Knihobot

Werner Röhr

    27. září 1941 – 29. prosinec 2022
    Hundert Jahre deutsche Kriegsschulddebatte
    Die Blanke - Nordhorns größter Stadtteil
    Der gelbe Nebel
    Appellation an das Publikum ...
    Der Krieg vor dem Krieg
    Spinoza im Osten
    • Im Mittelpunkt des Buches steht die historische Spezifik der 1938 begonnenen inneren und äußeren Raubzüge Hitlerdeutschlands zur Konsolidierung des Rüstungsprogramms für den Krieg, mithin auch die Dynamik dieser 'friedlichen' Aggressionen gegen Österreich und die Tschechoslowakei. Bisher verblieben die meisten Arbeiten darüber lange Zeit im Schatten der Geschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg. Der Band greift dabei vor allem die Widersprüche und Krisenfolgen des Hochrüstungskurses der Nazis für die deutsche Volkswirtschaft auf. Sie werden erstens unter der Fragestellung der Rolle der inneren Kriegsursachen und speziell der Zahlungsbilanzkrise für die Entscheidungen der Naziführung über die Forcierung des Rüstungskurses und für die Aggressionsakte gegen Österreich und die Tschechoslowakei als Ausweg aus dieser Krise diskutiert. Zweitens geht es um die Genese, den Stellenwert und den Charakter der 'friedlichen' Aggressionen für die Kriegsplanung der Nazis. Die strittige Frage ist hier, ob der 'Anschluss' Österreichs entsprechend einem vorgefassten Stufenplan der deutschen Kriegsplaner an die Reihe kam, oder ob sich unabhängig und sogar entgegen der längerfristigen Zielsetzung der deutschen Regierung ihr Anfang 1938 eine günstige Gelegenheit bot, die sie – und vor allem Göring – energisch beim Schopfe fasste. Die Analysen der inneren, hausgemachten wirtschaftlichen Kriegsursachen werden mit den Untersuchungen der außen- und militärpolitischen Momente des Kriegskurses des Hitlerregierung verknüpft, um den jeweiligen Zusammenhang von Ökonomik und Politik in den Entscheidungsprozessen der faschistischen Führung für die Aggression gegen Österreich bzw. die Tschechoslowakei sowie in den Folgen für die weitere Kriegsplanung konkret zu bestimmen.

      Der Krieg vor dem Krieg
    • Der gelbe Nebel

      Drei Studien zur jüngeren marxistischen Stalinismuskritik

      Der gelbe Nebel
    • Im Jahr 2014 stand die mediale Vermarktung der Leiden und Opfer im Ersten Weltkrieg nicht im Zeichen der Ehrung der Toten oder einer künftigen Friedenspolitik, sondern zielte auf die Umcodierung der Erinnerung der Völker an diesen Krieg ab. Die Kampagne sollte die deutsche Kriegsschuld von 1914/18 als erledigt darstellen und den neuen deutschen Militäranspruch legitimieren. Werner Röhr beleuchtet einhundert Jahre deutscher Debatten zur Verantwortung für den Ersten Weltkrieg, beginnend mit dem Weißbuch von 1914 über den 'Weltkrieg der Dokumente' nach 1919 bis hin zur Fischer-Kontroverse ab 1961. Er untersucht diese Auseinandersetzungen, die von heutigen Geschichtsrevisionisten wie Christopher Clark und Heerfried Münkler oft ignoriert werden. Röhr verschiebt den Fokus von individuellen Fehlentscheidungen der Militärs und Politiker hin zu äußeren und inneren Kriegsursachen und verweist auf die marxistischen Historiker der DDR sowie auf die Erkenntnisse von Fritz Fischer und seinen Schülern. Er analysiert zentrale Streitfragen, darunter die deutsche Verantwortung, die Kriegsursachen und die deutschen Kriegsziele. Abschließend beschreibt er den Zusammenhang zwischen der medialen Kampagne und dem 2014 lautstark erhobenen neuen deutschen Führungsanspruch, insbesondere im militärischen Kontext.

      Hundert Jahre deutsche Kriegsschulddebatte
    • Wie steht es 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs um die Aufarbeitung des Faschismus? Werner Röhr hat die Forschungslandschaft aus Deutschland, den USA, Großbritannien und Polen kritisch gesichtet. Daraus ergibt sich eine Gesamtschau, die Methoden, Organisationsformen und Interessenlagen der wissenschaftlich-publizistischen Auseinandersetzung offenlegt. Sie zeigt, wie bis heute in Deutschland Entschädigungsabwehr, Vertriebenenpolitik und Antikommunismus trotz angeblicher »Überforschung« den Blick auf Faschismus und Weltkrieg immer noch verstellen. Darin liegt die ungebrochen aktuelle Brisanz von Röhrs Arbeit.

