Die Autorin bietet in ihren einführenden philosophischen Reflexionen eine Auswahl an klassischen und modernen Themen der Ästhetik: Dialektik der Aufklärung, Kunst nahe am Verstummen, Begriffsgeschichte des Schönen und andere. In zehn Kapiteln werden Zitate durch kommentierende Abschnitte verbunden. Dabei geht das Buch nicht fortlaufend argumentierend vor, sondern präsentiert sich vielmehr als Collage. Jedem Kapitel ist ein literarisches Motto vorangestellt. Es soll den Gefühlsraum zeigen, in dem sich Ästhetik dann bewegt. Gegenwärtige Kunst als kritische Instanz verweist auf die Autonomie der Ästhetik, die stets Tendenzen abwehren muss, welche sie einzuschränken oder gar zu vernichten drohen: dies waren und sind hauptsächlich autoritär-politische Vereinnahmungen.
Evelin Klein Knihy






Technikkritik und Ästhetik
- 102 stránek
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den kreisrunden Todengwalzer tanzen ist der Titel eines literarischen Textes von Ines Birkhan, welcher in diesem Band präsentiert wird. Er ist Ausgangspunkt für eine zunächst daran orientierte, dann aber in allgemeine Fragen ausgreifende philosophische Analyse der Ursachen der ökologischen Krise, der Grenzen der Technik, des Patriarchats und seiner Folgen, der Geschlechtsidentitäten und ihrer Verstörungen.
Die Performance «Drei Sonnen» von Evelin Klein (1984-1997) wird in diesem Katalogbuch in ihrer Vielschichtigkeit und Dynamik gezeigt: ausgehend vom Bildmaterial über die literarischen Texte, die Beschreibung der Aktion, des Films, der Diareihe bis zu Reflexionen über Performance überhaupt. Sie ist zugleich eine moderne Interpretation von Franz Schuberts «Winterreise»: Themen der Performance sind Freiheit bzw. Unfreiheit der Frau, die Frau im Nationalsozialismus, der Ausdruckstanz, die ökologische Krise. Sie ist eine Auseinandersetzung mit Männlichkeits- und Weiblichkeitsmythologien, die dem 19. Jahrhundert entstammen.
Der Titel «Irrlicht» bezieht sich auf die Lieder 9 und 19 der «Winterreise» von Franz Schubert: «Irrlicht» als subjektiver Schein der Kunst. Eine erste Kritik an der romantischen Ironie und dem Geniebegriff findet sich in Hegels Ästhetik: «Diese Ironie hat Herr Fr. v. Schlegel erfunden und viele Andere haben sie nachgeschwatzt, oder schwatzen sie von Neuem wieder nach.» Im Bild «Winterreise» von Evelin Klein wird die romantische Ironie sozusagen als Appell fürs Leben noch einmal aufgehoben. Hans-Dieter Kleins Text «Schuberts Gegenwart» versucht, die in Schuberts Kompositionen angelegten Brüche und den Zeitfluß des Schuberttones in gegenwärtigen Kompositionen aufzuspüren. In den «Musics» werden Ähnlichkeiten und Unterschiede sichtbar.