Anhand von Materialien aus Rom zur Zeit des Barberini-Papstes Urban VIII. (amtierend 1623-1644) wird veranschaulicht, wie Vieltönigkeit sich konkret auswirkte. Sie zeigt sich einerseits in Instrumenten (wie etwa Tasteninstrumente mit geteilten Obertasten oder auch Viole da gamba mit zusätzlichen Bünden), anderseits in eigens komponierter Musik. Dabei lässt sich der Geltungsbereich einer vieltönigen Aufführungspraxis auch für scheinbar herkömmlich komponierte Musik nachweisen. So dokumentiert diese Studie zur Vieltönigkeit eine beispielhafte Verbindung von musikalischer Praxis, theoretischer Reflexion und daraus gespeister künstlerischer Innovation.

      Vieltönige Musik
    • Hartmann Schedel und sein "Liederbuch"

      • 417 stránek
      • 15 hodin čtení

      Im Zentrum dieser interdisziplinären Studien steht eine Musikhandschrift, die um 1460 von dem später berühmten Nürnberger Humanisten Hartmann Schedel (1440-1514) angelegt und in seiner umfangreichen Bibliothek auch überliefert wurde. Schedels Liber musicalis gehört mit über 120 mehrstimmigen Kompositionen im Stile eines Chansonniers zu den bedeutendsten erhaltenen Musikalien jener Zeit und Region. Eine historiographische Analyse der Forschungsgeschichte zeigt aber, warum diese Quelle bislang kaum ausgewertet wurde. Biographische sowie codicologisch-paläographische Untersuchungen führen zu einer lückenlosen Rekonstruktion ihrer Entstehung und Überlieferung, aber auch zu einem überraschenden Kontext für eine private Musikalie im 15. Jahrhundert. Zentral sind Schedels Bibliothek und damit Aspekte eines umgreifenden Sammelns und Kopierens. Die Merkmale seiner Abschreibetechnik verweisen auf eine «tradition typographique», die die Basis für eine inhaltliche Interpretation der oft schwer verständlichen Aufzeichnungen bildet. – Die Quelle stellt sich als Produkt einer primär schriftlichen Überlieferung von Musik dar, die nur sehr zurückhaltend in Hinblick auf eine Musikpraxis gelesen werden kann. Hingegen erweist sie sich als ergiebiger Gegenstand für exemplarische Fragen nach dem medialen Charakter einer Musikhandschrift aus der Schwellenzeit zwischen der schwindenden Handschriften- und beginnenden Druckkultur.

      Hartmann Schedel und sein "Liederbuch"