Katja Margarethe Mieth Knihy






Wäre der Mensch auch Mensch - ohne Feuer, ohne Ofen, ohne Herd? Fest steht: Kein Kinn würde sich energisch recken, ohne gegarte Nahrung. Ohne Ofen gäbe es weder den Begriff „gute Stube“ noch das gemütliche Original. Die Relativitätstheorie? Ohne Ofen schlichtweg nicht erklärbar! Und was wäre unsere Unterhaltungsindustrie ohne Kochsendungen? Menschheitsgeschichte ist also Ofengeschichte - wunderbar warm und mitunter ganz schön brenzlig, „Vorsicht, heiß!“, aber vor allem „Heiß geliebt!“ Von solch heißer Liebe handelt auch das Buch zu Sachsens größter Ofen- und Feuerstättensammlung in der Energiefabrik Knappenrode. Eine feurige Kulturgeschichte irdener wie eiserner Wärmespender heizt die Lesefreude an. Glühend, leidenschaftlich, erfinderisch oder einfach himmlisch erwärmen Ofengeschichten. Ein großzügiger Katalog heiß geliebter Sammlungsstücke komplettiert fast 300 fachmännisch befeuerte Seiten.
Unter dem Zeichen der Möwe firmierten lange Zeit die Produkte der Möbelstoffweberei in Hohenstein-Ernstthal und Umgebung. Zahlreiche Arbeitsbiografien in der Region sind mit MPW oder Mö-Plü verbunden. Von den arbeitsweltlichen Bedingungen in diesem einst volkseigenen Textilbetrieb erzählt dieses Buch ebenso wie vom wirtschaftsgeschichtlichen Kontext für die Entstehung einer so dichten und reichen Textilindustriekultur und den zum Teil bis an den Beginn der Industrialisierung in Sachsen zurückreichenden Firmenhistorien. Für Hohenstein-Ernstthal einzigartig ist die textiltechnisch gesehen hochkomplexe und gestalterisch anspruchsvolle Produktion von Bildteppichen, deren Herstellungsprozess mit heutiger Software-Programmierung und den entsprechenden Qualifikationsanforderungen an deren Erzeuger durchaus vergleichbar ist.
Dieses Buch geht den Spuren der bürgerlichen Jugendbewegung in Sachsen nach. Es thematisiert einerseits deren enge Verknüpfung mit dem reformbewegten Aufbruch ins 20. Jahrhundert, andererseits aber die in Teilen ausgeprägte Neigung zu deutschnationalen, deutschvölkischen und schließlich auch nationalsozialistischen Positionen. Hier wirkte der Erste Weltkrieg als „Zeitenwende“ und Zuspitzung politischer Haltungen. Mit dieser Publikation liegt die erste breit angelegte Regionalstudie zur Jugendbewegung vor, die einige Lücken in der sächsischen Landes- und Kulturgeschichte schließt. Dabei geht es nicht nur darum, ein bisher vernachlässigtes und aus rein akademischen Interessen relevantes Phänomen dem Dunkel der Geschichte zu entreißen, sondern vor allem der an Kultur- und Regionalgeschichte interessierten Öffentlichkeit die Vielfalt und facettenreichen Ausprägungen der bürgerlichen Jugendbewegung in Sachsen vor Augen zu führen.
Industriearchitektur als Facette sächsischer Industriekultur
- 139 stránek
- 5 hodin čtení
Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen ist nach längerer Bearbeitung die Dokumentation der im November 2009 veranstalteten Fachtagung erschienen. In enger Verbundenheit mit seiner Heimat übergab der in Schneeberg geborene, international anerkannte Ethnologe, Kulturanthropologe, Montan- und Kulturwissenschaftler Gerhard Heilfurth seine Bibliothek im April 2004 dem Fachbereich Volkskultur der Sächsischen Landestelle für Museumswesen. Der vorliegende Tagungsband erlaubt eine erste Annäherung an die von Licht- und Schattenseiten des 20. Jahrhunderts geprägte Persönlichkeit Gerhard Heilfurth. Heilfurths Verdienst liegt nicht nur in der langfristig erfolgreichen wissenschaftlichen Etablierung des Marburger Instituts für mitteleuropäische Volksforschung, sondern auch in seinem Engagement als langjähriger Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, deren Neustrukturierung und -orientierung er seit Anfang der 1960er Jahre entscheidend vorangetrieben und mitgeprägt hat. Der Tagungsband wurde um die umfangreiche Bibliografie Heilfurths ergänzt.