Knihobot

Carolin Krumm

    Der spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Markt- und Verwaltungsbau in Südwestdeutschland
    Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland
    Der Hasefriedhof in Osnabrück
    Der Hildesheimer Zentralfriedhof
    • Im Jahr 1996 bat die Stadt Hildesheim die Denkmalfachbehörde des Landes um eine Begutachtung ihrer Friedhöfe, um deren Erhalt zu sichern. Die ersten Erfassungsarbeiten konzentrierten sich zunächst auf den südlichen Teil des Nordfriedhofs, erweiterten jedoch das Wissen über die historischen und künstlerischen Werte der gesamten Anlage. Dies führte zu einer Substanzdokumentation, die als Leitfaden für die Denkmalschutzbehörden diente und die Grundlage für eine wissenschaftlich-historische Auswertung lieferte. Historische Friedhöfe sind nicht nur Orte der Erinnerung und Trauer, sondern spiegeln auch moralisch-gesellschaftliche Ansprüche sowie sich wandelnde Jenseitsvorstellungen wider. Sie sind Zeugnisse einer tiefen religionsphilosophischen Auseinandersetzung und reflektieren den Wandel von Glaubensbindungen und Zweifeln. Dennoch werden Friedhöfe oft als weniger geschätzte Grünflächen betrachtet, was zu Vernachlässigung und Verlust historischer Substanz führt. Die Dokumentation fordert dazu auf, historische Friedhöfe als komplexe Gesamtheiten aus Grabstellen, Wegen und historischem Grün zu erkennen und zu bewahren. Nur durch breiten Konsens kann der Erhalt solcher wertvollen Anlagen wie dem Hildesheimer Nordfriedhof für zukünftige Generationen gesichert werden.

      Der Hildesheimer Zentralfriedhof
    • Der 1809 inmitten einer Gartenvorstadt eröffnete Hasefriedhof genießt noch heute den Ruf eines beschaulichen Grünraumes in Osnabrück, dessen hohe Qualität von der Vielfalt der Grabmale und der historischen Bepflanzung gleichermaßen getragen wird. Ein Großteil des historischen Inventars, der Brunnen, Sitzplätze und der nur noch als Reste erhaltenen Beetgestaltungen entstammt der „empfindsamen“ Zeit, als man den über Jahrzehnte sparsam gestalteten Bestattungsplatz verstärkt als Garten interpretierte. Die wissenschaftliche, durch zahlreiche Farbabbildungen und historische Fotografien belebte Veröffentlichung widmet sich der Entwicklungsgeschichte des Friedhofes und lässt sie durch eine Vielfalt zusammengetragener zeitgenössischer Kommentare für einen breiten Leserkreis lebendig werden. Mit begleitenden Dokumentationen und Rekonstruktionen des Bauten-, Grabmal- und Grünbestandes liegt damit ein wichtiger Beitrag für die Friedhofsgeschichte des 19. Jahrhunderts vor.

      Der Hasefriedhof in Osnabrück
    • Mit der Gründung der Region Hannover im Jahr 2001 wurden ländliche und industriell geprägte Gebiete mit unterschiedlichen historischen Wurzeln vereint. Der zweite Teilband von Carolin Krumm dokumentiert die Baudenkmale in den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde und Wunstorf sowie in den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark. Neben den kleinen Städten, die an wichtigen Verkehrsadern liegen, prägen vor allem die dörflichen Siedlungen mit ihren vielfältigen Hofanlagen das Bild einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft. Eine Vielzahl hochwertiger Bauernhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit kunstvoll gestalteten Fassaden ist hier zu finden, ebenso wie eindrucksvolle Speicher und Scheunen. Besonders markant ist das Waldhufendorf Isernhagen, das durch den Hopfenanbau zu Wohlstand gelangte. Kirchen und Kapellen spielen eine bedeutende Rolle in der lokalen Entwicklung, wie das Gotteshaus in Wunstorf-Idensen, das bis 1129 als Eigenkirche des Bischofs Sigward von Minden diente und mit seinen Wandmalereien zu den bedeutendsten Sakralbauten des 12. Jahrhunderts im norddeutschen Raum zählt. Verzeichnisse und Register erleichtern die Auffindbarkeit von Objekten, Orten, Architekten und Literatur.

      Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland
    • Kommunale Gebäude prägten in verschiedenerlei Hinsicht die Stadtlandschaft des Spätmittelalters und der Neuzeit. Sie fungierten als Versammlungsräume für Rat und Gericht, Fest- und Tanzhäuser, Archive, Magazine, Markt- und Lagerhallen und verbanden nicht selten die divergentesten Funktionen unter einem Dach. Als Umschlagplatz für Waren oder repräsentativer Ort von Verkündigungen waren sie dem jeweiligen Stadtgefüge fast immer optimal integriert – offensichtlich eine für den städtischen Betrieb außerordentlich wichtige und anspruchsvolle Bauaufgabe. Einen Überblick über die Vielfalt der Nutzungen, der möglichen Bauformen, der Lage kommunaler Gebäude nach wirtschaftlichen, sozialen oder aber verkehrstechnischen Erwägungen zu erarbeiten, hat sich diese Untersuchung ebenso zum Ziel gesetzt wie die Begründung überregionaler Architekturerscheinungen durch enge städtische Verflechtungen im Zuge von Städtebünden, gewachsenen Stadtrechtskreisen oder aber intensiven Handelsbeziehungen. Topographische Strukturanalysen von insgesamt 85 baden-württembergischen Städten bilden dabei eine wesentliche Grundlage neben der bauhistorischen Erfassung und quellenkundlichen Aufarbeitung der erhaltenen, abgegangenen oder aber projektierten Bausubstanz des späten 13. bis 18. Jahrhunderts.

      Der spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Markt- und Verwaltungsbau in Südwestdeutschland