Knihobot

Astrid Blome

    Täglich neu!
    Am 8. Tag schuf Gott die Cloud
    Von der "Civilisirung" Rußlands und dem "Aufblühen" Nordamerikas im 18. Jahrhundert
    90 Jahre Institut für Zeitungsforschung
    Presse und Geschichte
    Medienvertrauen
    • Medienvertrauen

      Historische und aktuelle Perspektiven

      Der interdisziplinär angelegte Band untersucht die Konstrukte von Vertrauen in und Glaubwürdigkeit von Medien und Kommunikation - ausgehend von den medienhistorischen Grundlagen bis zu den Konsequenzen der aktuellen Debatten für die journalistische Praxis. Die Beiträge analysieren strukturelle Faktoren und Motive des Medienvertrauens und der Medienskepsis, sie verfolgen die Prinzipien des journalistischen Selbstverständnisses und diskutieren die strategische Neuausrichtung kommunikationswissenschaftlicher Forschungen.

      Medienvertrauen
    • Presse und Geschichte

      • 467 stránek
      • 17 hodin čtení

      Moritz Goldstein (1880-1977) gehört zu den – zu Unrecht – vergessenen Journalisten der Weimarer Republik. Er hat von 1918-1933 als Journalist und Redakteur in den Redaktionen Politik, Feuilleton und Lokales der Berliner „Vossischen Zeitung“ gearbeitet und sich vor allem als Gerichtsreporter „Inquit“ einen Namen gemacht. Wie Kurt Pinthus schrieb, war er „weitaus der gelesenste und beliebteste der Zeitung“. In der Lokalredaktion schrieb Goldstein feuilletonistisch gefärbte Beiträge nach Art eines Flaneurs über das Berlin seiner Zeit, über Gebäude, politische Ereignisse, über den Alltag und die Freizeit der Berliner, auch die wachsende Not zum Ende der Weimarer Republik wird in seinen Reportagen lebendig. Nach dem Tode seines Freundes und Kollegen Paul Schlesinger (Sling), wurde Goldstein dessen Nachfolger als Gerichtsreporter (1928-1933). In eher sachlichen Beiträgen berichtete er über größere und große Prozesse, die sich oft über Tage und Wochen hinzogen. Hier werden die gesellschaftlichen Konflikte der Zeit in Sexualität, Kunst, Berufskriminalität, Politik und Wirtschaft sichtbar. Charakteristisch für ihn ist es, dass er auch bei solchen „großen“ Prozessen das Spektakuläre meidet und anhand oft unbeachteter, scheinbar nebensächlicher Kleinigkeiten ein aussagekräftiges Bild zeichnet. Besonders deutlich wird seine Absicht, das Alltägliche, das sich hinter vielen Straftaten verbirgt, sichtbar zu machen, aber in den fast täglich erschienenen, literarisch vielfältigen Gerichtsfeuilletons seiner Rubrik „Aus den Berliner Gerichten“. Neben den psychischen Hintergründen einer Straftat interessierten ihn vor allem ihre gesellschaftlichen Bedingungen. Er hielt es für eine „dringende und lohnende Aufgabe“, die Gerichtsberichter- stattung nach der „soziologischen Seite hin zu erweitern“. Er erkennt Widersprüche und Gegensätze, er fragt nach dem Sinn der Strafen, wenn es für die Bestraften doch oft keinen anderen Ausweg aus der Not gibt, als wieder straffällig zu werden. Goldstein verstand seine Gerichtsberichte auch als eine Kontrolle der Justiz. In seinen Gerichtsreportagen über politische Prozesse gegen die Nationalsozialisten und ihre Führer schildert er deren Brutalität und ihr mangelndes Verantwortungsbewußtsein ebenso wie die allzu große Nachsicht vieler Richter gegenüber Straftätern der politischen Rechten. Schon früh warnte er vor „der Gesinnung und vor den Menschen, die mit den Nationalsozialisten an die Macht kommen würden“. 1933 musste Goldstein als Jude Deutschland verlassen und ins Exil gehen (Stationen: Italien, Frankreich, Großbritannien, USA). Er hat nie wieder von seiner journalistischen Arbeit leben können. Moritz Goldstein ist 1977 – 97 jährig – in New York gestorben.

      Presse und Geschichte
    • 2016 konnte das Institut für Zeitungsforschung den 90. Geburtstag feiern. Seine Geschichte ist eng verbunden mit der Stadt- (und Landes-)Bibliothek Dortmund, als deren Abteilung das „Niederrheinisch-Westfälische Institut für Zeitungsforschung“ 1926 gegründet wurde. „90 Jahre Institut für Zeitungsforschung. Rückblicke und Ausblick“ bietet mit Beiträgen und Interviews eine individuelle Institutsgeschichte, in der die Leiterinnen und Leiter im Vordergrund stehen.

      90 Jahre Institut für Zeitungsforschung
    • Die Regierungszeit Peters I. (1689-1725, seit 1721 Peter der Große) gilt als der Eintritt Russlands in die Neuzeit. Der ehemalige Randstaat wurde zur europäischen Großmacht, tiefgreifende Reformmaßnahmen sollten politische, ökonomische und gesellschaftlich-soziale Umwälzungen einleiten. Besser als jedes andere Informationsmedium war die periodische Presse geeignet, diese Entwicklungen aktuell zu dokumentieren und der Diskussion hierüber ein Forum zu bieten. Die Studie über das deutsche Russlandbild dieser Zeit illustriert Inhalte und Tendenzen, Möglichkeiten und Grenzen der öffentlichen Auseinandersetzung mit den Veränderungen vor dem geistesgeschichtlichen Hintergrund der frühen Aufklärung. Die Interessen und Motive der am Annäherungsprozess Russlands und des Westens Beteiligten werden dabei ebenso transparent wie die spezifische Funktion und Funktionalisierung der Presse. Aber auch die Eigendynamik des öffentlichen Diskurses wird deutlich, der ganz unabhängig von akademischen Überlegungen zur Staatstheorie in der Auseinandersetzung mit den Veränderungen in Russland bereits wesentliche Grundzüge aufgeklärt absolutistischer Herrschaftsvorstellungen entwickelte.

      Das deutsche Rußlandbild im frühen 18. Jahrhundert