Knihobot

Norbert Gissel

    Sportliche Leistung im Wandel
    Öffentlicher Sport
    Abenteuer, Erlebnis und Wagnis
    Kritisch-konstruktive Sportpädagogik
    Vom Burschenturnen zur Wissenschaft der Körperkultur
    Nachdenken über Sport und Sportwissenschaft
    • Das hier vorgelegte Konzept einer „kritisch-konstruktiven“ Sportpädagogik bricht mit den bisherigen sportdidaktischen Ansätzen, die versuchten, eine Fachdidaktik aus der Eigenstruktur des Sportes zu entwickeln und denen es nicht hinreichend gelang, Sport als Unterrichtsfach bildungstheoretisch nachvollziehbar zu legitimieren. Die hier entwickelte Position folgt der Theorie einer „allgemeinen Pädagogik“ (Benner, 2012). Diese umfasst in einer grundlegenden praxeologischen Idee alle Ebenen – von der Wissenschaftsphilosophie über empirische und geisteswissenschaftliche Forschung bis hin zur Konzeptentwicklung und praktischen Didaktik – und sieht pädagogische Praxis als ein gemeinsames, nicht auflösbares Feld an. Zentraler Bezugspunkt dieser allgemeinen Pädagogik ist der Bildungsbegriff, der sich nach Klafkis (2007) Argumentation in seinen Zieldimensionen geisteswissenschaftlich schlüssig bestimmen lässt. Alle fachdidaktischen Konzepte und methodischen Einzelmaßnahmen müssen sich daran messen lassen, was sie zu den übergeordneten Bildungszielen Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit betragen können. In dem Buch wird ein Bogen gespannt, der von wissenschaftstheoretischen und anthropologischen Betrachtungen über die Bestimmung „kritischer“ Aufgabenbereiche der Sportpädagogik bis hin zu Planungsproblemen und „konstruktiven“ Beispielen gelingender Unterrichtsvorhaben reicht.

      Kritisch-konstruktive Sportpädagogik
    • Auf der vom Institut für Sportwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Giessen 2002 ausgerichteten Jahrestagung der Sektion Sportpädagogik der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft wurde der Versuch unternommen, eine Zwischenbilanz der bisherigen sportpädagogischen Auseinandersetzung mit den Begriffen Abenteuer, Erlebnis und Wagnis zu ziehen. Neben den beiden Hauptvorträgen, die sich den grundsätzlichen Aspekten des Phänomens aus psychologischer bzw. sportwissenschaftlicher Perspektive nähern, finden sich in diesem Band auch Beiträge zum Verhältnis von Erlebnis- und Sportpädagogik, zu den geschlechtsspezifischen Aspekten des Erlebnissports, zur Konstruktion und Evaluation von Praxisangeboten sowie zur Vermittlung entsprechender Qualifikationen im sportwissenschaftlichem Studium.

      Abenteuer, Erlebnis und Wagnis
    • Seit einigen Jahren ist in der Theorie der Geschichtswissenschaft eine spannende Diskussion um die Frage entbrannt, ob Geschichte als Ganzes, eher durch das sozialhistorische oder das kulturhistorische Paradigma erfasst werden kann. Einen solchen Diskurs in der Mutterwissenschaft kann die Sportgeschichte nicht ignorieren. Sie hat zu prüfen, welche Bedeutung diese Theoriedebatte für die Bearbeitung ihres Gegenstandfeldes hat. Lassen sich die in der Diskussion geäußerten Folgerungen über Betrachtungsperspektiven, Methodenauswahl und Interpretationsmöglichkeiten ohne weiteres übernehmen? Stellt sich die Auseinandersetzung im Zusammenhang mit dem spezifischen Untersuchungsbereich der Sportgeschichte, nämlich der Rekonstruktion früherer menschlicher Bewegungsformen, vielleicht sogar in einer besonderen Schärfe dar? Auf ihrer Jahrestagung 1998 in Berlin hat die Sektion Sportgeschichte der dvs versucht, einen Rahmen für die Diskussion um Möglichkeiten und Grenzen einer Kulturgeschichte des Sports zu bieten. Die inhaltliche Breite der Beiträge dieses Bandes verdeutlicht, dass sich durch eine „kulturalistische Erweiterung“ wesentliche neue Erkenntnisse über den Sport der Vergangenheit gewinnen lassen. Mit Beiträgen von Bernhard Boschert, Jürgen Court, Heike Egger, Nanda Fischer, Norbert Gissel/Silke Flemming, Kurt Graßhoff, Klaus Huhn, Arnd Krüger, Peter Kühnst, Swantje Scharenberg und Bernd Wedemeyer.

      Öffentlicher Sport
    • Mit dem Begriff der „Leistung“ werden sehr unterschiedliche Sinnzusammenhänge in Verbindung gebracht. Diese reichen von skaliert gemessenen Wettkampfergebnissen bis hin zum Erreichen sehr persönlicher Zielsetzungen. Der Sinngehalt des Begriffs „Leistung“ erscheint somit recht konturenlos, obwohl er in der heutigen Gesellschaft einen zentralen, ja geradezu beispiellosen Stellenwert inne hat. Unser heutiges, uns so selbstverständlich erscheinendes Leistungsverständnis hat sich historisch entwickelt und blickt auf eine relativ junge Geschichte zurück. Daher hatte sich die Sektion Sportgeschichte vorgenommen, auf ihrer Jahrestagung 1997, die im Rahmen des 13. Sportwissenschaftlichen Hochschultages der dvs in Bayreuth stattfand, die interdisziplinäre Diskussion um den sportlichen Leistungsbegriff aufzugreifen und ihn im historischen Wandel zu beleuchten. Vor dem Hintergrund sehr unterschiedlicher gesellschaftlicher Systeme, von der Antike bis zur Zeitgeschichte, wurde der mit bewegungskulturellen Handlungsformen verbundene Leistungsbegriff aufgezeigt. Mit Beiträgen von Norbert Gissel, Manfred Lämmer, Joachim K. Rühl, Arnd Krüger, Karl Lennartz, Jörg Wetterich, Heike Egger, Swantje Scharenberg, Lorenz Peiffer, Giselher Spitzer und Hans Joachim Teichler.

      Sportliche Leistung im Wandel
    • Sport als Wissenschaft

      Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 19.-21.4.1996 im Schloss Rauischholzhausen

      Das Bedürfnis, die eigene wissenschaftliche Disziplin zum Gegenstand theoretischer Reflexionen zu erheben, ist in der Sportwissenschaft derzeit unübersehbar. Hierin zeigen sich ? 25 Jahre nach der Etablierung des Faches in seiner modernen Form ? Bemühungen um eine neue Fundierung und Profilierung der Sportwissenschaft. Die damit verbundene Analyse des Wissenschaftssystems darf aber die historische Perspektive nicht unberücksichtigt lassen, zumal Organisationssystem wie auch Auffassungen über Sinn und Aufgabe der Sportwissenschaft nur dann verständlich werden, wenn ihr historischer Entwicklungsverlauf betrachtet wird. Die Jahrestagung 1996 der Sektion Sportgeschichte hatte sich daher das Ziel gesetzt, über diese Problematik, die Entwicklung der Sportwissenschaft in Deutschland aus historischer Sicht, einen Diskussionsprozess in Gang zu setzen. Die in diesem Berichtsband vorgelegten Beiträge zur Tagung, die sich organisationshistorischen wie disziplinbezogenen und problemgeschichtlichen Aspekten widmen, ergänzt um weitere themenbezogene Aufsätze, wollen dieses Anliegen auch in der Öffentlichkeit vorantreiben.

      Sport als Wissenschaft