Barbara Sabel Knihy




Autoritätsstiftung in Texten - close readings zur schwedischen Literatur Woher bezieht ein Text seine Autorität? Was untergräbt seine Autorität? Diesen beiden zentralen Fragen der Dichtungs- und Sprachtheorie geht die Untersuchung anhand von verschiedenen Beispielen aus der schwedischen Literatur des 17. und frühen 18. Jahrhunderts nach. In eingehenden Lektüren werden die Spuren nachgezeichnet, welche die in dieser Periode einSetzende Entwicklung selbstreflexiver Konzeptionen im einzelnen Schriftzeugnis hinterlässt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem in allen untersuchten Texten auftretenden Phänomen der 'Angst vor der Kontingenz' und den ganz unterschiedlichen Strategien und Taktiken, mit denen die Autoren auf sie reagieren. Folgende Texte werden untersucht: A. Arvidi, Manuductio ad poesin svecanam (1651); L. Fornelius, Poetica tripartita (1643); S. Columbus, En Swensk Orde-Skötsel (1689); J. Sleidanus/E. Schroderus, Een kort och ganska nyttigh Historia (1619); J. Messenius, Sanfärdigt och Rättmätigt Geenswar (1628); J. Swedberg, Schibboleth (1716).
Gab es im Mittelalter Toleranz als Thema der Theologie und Literatur? Welche Grundlagen hatte das mittelalterliche Toleranzdenken? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Zunächst wird ein anwendbarer Toleranzbegriff entwickelt und die spezifische Bedeutung des mittelalterlichen Begriffs „tolerantia“ sowie die Toleranznorm und der „Toleranzraum“ untersucht. Im Kontext der Einordnung von Andersgläubigen im 12. bis 14. Jahrhundert wird Wolframs Willehalm als zentrales Werk analysiert. Wolfram illustriert nicht nur Beispiele toleranten Verhaltens, sondern entwirft ein Konzept von Toleranz und Pluralität. Seine Erzähltechnik, die Werte und Perspektiven gegenüberstellt, öffnet Raum für toleranteres Denken. Dennoch propagiert der Willehalm keinen religiösen Wertepluralismus; ethnische und kulturelle Unterschiede werden gewürdigt, während andere Religionen nur geduldet werden. Die Analyse von dreizehn weiteren mittelhochdeutschen Dichtungen und ihren französischen Vorlagen zeigt, dass Wolframs Willehalm zwar nicht das einzige Werk mit Beispielen von religiöser Duldung ist, jedoch in seiner Kritik am Kreuzzugsdenken und der besonderen Achtung vor Andersgläubigen sowie dem umfassenden Konzept der Vielheit bemerkenswert ist. Zudem wird der Einfluss von Entstehungszeit, Gattung und Dichterpersönlichkeit auf die Heidendarstellung betrachtet. Die Analyse verdeutlicht, dass die persönliche Haltung des Dichters entscheidend für die Da