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Der vorliegende ExpertInnenbericht ergänzt die Ergebnisse des Projekts „Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit ländlicher Räume“ und zeigt neue Handlungsmöglichkeiten für periphere ländliche Räume auf. Im Rahmen des ÖROK-Projekts wurde gezielt der Raumtyp der peripheren ländlichen Räume fokussiert. Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen auf den Themen „Soziale Vielfalt“, „Kooperation“ und „Landschaftsentwicklung“, die als wesentliche Ansatzpunkte identifiziert wurden und für die ein Bedarf an weiterer Information und Bewusstseinsbildung besteht. Ziel des Projekts war es, Kommunikationsprozesse anzuregen und eine Plattform für eine vertiefende Diskussion über ausgewählte Problemlagen im ländlichen Raum zu bieten. Zudem sollten „Mythen und Tabus“ zu peripheren ländlichen Räumen angesprochen werden, wobei nicht nur eine distanzierte Expertenperspektive, sondern auch der Dialog mit regionalen EntscheidungsträgerInnen und Personen mit besonderen Beziehungen zu diesen Gebieten einbezogen wurde. Darüber hinaus wurden gute Praxisbeispiele aus dem In- und Ausland gesammelt, die Lösungsansätze für periphere ländliche Räume bieten können. Den Abschluss bilden Handlungsempfehlungen des Bearbeitungsteams.
Mit dem Facts & Features Nr. 51 der Bundesanstalt für Bergbauernfragen „Multifunktionalität und die Entwicklung des Ländlichen Raums. Ausgewählte Ergebnisse des EU-Projektes TOP-MARD“ vom Dezember 2012 wird ein Überblick über ausgewählte Projektergebnisse des EU-Projektes „Towards a Policy Model of Multifunctionality and Rural Development, (TOP-MARD)“ gegeben. Das Hauptziel des Projektes bestand darin, das Konzept der Multifunktionalität als Instrument der ländlichen Entwicklungspolitik zu nutzen und weiterzuentwickeln und die ökonomischen, sozialen, kulturellen, ökologischen und geographischen Auswirkungen der Multifunktionalität zu untersuchen. Am Projekt TOP-MARD beteiligten sich zusätzlich zur Projektleitung und dem Konsulenten für die Modellerstellung elf Institute als Projektpartner, die in elf europäischen Ländern Fallstudien durchführten. Der Schwerpunkt des Facts & Features Nr. 51 liegt auf der Präsentation der österreichischen Fallstudie Pinzgau-Pongau und dabei insbesondere auf Schlussfolgerungen aus den Befragungen im Untersuchungsgebiet. Darüber hinaus wird eine Verbindung mit den aktuellen Entwicklungen in der Agrarpolitik hinsichtlich der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2014 hergestellt.
Die Halbzeitbewertung der Leader-Maßnahmen basiert auf einer umfassenden Bewertungskonzeption, die die Methode der Triangulation zur Analyse komplexer Handlungs- und Wirkungsmechanismen verwendet. Eine Übersicht des Rahmenkonzepts ist im Anhang 1 (Dax 2009) zu finden. Das Konzept zielt darauf ab, verschiedene Bewertungsperspektiven und Methoden zu erörtern. Externe Studien ergänzen die Bewertung und fokussieren in einer Begleitgruppe auf die Ziele des Prozesses. Die Verknüpfung von Leader mit nahezu allen Maßnahmen des Programms LE 07-13 führte zu einer anspruchsvollen Auswertung, die als Grundlage für die Interpretation der quantitativen Umsetzung dient. Die Schlussfolgerungen der Halbzeitbewertung wurden im Begleitausschuss präsentiert und bilden die Basis für Handlungsempfehlungen zur Anpassung des Programms. Gespräche mit programmverwaltenden Stellen und das hohe Interesse an den Ergebnissen verdeutlichen die Relevanz des Leader-Konzepts und das Interesse an lokalen Entwicklungsmaßnahmen. Die Publizität der Programmunterlagen und die Umsetzung durch die Lokalen Aktionsgruppen gelten als Schlüssel zum Erfolg. Verbesserungen im Informationsbereich sind daher sehr erwünscht und sollen in der weiteren Programmlaufzeit intensiviert werden.
Das Forschungsprojekt Nr. BF 111/07 der Bundesanstalt für Bergbauernfragen untersuchte die Wechselbeziehungen zwischen Landwirtschaft, Umweltentwicklung, sozialen und ökonomischen Aspekten sowie dem Prozess der ländlichen Entwicklung in Europa. In einem internationalen Kooperationsprojekt wurden 11 Studienregionen analysiert, wobei die multifunktionale Rolle der Landwirtschaft im Mittelpunkt stand. Die hohe Diversität der ländlichen Regionen führte zu unterschiedlichen Schwerpunkten in den Ergebnissen der Fallstudien, wodurch die Regionen in „Cluster“ von ländlichen Integrationspfaden eingeteilt werden konnten. Zur Untersuchung wurden regionale Wertschöpfungsketten ausgewählter landwirtschaftlicher Produkte herangezogen, die für die jeweiligen Regionen von Bedeutung sind. Im Lungau in Österreich wurden Milch- und Holzproduktion als zentrale Produktionszweige identifiziert, während in Südtirol der Wein- und Apfelsektor eine überdurchschnittliche Bedeutung aufweist. Diese Beispiele verdeutlichen die Wichtigkeit der Verknüpfung landwirtschaftlicher Aktivitäten mit der regionalen Wirtschaft und externen Wirtschaftsakteuren. Das Projekt wurde 2009 abgeschlossen und wird Ende 2010 mit einer deutschsprachigen Publikation in Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie Bozen – EURAC finalisiert.
Die ländlichen Gebiete in den NMS haben mit einer Reihe von Schwierigkeiten zu kämpfen. Neben den natürlichen landwirtschaftlichen Erschwernissen der benachteiligten Gebiete, den fortlaufenden Transformationsprozessen sowie Umstrukturierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft werden viele ländliche Regionen als Lebens- und Arbeitsraum zunehmend weniger attraktiv. Die unterschiedliche Entwicklung der städtischen und ländlichen Regionen führt zu immer stärkerer Polarisierung und zur ökonomischen und sozialen Marginalisierung entlegener ländlicher Gebiete. Die Förderung der landwirtschaftlich benachteiligten Gebiete kann hier eine Grundlage schaffen, eine vielfältige, multifunktionale und extensive Landwirtschaft aufrechtzuerhalten und damit auch einen Beitrag zur lokalen Wirtschaftsentwicklung zu leisten sowie den Entleerungs- und Verödungstendenzen weiter Landstriche entgegenzuwirken.