James Macphersons Ossian zählt im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert zu den wichtigsten Werken der Weltliteratur. Dabei stilisiert man den keltischen Barden zum „Homer des Nordens“ (Madame de Staël) und seine Poesie zur „Mutter der Romantik“ (Uhland, Jean Paul). Indem Ossian mit 'süßer Wehmut' auf die Vergangenheit zurückblickt und die Distanz zum Ideal ästhetisch kompensiert, stellt er zugleich das'Urbild' des sentimentalischen Dichters dar. Die vorliegende Arbeit unternimmt erstmals eine Gesamtdarstellung der deutschen „Ossianomanie“ und macht wichtiges Textmaterial zugänglich. Grundlage hierfür bietet eine poststrukturalistische Vermittlung wirkungsästhetischer und diskursanalytischer Modelle. Band 1 behandelt die Poems of Ossian, die zeitgenössischen Diskurse sowie die Frühphase der Rezeption; Band 2 befasst sich mit der Haupt- und der Spätphase der Rezeption. Die Bände 3 und 4 präsentieren die rezeptionssteuernden deutschen Übersetzungen sowie die wichtigsten Rezeptionszeugen.
Wolf Gerhard Schmidt Knihy






Die Natur-Kultur-Grenze in Kunst und Wissenschaft
- 358 stránek
- 13 hodin čtení
W. G. Schmidt introduces a multifaceted exploration of the boundary between nature and culture through various contributions. E. Voland examines this boundary, while K. Sperling discusses its implications in light of the Human Genome Project. A. Schmitt offers a historical-critical perspective on the problematic dichotomy between natural and human sciences. M. von Hänsel-Hohenhausen delves into the irrational's impact on reality, framing the nature-culture boundary as a site of freedom. In the realm of cultural anthropology and art history, C. Antweiler addresses humanity's diverse cultures, advocating for a metaphorical crossing of the Rubicon. P. Walschburger analyzes human-environment relationships and their influence on quality of life, considering the roles of nature, culture, and civilization. W. G. Schmidt presents an exposition on tonality as an ordering system bridging nature and culturalization, leading to a plenary discussion. J. Blauert and A. Raake investigate complex instrumental sound quality assessments as a means to gauge cultural engagement. M. Neumann explores universal narrative elements through the lens of comedy, while D. Niefanger reflects on Georg Simmel's philosophy of landscape as a modern mediation of the nature-culture divide. B. Beßlich discusses geopolitics in poetry, focusing on landscape and "living space" amid Heimatkunst and Expressionism. In sports, music, and theater, H. Weber engages in a
Klänge, Töne und Musikwerke haben - nicht zuletzt seit Beginn der Moderne - (national-)kulturell identitätsstiftend gewirkt und tun dies in verschiedenen Kontexten noch heute. Welche medienspezifischen und soziokulturellen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Schallwellen eine kollektivbildende Wirkung entfalten können? Welche Parameter (Klang, Ton, Melodie, Rhythmus) sind dabei entscheidend? Wie werden Klänge zur Projektionsfläche ästhetischer Utopien, und existieren Zeit- und Lebensräume, in denen das Phänomen nicht begegnet? Die identitätsbildende Wirkung von Liedern, Hymnen, Klängen und Tönen ist aus geistes- wie gesellschaftswissenschaftlicher Perspektive wiederholt untersucht worden. Bis dato fehlt jedoch eine systematisch-interdisziplinäre Synopse und kritische Reflexion des in den Einzeldisziplinen Erforschten bzw. noch zu Erforschenden. In den vier Abschnitten dieses Bandes, der auf eine Tagung der »Jungen Akademie« in Paris zurückgeht, wird der Frage der Herausbildung kollektiver Identität durch Musik jeweils unter kulturanthropologischem, ästhetischem, historischem und kunstpraktischem Blickwinkel nachgegangen. Die Beiträge von Wissenschaftlern verschiedener Fächer werden ergänzt durch drei Künstlergespräche mit namhaften Komponisten, Dirigenten und Opernsängern.
