Knihobot

Mathias F. Müller

    Wilhelm Kollar
    Karl Hoefner
    Künstler und Kaiser
    Albrecht Altdorfer
    Rinascimento alla Moderna
    • Rinascimento alla Moderna

      Kaiser Maximilian I. als Imitator Antiquorum

      Kaiser Maximilian I trägt seit jeher den Beinamen „Der letzte Ritter“, was ursprünglich als moralische Allegorese gemeint war. Die Kunstwissenschaft jedoch kehrte im Lauf ihres Bestehens dieses Maximilian-Bild in sein Gegenteil um und sah im scheinbar unkoordiniert handelnden Kaiser einen gotischen Fürsten, über den die zeit hinweg schritt. Die Dissertation von Mathias F. Müller ist ein überzeugender Paradigmenwechsel, der es erlaubt, die Zeit des Maximilian-Zeitalters mit unverstelltem Blick wahrzunehmen. Der Autor konnte mit seinem geschichtswissenschaftlichen Ansatz und kunsthistorischen Detailanalysen überzeugend nachweisen, dass Maximilian genauso ein Renaissance-Fürst war, wie seine italienischen Pendants. Allerdings agierte der Kaiserhof in einem anderen stilistischen Zusammenhang, wobei der spätogotische Naturalismus mit dem antiken Dekor kombiniert wurde. Also kein antiker Imperator triumphiert in der Person Maximilians, sondern der aktiv handelnde Fürst wurde entsprechend seiner politischen Leistungen quasi in ein antikes Dekorsystem hineingesetzt. Damit war eine Repräsentation des Kaisers und seines Hauses in einer modernen Renaissance möglich, die ihre Arme nicht nur nach der Autorität der Vergangenheit, sondern auch nach der aktiv zu gestaltenden Zukunft streckte. Mit anderen Worten: dem Hof Kaiser Maximilians ging es um einen Rinascimento alla Moderna, obwohl er sich - gemessen an seinen hinterlassenen Kunstwerken als Imitator antiquorum fühlte. Dieses moderne Renaissance-Verständnis, das auf der Philosophie des Erasmus von Rotterdam fußte und die damit zusammenhängende moderne Interpretation der Antike wurde in Folge ein wesentliches Vorbild für die mitteleuropäische Kofkunst, bevor die Maximilian-Renaissance vom Manierismus um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts abgelöst wurde.

      Rinascimento alla Moderna
    • Albrecht Altdorfer

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      Altdorfers Kunst wurde bisher als Teil der Donauschule betrachtet, wobei seine Naturdarstellungen oft als fantastische Welten interpretiert wurden. Tatsächlich sind seine Gemälde, ähnlich wie Symbole, geistige Repräsentationen mit emotionalen Bedeutungen, die in der neuplatonischen Mystik verwurzelt sind. Seine Landschaftsmalerei ist nicht einfach eine Abbildung der Realität, sondern spiegelt religiöse und ästhetische Projektionen wider, die mystische Frömmigkeit verkörpern. Durch spirituelle Sinnvorlagen wird der Raum in seiner Darstellung zum Ausdruck des Großen und Fernen, während Licht als Symbol göttlicher Gnade fungiert. Diese hochreligiöse Funktion seiner Kunst ermöglicht es dem Gläubigen, durch Betrachtung und Vertiefung eine geistige Elevation zu erfahren. Sowohl das Himmelszelt als auch die weitläufige Landschaft erscheinen ihm als unendliche, mystische Sinnbilder für Gott. Das neu erscheinende Werk von Mathias F. Müller bietet eine alternative Sicht auf Altdorfers Gemälde, basierend auf einer zwanzigjährigen Auseinandersetzung mit dem Künstler. Mit einem umfassenden geschichts- und religionshistorischen Ansatz sowie detaillierten kunsthistorischen Bildanalysen gelangen die Ergebnisse zu neuen Einsichten über die Bedeutung der Kunst der Donauschule zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Österreich und Süddeutschland.

      Albrecht Altdorfer