Die Strommärkte Nordafrikas standen lange Zeit im europäischen energiepolitischen Fokus. Dies ändert sich jedoch zunehmend, insbesondere im Kontext der Diskussion über die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Szenarien, die eine (Teil-)Versorgung Europas mit Elektrizität aus Nordafrika anstreben, gewinnen an Bedeutung, wie das „Desertec Konzept“ zeigt. Der Autor betrachtet die Entwicklung erneuerbarer Energien in Nordafrika als eine Herausforderung, die eng mit dem Ausbau und der Modernisierung der lokalen Energieinfrastruktur verknüpft ist. Das Buch untersucht, wie erneuerbare Energien in das wachsende Stromversorgungssystem Nordafrikas integriert werden können. Im Mittelpunkt stehen mittelfristige Energieszenarien bis 2030 für Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Ägypten. Anhand von Stromsystemmodellen werden verschiedene Aspekte der Integration erneuerbarer Energien in die regionalen Strommärkte analysiert, einschließlich des optimierten Ausbaus von Wind- und Solarkraftwerken und deren Auswirkungen auf das konventionelle Kraftwerkssystem sowie die transnationalen Übertragungsnetze. Zudem wird die Rolle der nationalen Erneuerbaren-Energien-Strategien der nordafrikanischen Staaten beleuchtet und untersucht, wie informierte Entscheidungsprozesse diese Strategien verbessern können.
