Knihobot

Horst Fassel

    15. srpen 1942 – 3. prosinec 2017
    50 Jahre Temeswarer Germanistik
    Das Deutsche Staatstheater Temeswar (1953 - 2003)
    Deutsch: Zukunftssprache in den neuen EU-Staaten? Perspektive der deutschen Sprache und Literatur in Ost- und Südosteuropa nach 2004
    Nikolaus Engelmann
    Regionen im östlichen Europa
    Deutsche Regionalliteratur im Banat und in Siebenbürgen im Vielvölkerraum
    • Das Deutsche Staatstheater Temeswar war nach 1945 das einzige deutschsprachige Theater in Südosteuropa. In einer Vielvölkerstadt, 1989 begann dort der Aufstand gegen den Diktator, spielt dieses Theater eine wichtige Rolle im interkulturellen Dialog. Die Darstellung definiert die gesellschaftliche Bedeutung der Institution, ermittelt die Rolle der Produzenten (Theaterleitung, Regisseure, Bühnenbildner, Schauspieler), des multinationalen Publikums, der Medien, der deutschsprachigen, rumänischen, ungarischen, jüdischen Dramatiker aus Rumänien. Aus einer Indentifikationsinstanz der deutschen Minderheit ist dieses Theater ein Medium für eine wandlungsfähige Bühnenkunst geworden.

      Das Deutsche Staatstheater Temeswar (1953 - 2003)
    • Im multikulturellen Klausenburg (Cluj-Napoca, Kolozsvár) waren die Mitglieder der Thalia Germanica bemüht, Eigengesetzlichkeiten bei der Spielplangestaltung deutschsprachiger Theater zu ermitteln. Den Schwerpunkt bildeten die Stadttheater des 19. und 20. Jahrhunderts, ebenso deutschsprachige Minderheitentheater in aller Welt. Die vielfältigen Beziehungen zwischen Dramatikern, Darstellern, Publikum werden in sozialgeschichtlich spannenden Untersuchungen herausgearbeitet. Der Zeitrahmen reicht vom18. bis ins 21. Jahrhundert, räumlich dominieren die Staaten in oder im Umkreis der Habsburger Monarchie, die baltischen Staaten und Südamerika. Historisch und räumlich bedingte Analogien oder Unterschiede werden sichtbar gemacht. Die kommunikative Kontinuität wird ebenso beachtet wie die Zäsuren, die oft durch politische Umwälzungen veranlasst wurden.

      Alltag und Festtag im deutschen Theater im Ausland vom 17. - 20. Jahrhundert
    • Die Geschichte des deutschen Theaters im Ausland ist immer auch eine Geschichte der vielfältigsten Kulturbeziehungen. Diese werden im vorliegenden Tagungsband unter verschiedenen Gesichtspunkten (Imagologie, Minderheitenforschung, theatergeschichtliche Untersuchungen) betrachtet, und es ergibt sich, ausgehend vom 17. Jahrhundert, ein vielfältiges Bild der Theaterkultur und der jeweiligen Gesellschaftsordnung in Europa, Nordamerika, und in Einzelfällen in Afrika und Australien. Untersucht werden die Formen des Kulturaustausches, die Leistungen der Träger dieses Austauschs (Intendanten, Spielleiter, Schauspieler) und die soziale Relevanz der Theatertätigkeit. Vom Wandertheater über die bürgerlichen Stadttheater, die Hoftheater bis zum Fronttheater, den deutschen Minderheitentheatern reichen die Recherchen dieses Tagungsbandes.

      Deutsches Theater im Ausland vom 17. zum 20. Jahrhundert
    • Einer der Begründer der Komparatistik war der an der ungarischen Universität in Klausenburg tätige Germanistikordinarius Hugo Meltzl (1846–1908). Dem Siebenbürger Sachsen ist die Herausgabe der ersten komparatistischen Zeitschrift „Acta comparationis litterarum universarum“ (1877–1888) zu verdanken, die über 130 Mitarbeiter aus allen fünf Kontinenten zusammenführte, die in 21 Sprachen Untersuchungen und Texte veröffentlichten. Meltzls Verdienste bei der Schaffung regionaler und überregionaler Kommunikationstrukturen für die komparatistische Forschung ist weitgehend unbekannt. Die übernationale Perspektive der Literaturbetrachtung, die Ausrichtung auf einen sogenannten Polyglottismus, die Erkenntnis der Bedeutung von Struktur-, Rezeptions- und Archetypenforschung, ebenso das Interesse an fächerübergreifenden Untersuchungen, die Philosophie- und Religionsgeschichte, Sozialgeschichte, Literatur- und Sprachwissenschaft zu einem Ganzen verbinden, sind Ansätze von Meltzl, die auch heute bedenkenswert erscheinen.

      Hugo Meltzl und die Anfänge der Komparatistik