Knihobot

Maria Effinger

    „Mit schönen Figuren“
    FAKE: Fälschungen, wie sie im Buche stehen
    Götterbilder und Götzendiener in der frühen Neuzeit
    Das Verborgene sichtbar machen
    Himmlisches in Büchern
    Von analogen und digitalen Zugängen zur Kunst
    • Himmlisches in Büchern

      • 143 stránek
      • 6 hodin čtení

      Galileo Galilei hat im Jahre 1609 als erster Mensch ein Fernrohr gen Himmel gerichtet. Er entdeckte damit die Phasen der Venus, er fand heraus, dass die Milchstraße aus unzähligen Sternen besteht, und er erblickte als erster die vier großen Monde des Jupiters, die ihm zu Ehren heute die Galileischen genannt werden. Die Vereinten Nationen nahmen den 400. Jahrestag zum Anlass, das Jahr 2009 zum „Internationalen Jahr der Astronomie“ auszurufen, um damit die kulturhistorische Bedeutung dieser Wissenschaft zu würdigen. Die Astronomie ist eine sehr alte Wissenschaft. In den Hochkulturen der Antike war sie vor allem von praktischer Bedeutung. Beobachtungen von Sonne, Mond und Sternen und das Verständnis ihrer Regelmäßigkeit waren notwendig, um Kalender zu erstellen, die wiederum den Tages- und Jahresablauf ordneten. Auch für die Navigation auf hoher See waren diese Kenntnisse essentiell. Die Astronomie ist aber ebenso eine sehr aktuelle Wissenschaft. Faszinierende Bilder von fernen Galaxien oder spektakuläre Entdeckungen von extrasolaren Planeten sind nahezu täglich in den alten wie den neuen Medien zu finden. Der Katalog zur Ausstellung „Himmlisches in Büchern. Astronomische Schriften und Instrumente aus sechs Jahrhunderten“ beschreibt und zeigt in ausgewählten Exponaten die Geschichte der Astronomie und ihren Einfluss auf die Kultur in den vergangenen sechs Jahrhunderten. Die Entwicklung des 'Kalenders im Abendland' wird dargestellt, ebenso der Wandel bei den 'Abbildungen des Himmels' von handgezeichneten Sternkonstellationen zu Gigapixel-Aufnahmen. Ausgewählte 'Schlaglichter der Astronomiegeschichte' werden präsentiert und 'Einsichten aus Ansichten der Himmelskörper' vorgestellt. Schließlich werden die Beiträge der 'Astronomie in Heidelberg' dokumentiert: Heidelberg war historisch bedeutsam für die Entwicklung der Astronomie und ist auch gegenwärtig ein Ort überaus aktiver astronomischer Forschung.

      Himmlisches in Büchern
    • Europas Blick auf die Religionen der Welt changierte in der Frühen Neuzeit zwischen Anziehung und Abstoßung, zwischen Furcht vor dem Unbekannten und gleichzeitiger Faszination. Neben die Konflikte um die verschiedenen innereuropäischen Glaubensrichtungen trat verstärkt seit dem 16. Jahrhundert die Auseinandersetzung mit fremden Religionen: Diese waren nicht nur in Asien, Afrika und Amerika zu finden, sondern auch in der Vergangenheit der Alten Welt. Die Erweiterung des europäischen Blicks in geographischer wie chronologischer Hinsicht führte zugleich zu einem vertieften Bewusstsein von der Identität der eigenen Kultur und ihren historischen Bedingungen. Bei der Formierung dieser Vorstellungen spielten neben Texten von Anfang an auch Bilder, zumeist Buchillustrationen, eine zentrale Rolle. Der vorliegende Band präsentiert die wirkmächtigsten druckgraphischen Bildprägungen, die wichtigsten Texte und Überlieferungstraditionen zu den paganen Glaubensvorstellungen, Göttern und Kulten vor dem Hintergrund der religiösen, historisch-antiquarischen und ethnographischen Interessen der Frühen Neuzeit und beleuchtet die Funktionen der Bilder und Texte zu den fremden Religionen für einen Kulturvergleich zwischen Wissenschaft, Fiktion und Polemik.

