Knihobot

Elena Fitzthum

    Weltkongresse Wien, Hamburg 1996
    Von den Reformbewegungen zur Musiktherapie
    Give them music
    • Am Beispiel der Künstlerin und Musiktherapeutin Vally Weigl, die 1938 vor dem NS-Regime aus Wien fliehen musste, wird aus der Perspektive verschiedenster Disziplinen sowohl die Institutionalisierungsgeschichte der Musiktherapie als auch die bis heute nachwirkende Verfolgung und Vertreibung tausender Künstler und Wissenschafter jüdischer Herkunft nachgezeichnet. Die Beiträge zum internationalen Symposion „Musiktherapie im Exil“ des Vereins Orpheus Trust und des Wiener Institutes für Musiktherapie werden durch bislang unpublizierte Schriften der Vally Weigl sowie ihre vollständigen Werkverzeichnisse ergänzt. Mit Beiträgen von: Peri Arndt, Ernst Berger, Carl Bergstrøm-Nielsen, Elisabeth Brainin, Hans-Helmut Decker-Voigt, Sophie Fetthauer, Elena Fitzthum, Primavera Gruber, Ingrid Haimböck, Gerlinde Illich, Dorothea Oberegelsbacher, Inge Scholz-Strasser, Alan Solomon, Margit Wolfsberger.

      Give them music
    • Erstmals wird die historische Dimension der Entwicklungsgeschichte europäischer Musiktherapie ab 1900 untersucht. Überraschend ist hierbei, wie sich nachweislich Parallelen zur Enstehung amerikanischer Musiktherapie zeigen, wenngleich diese zeitverzögert abliefen. Die 1938 vor den Nazis geflohenen Wiener Komponistin und Pianistin Vally Weigl, geb. Valerie Pick, erhält in diesem Zusammenhang die Bedeutung eines missing link. Exemplarisch lässt sich feststellen, dass ihr bislang in Europa unbekannt gebliebenes Lebenswerk als aktive Musiktherapeutin im New York der 60er und 70er Jahre deutliche Spuren eines Transfers aufweisen. Diese Spuren führen direkt in die Zeit der Reformbewegungen der vorherigen Jahrhundertwende, welche u. a. im Ausdruck einer neuen Körperlichkeit ihren Höhepunkt fand. Personen wie Emile Jaques-Dalcroze, Mimi Scheiblauer und Vally Weigl transportierten ihre aus dieser Bewegung stammenden Ideen in die USA und prägten damit die neue amerikanische Musiktherapie.

      Von den Reformbewegungen zur Musiktherapie