Angelika Schaser gibt einen Überblick über ein Jahrhundert deutscher Frauenbewegung, wie er derzeit auf dem Buchmarkt nicht zu haben ist. Die Autorin behandelt alle Aspekte der deutschen Frauenbewegung von der Gründung zahlreicher Frauenverbände im 19. Jahrhundert und der Forderung nach dem Wahlrecht über das Erlangen des aktiven wie passiven Stimmrechts im Jahr 1918 bis zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten und dem damit verbundenen Bruch der Entwicklung.
Exploring the interplay between religious conversions and gendered identity, this volume delves into significant social transformations of the 1860s. Through a collaborative research approach, the authors analyze conversion experiences in Germany, South Africa, and colonial Australia, highlighting the local and regional contexts that shape these narratives. The work addresses ongoing debates about the impact of religion on gender, offering insights into how individual experiences reflect broader societal changes during a pivotal historical period.
Angelika Schasers Überblick über ein Jahrhundert deutscher Frauenbewegung ist seit langem die grundlegende Publikation dieser Art: Er stellt die Frauenbewegung als eine politische Bewegung dar, die zwar in sich differenziert ist, bei der aber Zusammenarbeit statt Gegnerschaft im Vordergrund steht.
Der Band bietet mit einem Beitrag zur Schliessung der seit dem spaten Mittelalter eingerichteten Universitat Erfurt 1806 eine rezeptionsgeschichtliche Studie zum Nachleben vormoderner Institutionen. In dem darauf folgenden Themenschwerpunkt zur Geschlechtergeschichte in der Moderne (19. und 20. Jahrhundert) wird ein derzeit viel diskutierter Gegenstand in sieben exemplarischen Untersuchungen vorgestellt. Uber die Universitatsgeschichte hinaus bieten die Beitrage aufschlussreiche Details zu Entwicklung und Perspektiven wie auch zu Zuruckweisungen weiblicher Prasenz in den Geisteswissenschaften. Auch die heutige, vielfach offentlich ausgetragene Diskussion uber Gleichstellung, Gender Mainstreaming und Diversity Management an den Universitaten und in der Wissenschaft kann aus den hier vorgestellten Forschungsergebnissen neue Einsichten uber die Vorgeschichte und historische Bedingtheit heutiger Diskurse gewinnen.
Europäische Frauenbewegungen im 19. und 20. Jahrhundert
406 stránek
15 hodin čtení
Die erste Frauenbewegung leitete am Ende des 19. und im frühen 20. Jahrhundert erste wichtige Schritte zur Emanzipation und Gleichberechtigung in Europa ein. Ihre Ziele, Aktionen und Errungenschaften blieben allerdings nicht in der kulturellen Erinnerung verankert. Denn als sich die zweite Frauenbewegung in den 1970er Jahren auf den politischen Bühnen Gehör verschaffte, verstand sie sich weitgehend als neue Bewegung ohne Vorläufer. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen die Bilder der eigenen Geschichte, die die europäischen Frauenbewegungen entwickelten oder vernachlässigten, und die Traditionsverluste, die durch die Diktaturen des 20. Jahrhunderts verursacht wurden.
1990 wurde der Arbeitskreis Historische Frauenforschung als deutsches Komitee der International Federation for Research in Women’s History gegründet. Seine Initiatorinnen schufen damit die Basis für ein Netzwerk, das bis heute den wissenschaftlichen Austausch zwischen allen an der historischen Frauen- und Geschlechterforschung Interessierten fördert. 1999 in Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung umbenannt und 2007 in die Vereinsform überführt, trug der Arbeitskreis entscheidend zur Entwicklung dieses innovativen Feldes der Geschichtswissenschaft bei. 2015 erhielt er für seine Aktivitäten den Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität Berlin.
In- und Exklusionsprozesse im Kaiserreich und in der Weimarer Republik
224 stránek
8 hodin čtení
Emanzipation war seit jeher eine der zentralen Forderungen des Liberalismus. Seine Anhänger erstrebten die Befreiung aller Bürger von überkommenen Fesseln, um eine auf Freiheit und Gleichheit beruhende Staatsbürgergesellschaft zu schaffen. Doch wie reagierten die Liberalen, als es im Kaiserreich und in der Weimarer Republik konkret darum ging, die politische und rechtliche Gleichstellung von Frauen und Juden in die Tat umzusetzen? Profilierte Experten der jüdischen Geschichte und der Frauen- und Geschlechtergeschichte beantworten diese Frage aus verschiedenen Blickrichtungen. Sie nehmen Ein- und Ausschlussmechanismen unter Liberalen auf lokaler und regionaler Ebene in Deutschland in den Blick und stellen sie in den internationalen Kontext. Sie widmen sich einzelnen herausragenden Persönlichkeiten, analysieren aber auch die liberale Bewegung als Ganzes. Dabei wird deutlich, dass antisemitische und antifeministische Ressentiments auch im Liberalismus zu finden waren, obwohl zahlreiche Frauen und Juden bei ihrem Kampf um Partizipation gerade auf diese Bewegung ihre Hoffnungen setzten.
Helene Lange (1848-1930) und Gertrud Baumer (1873-1954) waren das wohl bekannteste Paar der deutschen Frauenbewegung. Ihr fraulicher Lebensbund wahrte von 1899 bis zu Langes Tod 1930. Beide begannen ihre berufliche Laufbahn als Lehrerinnen und zahlten zu den ersten Berufspolitikerinnen der Weimarer Republik. Die Autorin geht einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft nach, an der exemplarisch die Bildungschancen, die Handlungsspielraume und das politische Wirken von Frauen des Burgertums untersucht werden. Das Buch wird hier in einer aktualisierten Neuauflage vorgelegt.