Körperbilder in Kunst und Wissenschaft
- 355 stránek
- 13 hodin čtení
This collection features diverse explorations of the body, movement, and spatial representations. Bettina Bläsing and P. Brugger examine cognitive representations, while P. J. Bräunlein discusses crucifixion rituals in the Philippines, emphasizing the materiality of the Christ body. L. Fonseca presents the total body as a manifestation of transcendence, framing body and life as constraints on freedom. C. Logemann reflects on civic virtue through the lens of a marble hero in New York and its audience. T. Metzinger offers empirical insights from the self-model theory of subjectivity, and T. Moser and A. Schmidt engage in a dialogue about the singer's voice and body on stage. M. Nowicka and E. Tolasch share narratives of women's experiences during pregnancy, highlighting the elusive nature of bodies. K. Oschema analyzes the body as a medium of authenticity in medieval society, while I. Pasqualini and O. Blanke discuss embodiment and bodily sensations in architecture. H. Pleschinski provides an essay on personal reflections, and H. Schmid converses about the athlete's body in high-performance contexts. W. G. Schmidt questions the musician's body as either a mere tool or a universal sensorium, while M. Schmitz-Emans explores handwriting as a bodily trace in literature. S. Schütz-Bosbach offers a neurocognitive perspective on the transition from body to self, and K. Sperling examines the interplay of nature and culture through genet
Die Analyse von Klangphänomenen und ihrer (inter)kulturellen Funktion ist inzwischen zu einem wichtigen Forschungsfeld avanciert. Grundlage der Aufsätze dieses Bandes ist eine anthropologische Perspektive, die darauf abzielt, auch den naturwissenschaftlich-empirischen Diskurs produktiv einzubeziehen. Die Beiträge gehen dem Verhältnis von Klang und Kognition, Kulturtheorie, Literaturästhetik, Medialität, Kunstpraxis sowie Transzendenz nach.
Zwischen Antimoderne und Postmoderne
Das deutsche Drama und Theater der Nachkriegszeit im internationalen Kontext
- 800 stránek
- 28 hodin čtení
Das deutsche Nachkriegsdrama neu entdeckt. Die umfangreiche Studie untersucht 500 zwischen 1945 und 1961 entstandene Zeitstücke unterschiedlichster Inhalte, Tendenzen und Formen. Thesen vom Schweigen der Dramatik im Nachkriegsdeutschland werden durch diese Bestandsaufnahme einer kritischen Revision unterzogen.
Literatur intermedial
Paradigmenbildung zwischen 1918 und 1968
Der Sammelband „Literatur intermedial“ konzentriert sich auf eine Epoche, die in besonderer Weise von medienästhetischen Paradigmenwechseln geprägt worden ist: die Phase vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Ausbruch der Studentenunruhen in den westlichen Demokratien. Bereits in den Anfangsjahren der Weimarer Republik kommt es in Deutschland zu einem kulturellen Modernisierungsschub, der den Film zu einem neuen Leitmedium aufsteigen lässt und die Literatur zu einer programmatischen Neuorientierung zwingt. Zugleich bleiben im Kontext konservativer Strömungen überkommene Medienpräferenzen virulent, wobei man auch hier unverkennbar auf die veränderten Rahmenbedingungen reagiert. Die Jahrzehnte zwischen der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und den westeuropäischen Studentenunruhen werden zumeist als Phasen ohne medienästhetische Innovationen angesehen ‑ eine Fehleinschätzung, wie mehrere Beiträge des vorliegenden Bandes zeigen können, indem sie vor Augen führen, wie intermediale Schreibweisen und medienästhetische Reflexionen auch zwischen 1933 und 1968 konsequent weiterentwickelt werden. Zwanzig Beiträge zu Werken von Franz Kafka, Thomas Mann, Alfred Döblin, Robert Musil, Gottfried Benn, Paul Celan, Heiner Müller und anderen Autoren erweisen Intermedialität als zentrales Phänomen im Kunstdiskurs des 20. Jahrhunderts und führen zu einer Neubewertung etablierter Werk-, Gattungs- und Epochenmodelle.