Afrika und die Welt
Betrachtungen zur Globalgeschichte Afrikas in der Neuzeit
Betrachtungen zur Globalgeschichte Afrikas in der Neuzeit
Afrika ist die Wiege der Menschheit. Doch eine kompakte Geschichte des geheimnisvollen Kontinents gab es bislang nicht. Afrika – der schwarze Kontinent? Keineswegs!Afrika ist bunt, vielfältig und uralt. Hier waren die ersten Menschen beheimatet, die später in alle Welt zogen. Nirgends reicht unsere Geschichte weiter in der Zeit zurück als in Afrika. Die »Kurze Geschichte des Alten Afrikas« setzt darum auch mit der Geburt des Menschen in Afrika ein und stellt frühe afrikanische Zivilisationen vor.Arno Sonderegger thematisiert kenntnisreich und kurzweilig die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Diversifizierungsprozesse der letzten 100 000 Jahre afrikanischer Geschichte: die fortlaufende Besiedlung verschiedener Räume des Kontinents, das Wechselspiel zwischen aneignenden und produzierenden Wirtschaftsweisen, die Herausbildung verschiedener Formen von sozialer Komplexität. Der Band räumt so auch mit dem Mythos der Geschichtslosigkeit Afrikas auf und präsentiert Gesellschaften und Reiche, die dem in der eurozentrischen Geschichtsschreibung aufgewachsenen Leser größtenteils noch unbekannt sein werden.Kompakt und schlüssig werden alle Aspekte der Geschichte Afrikas von den Anfängen bis 1600 dargestellt.
This book explores the multifaceted engagements of Africa with the world, highlighting how historical colonial and imperial legacies have contributed to the continent's marginalized global position. It argues that the decolonization process has not fully dismantled the Western dominance in political and economic spheres, leading to new dependencies while retaining old ties that significantly affect African affairs. The term ‘neo-colonial’ aptly describes these ongoing unequal relations, as post-colonial African states grapple with a complex legacy of foreign rule, including colonial borders, languages, infrastructure, and authoritarian institutions, alongside the social imbalances characteristic of the colonial experience. The contributions within this volume examine these intricate processes through the lens of intellectual history. They address key themes such as ‘state’, ‘modernity’, ‘development’, ‘dependency’, and ‘art’, while introducing influential public intellectuals from Africa and the diaspora. Central questions regarding Africa's identity and its relationship with the world, as well as strategies to overcome internal challenges and external dependencies, are critically analyzed. By exploring various cases from diverse perspectives, the contributions provide original insights into Africa's intellectual history and its ongoing quest for agency and relevance in a complex global landscape.
Der Band „Afrika im 20. Jahrhundert“ setzt eine Arbeit fort, die 2010 unter dem Titel „Afrika 1500 – 1900“ erschienen ist. In den beiden Bänden geht es, wie der gleichbleibende Untertitel signalisiert, um „Geschichte und Gesellschaft“ Afrikas. Die zugrunde liegende Ordnungsidee ist darum weniger chronologisch als vielmehr methodisch begründet: Die verschiedenen Aspekte der Geschichte Afrikas, dargestellt in Einzelbeiträgen, werden allesamt in historisch-sozialwissenschaftlicher Perspektive betrachtet.
Dieses Buch erzählt die Geschichte des Despotiebegriffs vom Altertum bis in die Gegenwart. Begriffsgeschichte wird hier zum Mittel, globale Zusammenhänge zu begreifen. Mit Fokus auf den Topos der »Afrikanischen Despotie« und anhand der Literatur, die im langen 19. Jahrhundert zu zwei bedeutenden westafrikanischen Staaten, Dahomey und Asante, publiziert wurde, fragt die Studie nach der komplexen Beziehung zwischen europäischen Wahrnehmungsweisen und afrikanischen Realitäten im Wandel der Zeit. Dabei präsentierte sich die »Afrikanische Despotie« - selbst in gewisser Weise das Resultat der Übertragung älterer Vorstellungen eines »Orientalischen Despotismus« - häufig als eine einfache Gegenwelt, die keiner näheren Betrachtung bedurfte. In diesem Sinn lebte das Modell der »Afrikanischen Despotie« auch in Wissenschaftsdiskursen des 20. Jahrhunderts fort. Kritische Betrachtung finden all jene Diskurse, die zur Rechtfertigung bestehender asymmetrischer Machtverhältnisse die Rede vom Despotismus bemühten. Dass die Geschichte des Despotiebegriffs auch heute nicht zu Ende ist, führt das Buch anschaulich vor Augen.
Die Wahrnehmung Afrikas bei Johann Gottfried Herder im Spiegel seiner Philosophie der Geschichte (und der "Geschichten" anderer "Philosophen")
Den Brennpunkt der vorliegenden Studie bildet das Afrika-Bild des Universalgelehrten J. G. Herder (1744-1803). Erstmals wird es vor dem Hintergrund seines Geschichtsverständnisses analysiert. Zugleich stellt ein in die Tiefe gehender Vergleich mit den Afrika-Bildern und Geschichtsphilosophien Kants und Hegels die Besonderheit – und Zukunftsträchtigkeit – von Herders Ansatz plastisch dar. Die Frage nach Wahrnehmung und Beurteilung des Fremden, des Anderen strukturiert die Behandlung. Wird er im einen Fall in eine rassistische Nomenklatur eingefügt und dadurch aus dem Bereich der eigenen Wirklichkeit ausgeschlossen, weist die andere Sicht die Unangemessenheit rassischer Taxonomien nach. Sie integriert den Anderen in die bekannte und anerkannte Wirklichkeit. So wird eine falsche Differenz aufgehoben, ohne der Vielfalt Abbruch zu tun. Die Aktualität dieser Philosophie ist immens. Nicht zuletzt ist sie Herders Werk.