Horst Dähn Knihy






Staat und Kirchen in der DDR
Zum Stand der zeithistorischen und sozialwissenschaftlichen Forschung
Staat und Kirchen in der DDR – dieses Thema hat besonders in den neunziger Jahren heftige kontroverse Diskussionen ausgelöst. Dabei wurde besonders die Frage nach der Rolle der Kirchen und der Haltung einiger namhafter Kirchenvertreter in den Mittelpunkt gestellt. Die im vorliegenden Band versammelten Autoren verschiedener Provenienz analysieren den Erkenntnisstand und machen in ihren Beiträgen deutlich, daß es Forschung zum Verhältnis von Staat und Kirchen in der DDR schon weit vor der Wende und nicht nur beschränkt auf den deutschen Raum gab. Insgesamt liegt hier ein in seiner Konzentration und Vielfalt einmaliger Überblick vor, der gestandenen und jungen Wissenschaftlern ebenso wie Interessierten aus Politik, Bildung und Medienöffentlichkeit hilft, sich auf einem wichtigen Feld der Aufarbeitung der Geschichte der DDR zu informieren und zu orientieren.
Die Rolle der Kirchen in der DDR
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Konfrontation oder Kooperation?
Das Verhältnis von Staat und Kirche in der SBZ/DDR 1945–1980
InhaltsverzeichnisI. Versuche einer Kooperation zwischen KPD/SED und Evangelischer Kirche in der Sowjetischen Besatzungszone 1945–1949.- 1. Gesellschaftspolitische und sozioökonomische Neuordnungsvorstellungen der KPD/SED.- 2. Die kirchenpolitischen Positionen der KPD/SED.- 3. „Schuldfrage“ und kirchlicher Neubeginn.- 4. Gesellschaftspolitische und sozioökonomische Neuordnungsvorstellungen der Kirche.- 5. Kirche und Erziehung.- II. Die Phase der Konfrontation 1949–1958.- 1. Der Zielkonflikt im Bildungssystem.- 2. Staatliche Restriktionen kirchlicher Jugendarbeit.- 3. Das Kommuniqué vom 10. Juni 1953.- 4. Die Jugendweihe.- 5. Der Militärseelsorge-Vertrag.- 6. Verstärkte Werbung für die Jugendweihe.- III. Abbau der Konfrontation zwischen Staat und Kirche 1958–1968?.- 1. Das Kommuniqué vom 21. Juli 1958.- 2. Kooperationsangebote des Staates auf der Ebene der Friedenspolitik.- 3. Permanente Konfliktfelder.- 4. Modelle neuer Konfirmationsordnungen.- 5. Der Abbau volkskirchlicher Strukturen: Einige statistische Daten.- 6. Die Loyalitäts- und Gehorsamspflicht der Kirche gegenüber der staatlichen Obrigkeit (Römer 13).- 7. Konfliktbereiche, in denen die Kirche Teilerfolge erzielen konnte.- 8. Resumé der Beziehungen Staat-Kirche 1949–1968.- IV. Die Phase der Entspannung im Verhältnis zwischen Staat und Kirche seit 1969.- 1. Die Gründung des „Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR“ — ein Neubeginn?.- 2. Probleme und Spannungsfelder im Bildungs- und Erziehungsbereich.- 3. Die Haltung der Kirche zum Erziehungsanspruch von Partei und Staat unter dem Aspekt einer Kirche im Sozialismus, nicht neben oder gegen den Sozialismus.- 4. Felder der Kooperation zwischen Staat und Kirche.- V. Die römisch-katholische Kirche.- 1. Problemfelder im Verhältnis Staat —römisch-katholische Kirche.- 2. Kirchenstatistische Angaben.- 3. Ökumenische Öffnung.- 4. Ansätze einer gesellschaftlichen Standortfindung.- VI. Andere religiöse Gemeinschaften.- VII. Außerkirchliche Gruppierungen als Filter kirchenpolitischer Zielsetzungen der SED.- VIII. Rückblick — 6. März 1978 —Ausblick.- Anmerkungen.- Quellen und Literatur.- Abkürzungsverzeichnis.- Personenregister.
Der Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR
Eine kritische Rückbesinnung dreissig Jahre nach seiner Gründung
Zu Beginn der 80er Jahre deutete sich an, daß weder Staat noch Kirche so weitermachen konnte wie bisher. Die Zeit rief nach Veränderung. Ein Umdenken schien möglich. Die Hoffnung währte jedoch nicht lange