Der Werler Rosenkranzaltar diente u.a. als Symbol religionspolitischer Gefolgschaft der Stadt Werl gegenüber ihrem Landesherrn und als von den Bürgern getragenes Propagandainstrument der Rekatholisierung. Darüber hinaus war er magisches Mittel zur Krisenbewältigung und langfristig angelegtes Objekt der Jenseitsvorsorge. Da es in Werl zeitgleich mit der Errichtung des Rosenkranzaltars zur Hinrichtung von etwa 70 Hexen gekommen ist, behandelt die vorliegende Arbeit ebenfalls, wie diese beiden Phänomene miteinander zusammenhängen. Als Fazit wird festgestellt, dass die frühneuzeitlichen Vorstellungen von Maria und den Hexen durch das Prinzip der Umkehrung miteinander verknüpft sind und auf einer theologisch begründeten Frauen- und Sexuakfeindlichkeit beruhen. Die Gestalten von Maria und den Hexen erweisen sich vor diesem Hintergrund als extreme Pole einer Sichtweise von Weiblichkeit, die wesentlich durch Idealisierung und Dämonisierung von Frauen gekennzeichnet ist. Kunstgeschichtliche Würdigung und ikonographische Erschließung des Altars runden die intersdisziplinär angelegte Arbeit ab.
Rudolf Fidler Knihy




St. Christophorus in Hirschberg/Westfalen
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Als sich im 17. und 18. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Staates Deutschland allmählich der Barockstil durchsetzte, beschränkte man sich in den meisten Kirchen darauf, barocke Altäre aufzustellen und den Raum mit barocken Elementen zu möblieren. In der spätgotischen Pfarrkirche St. Christophorus zu Hirschberg jedoch wurde der gesamte Chorraum im Rahmen einer in Westfalen einzigartigen Modernisierungsmaßnahme barockisiert. Verantwortlich für diesen massiven Eingriff in die bestehende Bausubstanz war ein damals in Hirschberg amtierender Oberjägermeister der hochadeligen Familie von und zu Weichs. Die Veröffentlichung beschreibt die im Jahr 1665 abgeschlossene Umgestaltung des Chorraums und ordnet sie in ihren zeitgeschichtlichen Zusammenhang ein. Auf der Grundlage einer im Pfarrarchiv der Hirschberger Kirche entdeckten und erstmalig veröffentlichten Quelle aus dem Jahre 1901 wird dabei auch die Geschichte des in Westfalen seltenen figurengeschmückten Tabernakelhochaltars aus der Mitte des 18. Jahrhunderts rekonstruiert. Abschließend werden die Renovierungen von 1956/57 und 2016/17 beschrieben. Beide Maßnahmen orientierten sich an den architektonischen und farblichen Vorgaben des Chorraums.
Schüler mit Erziehungsdefiziten und sozialen Auffälligkeiten sowie unzureichend vorbereitete Schulleitungen und externe Erwartungen machen den Arbeitsplatz Schule für viele Lehrer zu einem „Ort des Grauens“ und einem „Horrortrip“. Diese Problematik wird durch eine Lehrerausbildung verschärft, die sich auf Fach- und Methodenwissen konzentriert und gruppendynamische Prozesse sowie psychohygienische Vorsorge vernachlässigt. Die Untersuchung beleuchtet, warum nicht alle Lehrer unter diesen belastenden Bedingungen gleich leiden. Subjektive, oft unbewusste Wahrnehmungen der Lehrer spielen eine Schlüsselrolle: Sie beeinflussen, wie Situationen eingeschätzt werden und ob man sich überfordert oder herausgefordert fühlt. Verzerrte Wahrnehmungsmuster führen zu unangemessenen Bewältigungsstrategien und langfristig zu Burnout. Diese problematischen Wahrnehmungen sind jedoch veränderbar. Präventionsmaßnahmen werden differenziert beschrieben und in ein Fortbildungspaket integriert, das Lehrern hilft, ihre Rolle in problematischen Unterrichtssituationen bewusster wahrzunehmen und professionell zu handeln. Zwei Selbstdiagnosetests zur Ermittlung des individuellen Belastungszustands sowie eine Entspannungsinstruktion bieten sofort umsetzbare Entlastungsstrategien.