Focusing on the influential ideas of a key media theorist, this collection of essays delves into Marshall McLuhan's work through a transatlantic lens. It combines practical case studies with in-depth theoretical discussions, offering a comprehensive exploration of his contributions to media theory and their implications across different contexts.
Angela Krewani Knihy






Während die deutsche Avantgarde gegen das Fernsehen antrat, erkannte die amerikanische Kunstszene den Wert audiovisueller Bildmedien und schuf Werke, die die sozialen Dimensionen technischer Medien kritisch reflektierten. Medienkunst hat sich mittlerweile im Kunstbetrieb etabliert und bezieht sich auf Werke, die mit Techniken und Materialien technischer Massenmedien arbeiten, insbesondere filmischen, televisuellen und digitalen Formen. Aufgrund der Nähe von Medienkunst zur Massenkultur wurde diese Kunstform von der Kunstwissenschaft weitgehend ignoriert. Angela Krewani präsentiert in ihrer grundlegenden Studie aus medientheoretischer Perspektive das ästhetische Schaffen als Ausdruck der medientechnologischen Entwicklung und der damit verbundenen kommunikativen Strukturen. Diese Sichtweise erweitert den Handlungsrahmen der Medienkunst und verlagert ihn in den Bereich technischer und digitaler Möglichkeiten. Krewani beschreibt die Expansionsbestrebungen der Avantgarden, die Abkehr von der Zentralperspektive, die Erweiterung des kinematographischen Raums und die Verschmelzung avantgardistischer Anliegen mit zeitgenössischen Technologien. Videokunst, kybernetische Experimente, interaktive Netzkommunikation und hybride Körper- und Laborexperimente digitaler Kunst werden als Teil eines künstlerischen Schaffens betrachtet, das als treibende Kraft technischer Innovation fungiert.
Welche Bilder haben wir vom gegenwärtigen zweiten Irakkrieg? Die Berichterstattung ist durch das amerikanische Militär erheblich eingeschränkt; sie wird jedoch massiv unterwandert durch die Bilderfreude der am Krieg Beteiligten, die mit mobilen Telefonen und digitalen Kameras die Ereignisse im Irak dokumentieren. Kommuniziert werden diese Aufzeichnungen nicht in Sendungen der offiziellen Massenmedien, sondern im Internet. Der Titel Bildkulturen des Irakkriegs“, bezieht sich demnach auf die medientechnische, ästhetische und kommunikative Situation des Irakkriegs, die uns zwar eine Vielzahl von Bildern liefert, aber eigentlich – und dann gilt auch hier die Pointe der Karikatur –eine Situation ohne Bilder beschwört. Wir konstatieren die paradoxe Bilderlosigkeit des Kriegs angesichts einer nicht enden wollenden, jedoch stark reglementierten Bilderflut. Das sicherlich umfassendste, weil in die Berichterstattung der Massenmedien eingegangene Aufsehen erregten die ebenfalls erstmals über das Netz kommunizierten Folterinszenierungen aus dem irakischen Gefängnis Abu Ghraib. Aus einem gewissen zeitlichen Abstand wendet sich das aktuelle AugenBlick-Heft nochmals diesen Bildern zu und will jetzt, ihren Inszenierungscharakter aufgreifend, den Unterschied zwischen authentischer Dokumentation und inszenierter Entwürdigung herausarbeiten.
Die Beiträge beschäftigen sich mit Visualisierungsstrategien ökologischer Forschung und der Veränderungen von Bildern beim Transfer von Wissenschaft in Gesellschaft - und zurück. Abhängig vom historischen, kulturellen oder methodischen Kontext werden je andere visuelle Bilder von Natur generiert und verteidigt.