Alles gemodelt
Wachs- und Buttermodel aus der Volkskundlichen Sammlung des SMCA
Wachs- und Buttermodel aus der Volkskundlichen Sammlung des SMCA
Ein eindrucksvoller und spannend erzählter Einblick in die große Vielfalt der Salzburger Krippen. Nach ausführlichen Recherchen, intensiver Quellenforschung und zahlreichen Gesprächen leistet dieses Werk erstmals eine eingehende wissenschaftlich fundierte Beschreibung von Kirchenkrippen in Stadt und Land Salzburg. Außerdem stellt es heimische Krippenkünstler*innen und deren Werke in den Mittelpunkt – in der Sammlung des Salzburg Museum, im privaten wie auch im kirchlichen Bereich. Es zeigt einen repräsentativen Querschnitt, der die kostbare Vielfalt und hohe Qualität heimischer Krippen zum Ausdruck bringt. Ein Buch, das Begeisterung für diese Inszenierung der Geburt Christi weckt.
Tradition, Manifest, Symbol
Der Katalog widmet sich dem Phänomen der „Trachtenerneuerung“, die in Salzburg zur Entwicklung eines eigenen „Salzburger Landesanzuges“ führte. Das Gesamtprojekt beschreibt die Grundlagen und Kontexte eines Kleidungsstücks. Im Mittelpunkt stehen das Repräsentationsanliegen des Landesanzugs und seine Wirkungsgeschichte. Der Ausstellungskatalog widmet sich dem Phänomen „Trachtenerneuerung“, die in Salzburg als einzigem Bundesland Österreichs bereits 1910 von Landesregierungsebene aus betrieben wurde und in der Entwicklung eines eigenen Herrenanzugs gipfelte. Dieser wurde mit Beschluss der Landesregierung vom 2. Juli 1935, Zl. 3227/Präs. zur „Salzburger Landestracht“ erklärt.
Model aus dem Lebzelterhaus am alten Milchmarkt
Die Model des „Tornerhauses“ wurden am 1. September 1912 von der Konditor-Familie Braun quasi mit dem Betrieb mitgekauft. Ein großer Teil des dortigen reichhaltigen Modelbestandes war bereits damals schon im Salzburg Museum beheimatet, wohin sie 1903 durch Kauf gekommen waren. Die Sammlung umfasst wertvolle Doppelmodel für das Gießen von Kerzen und Wachsvotiven sowie eine große Anzahl von Holzmodeln für die Herstellung von Produkten aus Lebkuchen, Marzipan und Tragant. Erstmals werden nun die Model in dieser Sonderschau wieder zusammengeführt. Darüber hinaus wird die Entwicklung des Familienbetriebes von der Lebzelter- und Wachszieherei bis hin zur heutigen Zuckerbäckerei nachgezeichnet. Es erwarten die BesucherInnen also ein „süßes“ Stück Halleiner Stadtgeschichte.
Die Firma Königswieser in Salzburg hat sich über drei Generationen (gegründet 1919) mit dem Gewerbe der Kunstblumenbinderei und des Kunstblumenhandels befasst. Im Jahr 2006 hat sie ihren Betrieb geschlossen und viele kunstvolle Objekte der Volkskundlichen Sammlung des Salzburg Museum geschenkt.