      Götterbilder und Götzendiener in der frühen Neuzeit
    • Fälschungen und Bücher haben mehr miteinander zu tun, als man gemeinhin denken könnte. Naheliegend und nicht weiter erstaunlich ist, dass Fälscher Bücher konsultieren, um daraus Vorlagen für ihre Fälschungen zu gewinnen und sich das notwendige Wissen zu deren Herstellung anzueignen. Doch es gibt noch mehr Bezüge zwischen Fälschungen und Büchern: Denn die Fälschungen werden sodann oftmals mit Hilfe von Büchern lanciert (z. B. mittels Werkkatalogen), in denen sie von getäuschten Autoren unwissentlich als vermeintliche Originale veröffentlicht werden. Im schlimmsten Fall manipulieren Fälscher zu Täuschungszwecken sogar gleich direkt Kataloge, in denen die Fälschungen dann plötzlich als echte Werke erscheinen. Und am Ende können, wie der spektakuläre »Galileo«-Fall kürzlich zeigte, sogar ganze historische Bücher gefälscht und als vermeintliche Preziosen verkauft werden. Bücher sind für Fälscher jedoch nicht immer nur von Vorteil, sie können ihnen auch zum Verhängnis werden: Wissenschaftliche Bücher enttarnen Fälschungen und lassen deren Schöpfer auffliegen. Entlarvt, aber dafür nun eventuell populär, vermarkten Fälscher nicht selten ihre eigene Geschichte im Rahmen von Autobiografien bzw. werden in Romanen zu literarischen Figuren. Die Ausstellung »FAKE: Fälschungen, wie sie im Buche stehen« thematisiert und dokumentiert diese und weitere Aspekte anhand einer Gegenüberstellung von echten Büchern und gefälschten Kunstwerken.

      FAKE: Fälschungen, wie sie im Buche stehen
    • Marie Luise Gotheins 'Geschichte der Gartenkunst' erschien 1914 und ist bis heute ein Standardwerk. In Preußen geboren, verdankte sie ihrem Mann, dem Nationalökonom und Kulturwissenschaftler Eberhard Gothein, ihr akademisches Leben in Karlsruhe, Bonn und Heidelberg. Früh emanzipierte sich die Mutter von vier Söhnen jedoch mit eigenen anglistischen Studien und Übersetzungen. Die Stadt am Neckar wurde der Autorin zur „dritten letzten Heimat“. Briefe und Texte von Max und Marianne Weber sowie von Edgar Salin belegen Gotheins Beitrag zum „Heidelberger Geist“. Jedoch sind dies nur Facetten einer vernachlässigten Persönlichkeit der deutschen Wissenschaftsgeschichte. Neben den Gärten beschäftigten sie religions- und kulturhistorische Fragen, später wandte sie sich dem asiatischen Kulturkreis zu und lernte Sanskrit, um das indische Drama zu erforschen. Für ihre Studien reiste sie nach England, Italien, Griechenland, Indonesien, China und Japan. Der Katalog zur Ausstellung stellt Gotheins Leben, Werk und Reisen in einer Gesamtschau vor.

      "Es ist schon eine wunderbare Zeit, die ich jetzt lebe"
    • Die Lehre vom Aufbau des menschlichen Körpers, von den Strukturen und den Beziehungen der Organe, Gewebe und Zellen untereinander, etablierte sich seit dem 16. Jahrhundert als wesentliche Grundlage der medizinischen Forschung und Lehre. Seither haben sich die Methoden der Anatomie stark verändert: Konnte einst allein mit dem Seziermesser freigelegt und mit dem bloßen Auge beobachtet werden, verfeinerten sich die Einblicke immer weiter. Heute bestehen in diesem Bereich durch Elektronenmikroskopie und Computertomographie ganz neue Möglichkeiten. Die Ausstellung stellt verschiedene Aspekte der Anatomie vor: Neben den aktuellen Aufgaben des Heidelberger Instituts für Anatomie und Zellbiologie in Lehre und Forschung wird auch dessen bis ins Jahr 1805 zurückgehende Geschichte beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen dabei die jeweiligen Institutsleiter, die mit ihren Forschungsschwerpunkten und Veröffentlichungen prägend wirkten. Eine dritte Abteilung stellt die seit dem 18. Jahrhundert gebräuchlichen anatomischen Präparate und Modelle sowie die dabei angewendeten Techniken vor. Die Heidelberger Anatomische Sammlung, ihr Aufbau und ihr aktuelles Fortbestehen sind ein weiterer Schwerpunkt der Schau. In einem letzten Abschnitt wird die Entwicklung anatomischer Illustrationen im Spiegel von Druckwerken des 16. bis 19. Jahrhunderts, die fast alle aus dem Besitz der Universitätsbibliothek Heidelberg stammen, veranschaulicht.

      Hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen
    • Der Codex Manesse und die Entdeckung der Liebe

      Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg, des Instituts für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde sowie des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg zum 625. Universitätsjubiläum

      • 192 stránek
      • 7 hodin čtení

      „Saget mir ieman, waz ist minne?“ – Diese Frage von Walther von der Vogelweide nach dem Wesen der Liebe beschäftigte seit dem hohen Mittelalter fahrende Sänger, Adelige und Kleriker. Es genügte einem Ritter nicht mehr, die begehrte Dame zu besitzen; er wollte ihr Herz erobern. Die Entdeckung des Themas Minne als erotischer Liebe zwischen Mann und Frau beeinflusste nicht nur die Geschlechterverhältnisse, sondern auch das Selbstverständnis des Adels und die Umgangsformen in der höfischen Gesellschaft. Die Lieder und Bilder im Codex Manesse fangen diesen Wandel exemplarisch ein. Diese großformatige Prachthandschrift versammelt den staufischen und nachklassischen Minnesang in seiner Vielfalt. Die Miniaturen zu den Dichtern zeigen höfische Szenen, Festlichkeiten und Turniere und prägten das moderne Bild des ritterlichen Mittelalters. Der Codex Manesse selbst ist als wehmütiger Rückblick zu verstehen: Er wollte die allmählich verklingenden, zuvor mündlich überlieferten Lieder schriftlich festhalten; viele Texte wären ohne diese Niederschrift verloren. Der Katalog illustriert die Entdeckung der Liebe im hohen Mittelalter anhand des Codex Manesse und weiterer wertvoller Handschriften und Drucke aus den Tresoren der Universitätsbibliothek Heidelberg.

      Der Codex Manesse und die Entdeckung der Liebe
    • Konrad von Megenberg gilt als spätmittelalterlicher Wegbereiter der deutschsprachigen naturwissenschaftlichen Fachprosa, die sich an ein Laienpublikum richtet. Sein siebenhundertjähriges Geburtsjubiläum ist Anlass genug, sein Hauptwerk, das 'Buch der Natur', das in vier Handschriften der Universitätsbibliothek Heidelberg erhalten ist, vorzustellen. Der mittelalterlichen, scholastischen Weltsicht entsprechend stellt er Mensch und Kosmos an den Anfang, um dann die 'natürlichen Ding' aus den drei Reichen der Natur - Zoologie, Botanik und Geologie - systematisch zu ordnen. Die Überlieferung seines Werks ist bald fest verbunden mit einprägsamen Illustrationen, die ebenso wie die Texte auf einer langen Tradition beruhen und ihrerseits eine bis weit in die Neuzeit reichende Nachfolge fanden. Der Ausstellungskatalog greift diese Stränge auf und zeigt vor dem jeweils kulturhistorischen Hintergrund die Entwicklung des illustrierten Naturbuchs, das sich zunehmend auf einzelne Gattungen spezialisiert oder nach geographischen Regionen unterteilt. Über einhundert Autoren sind mit ihren Werken vertreten, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Sebastian Münster, Conrad Gesner, Maria Sibylla Merian und Carl von Linné. In Handschriften, Inkunabeln und Druckschriften wird so Naturwissen eindrucksvoll präsentiert.

      Löwen, Liebstöckel und Lügensteine