Die Evolutionstheorie und ihr Gegenstand
Beitrag der Methodischen Philosophie zu einer konstruktiven Theorie der Evolution
Beitrag der Methodischen Philosophie zu einer konstruktiven Theorie der Evolution
Zur technischen Form des Wissens vom Lebendigen
Ist Leben mehr als eine Leistung „natürlicher Systeme“? Wie unterscheiden sich Lebewesen von Artefakten? Lassen sich Lebewesen genauso herstellen wie Maschinen? Diese Fragen werden mit dem Siegeszug der „converging technologies“ besonders dringlich, denn je mehr Biologie, Ingenieurswissenschaften, Informatik und Physik zusammenfinden, desto weniger scheinen gewohnte Unterscheidungen zu treffen. Doch zeigt eine systematische Rekonstruktion der Lebenswissenschaften in ihrer aktuellen Form als Systembiologie und synthetische Biologie, daß es sich dabei um ein Selbstmissverständnis der Logik wissenschaftlicher Darstellung handelt. Eine alternative Auffassung der begrifflichen Struktur unserer Rede über Lebendiges ist Anliegen dieses Buches. Leben ist danach eine Formbestimmung von Tätigkeitsverhältnissen, die sowohl theoretische wie praktische Begründungen ermöglicht. Die Entfaltung der spezifisch technischen Form dieses Wissens über das Lebendige gestattet es nicht nur, szientistische Verkürzungen zu vermeiden, sondern zudem den methodischen Ort wissenschaftlicher Strukturierungen von Lebendigem auszuzeichnen. Auf dieser Grundlage wird schließlich auch „der Menschen“ durch Lebenswissenschaften darstellbar – und zwar so, wie es der historischen Form des Gegenstandes angemessen ist.
Es ist der Einzelne, der Erfahrungen macht, aber nur in gemeinsamer mittel-, werkzeug- und mediengestützter Tätigkeit. Differenzierung und Entwicklung gemeinsamer Tätigkeit erzeugen die Bedingungen der Möglichkeit individuellen Erfahrens als beständiges Welt- und Selbsterzeugen des Menschen. In einer groß angelegten Studie lässt sich Mathias Gutmann auf phänomenologische, naturalistische, handlungstheoretische und hermeneutische Erfahrungstheorien ein, zeigt Ungereimtheiten der jeweiligen Theorie auf, um von da aus zur nächsten Theorie zu gelangen. Auf diese Weise wird sein Erfahrungsbegriff selbst ein Erfahren - und zwar von Erfahrungstheorien, wobei sich sein Begriff im Durchgehen dieser Theorien dialektisch-systematisch generiert.
Für Peter Janich
Die Frage nach Bedeutung und Genese von Kultur bildet einen thematischen Schwerpunkt modernen Philosophierens. Dies gilt schon längst nicht mehr nur für den Bereich der »Geisteswissenschaften«, sondern auch für natur- und technikwissenschaftliche Debatten. Beiträge der Anthropologie und Evolutionsbiologie werden zur Erklärung und zum Verständnis von Natur und Technik ebenso relevant wie soziologische, historische oder technikphilosophische. Diese Hinwendung der verschiedensten Fachwissenschaften zur Kultur bedeutet eine besondere Herausforderung für die Philosophie.