      Faschismusforschung im Spiegel der Kritik
    • Des 40. Jahrestages des Militärputsches vom 11. September 1973 in Chile gegen die Regierung der Unidad Popular (UP) unter dem Sozialisten Salavador Allende wurde auf vielfältige Weise gedacht. In Santiago erinnerten mehrere Zehntausend Menschen in einer Massendemonstration daran. So wichtig das Wachhalten des verheißungsvollen sozialen Aufbruchs unter der UP für das kollektive Gedächtnis der politischen Linken hierzulande und in Lateinamerika ist, überrascht andererseits das weniger ausgeprägte Interesse an einer gründlichen und kritischen Analyse der damit verbundenen Niederlage. Linke Politik tut sich immer wieder schwer mit einer Kultur der Niederlagen und des Umgangs mit ihnen in den eigenen Reihen. Zu gerne hängt man dem Bild von revolutionären Um- und Aufbrüchen als 'Lokomotiven der Weltgeschichte' an. Aber Revolutionen verhöhnen oft 'grausam-gründlich die Halbheiten, Schwächen und Erbärmlichkeiten ihrer ersten Versuche' (Marx). Das trifft auch auf die Auseinandersetzungen innerhalb der chilenischen Linken und Grundfragen des revolutionären Prozesses während der UP zu. 'Chilenische Historiker der Gegenwart haben diese Streitlinien benannt und die jeweiligen Positionen bestimmt. Sie allein sind hier Gegenstand, und zwar als praktisch-politische Fragen des revolutionären Prozesses in Chile, die unter revolutionstheoretischem Aspekt und welthistorischem Erfahrungshorizont zu betrachten sind.' (Werner Röhr)

      Volksregierung in Chile 1970-73
    • 'Kein anderer Feldzug ist vor seinem Beginn den führenden Generalen von Hitler so nachhaltig in seiner Bedeutung und seinen Zielen erläutert worden. Bei keinem wurden so präzise Forderungen hinsichtlich der Methoden der Kriegführung gestellt. Die entscheidende Einweisung der Oberkommandierenden aller dann am 22. Juni 1941 eingesetzten Armeen und Heeresgruppen fand am 30. März 1941 statt. Hitler ließ hinsichtlich der von ihm erwarteten Kriegsverbrechen nicht den geringsten Zweifel. Keiner der Generale widersprach oder zog sich zurück. Bezeichnend für diese feige Haltung ist die folgende Episode. Noch am Vortag dieser Einweisung ging die Heeresführung, also Brauchitsch und Halder, davon aus, weiter ›mit Russland in Freundschaft‹ zu leben. Am nächsten Tag stimmten Halder und Brauchitsch mit Hitlers Lageeinschätzung überein: Die Herrschaft Deutschlands in Europa sei erst durch die Zerschlagung Russlands sicher. Die meisten Opfer unter den sowjetischen Kriegsgefangenen forderte der Hunger. Die Aushungerung war von der Wehrmachtführung als Mittel der taktischen Kriegführung eingeplant, und zwar in erster Linie für die zivile Bevölkerung. Diese Politik sollte nach Göring ›das größte Sterben seit dem Dreißigjährigen Krieg‹ zur Folge haben.'

      Ein Schritt vor und drei zurück
    • Die Arbeit zielt auf eine Urteilsbildung über Historiographie, Historiker und historische Institute der DDR. Band 1 informiert über ihre Forschungen und deren wichtigste Ergebnisse. Er dokumentiert Prozesse und Ergebnisse ihrer Abwicklung: der vier historischen Forschugnsinstitute der Akademie der Wissenschaften, der Institute der SED und der NVA, der Geschichtssektionen an sechs Universitäten und vie Päd. Hochschulen, er benennt ihre Täter, Verluste und Hintergründe. Bei dem Konlkursverfahren, dem die Disziplin nach 1990 unterworfen wurde, ging es nicht um Beurteilung, sondern um wiss., polit. und moralische Disqualifizierung der DDR-Historiker und ihren Ausschluß aus der Wissenschaft. Daher hielten jene Vertreter des westdt. Fachverbandes, die sich zu Anklägern, Richtern und Vollstreckern aufschwangen, um die freigeräumten Posten als Pfründen zu übernehmen, es für überflüssig, sich um Urteilsbildung auch nur zu bemühen. Die zentralistisch-administrative Abwicklung der Universitätsinstitute durch Wissenschaftsmnisterien und Struktur- und Berufungskommissionen verhinderte einen inhaltsbezogenen Historikerstreit, dennoch blieb die DDR-Historiographie ein provozierender „Störfall“. Das Nachwort benennt politische Rückwirkungen der Abwicklung auf die westdeutsche Historiographie. Band 2 enthält sieben Studien zu ausgewählten Gegenständen sowie ausführliche Übersichten und Register. er erscheint im Frühjahr 2012.

      Abwicklung