Marion Titze Knihy




Was tun, wenn das eigene Kind durchdreht? Eine Mutter erzählt: „Es ist als bräche ein Damm. Das Denken wird fortgespült von den Furien des Empfindens, und dein Leben starrt dich an wie ein Feind.“ Bei der Scheidung war Jan vier-zehn und ist dann bei seinem Vater aufgewachsen. Nach einem mißlungenen LSD-Experiment kriegt er nichts mehr auf die Reihe. Er läßt sein Studium schleifen, hängt mit dubiosen Freunden rum und wird von abgründigen Ängsten gebeutelt. Wie die Eltern mit der eigenen Hilflosigkeit umgehen, angesichts dieses Kinds, dem - trotz allem aufgebotenen sächsischen Pragmatismus („wahrscheinlich sind Psychosen das kommende Outfit“) - nicht zu helfen ist, das beschreibt Marion Titze wunderbar authentisch und mit nachfühlbarer Genauigkeit.
Kann man sich von Wahnsinn einen Begriff machen? Marion Titze behauptet es, und dieser Begriff hat einen in der Literatur vertrauten Namen: Metapher. In ihrer Erzählung rekonstruiert sie den Versuch, einen bewußtlosen Moment zwischen Leben und Tod mit einer Metapher zu erfassen. Den Anlaß liefert jener legendäre Flugzeugunfall, bei dem eine griechische Maschine vor dem Absturz stundenlang mit den toten Piloten und ihren vom Sauerstoffausfall bewußtlosen Passagieren am Himmel kreiste. Mit ihr kreist die Erzählung um Schlaf, Tod und Traum - genau wie die Bilder von Paco Knöller, die Marion Titze dazu inspiriert haben. Satz erstmals aus der Genzsch Antiqua
Daniel, ein junger Regisseur, der zu DDR-Zeiten jahrelang nicht arbeiten durfte, lässt sich nach der Wende um seiner Karriere willen korrumpieren. Daran zerbricht die lange, geschwisterliche Freundschaft zu seiner Assistentin