Knihobot

Corinna Peschel

    Zum Zusammenhang von Wortneubildung und Textkonstitution
    Grammatik und Grammatikvermittlung
    Sprachvariation und Sprachreflexion in interkulturellen Kontexten
    • Linguistik und Sprachdidaktik müssen sich, wollen sie auf der Höhe der wissenschaftlichen Entwicklung bleiben, einiger zentraler Aspekte annehmen. Drei der wichtigsten sollen in diesem Band in ihren Zusammenhängen beleuchtet werden: Sprachvariation, Sprachreflexion und interkulturelle Kommunikation. Diese Trias eröffnet gerade in ihrem Zusammenspiel eine Fülle spannender linguistischer und didaktischer Fragestellungen. Neben der Rolle der Variation im heutigen Deutsch und den daraus folgenden didaktischen Konsequenzen werden neue Aspekte der Sprachreflexion betrachtet. In Zeiten eines immer stärker multikulturell geprägten Europa müssen – in Gesellschaft und Schule – auch Fragen der Sprachvariation und -reflexion noch stärker unter einem interkulturellen Aspekt betrachtet werden.

      Sprachvariation und Sprachreflexion in interkulturellen Kontexten
    • Dieser Sammelband enthält Beiträge zur deutschen Grammatik und zu ihrer (unterrichtlichen) Vermittlung. Die Kombination dieser beiden Aspekte wird seit langer Zeit gefordert, ist bis auf wenige Ausnahmen jedoch immer noch ein Desiderat. Die stärker grammatisch ausgerichteten Beiträge beleuchten Teilbereiche des deutschen Sprachsystems unterschiedlicher Größe (Satzbau, thematische Gewichtung, Wortarten, Bau der Nominalphrase, Verbmodus und -tempus). Dabei denken sie eine adäquate Vermittlung mit. Die eher didaktisch ausgerichteten Beiträge haben eine solide linguistische Basis, z. B. bezogen auf linguistisch gut unterfütterten Grammatikunterricht i. a., den Zweitspracherwerb, den Erwerb von Tempuskategorien und Verbformen, die Aspektuales ausdrücken oder die Vermittlung komplexer Nominalphrasen.

      Grammatik und Grammatikvermittlung
    • Die steigende Anzahl von Neubildungen in verschiedenen Textarten erfordert eine systematische Untersuchung dieses Phänomens. Bisherige Forschungsansätze behandeln neue komplexe Wörter oft unreflektiert und ordnen sie den etablierten Wortbildungsmustern zu oder erklären sie als kontextabhängig und damit unsystematisierbar. Diese Arbeit analysiert ein umfangreiches Korpus authentischer Neubildungen hinsichtlich ihrer Struktur und Bedeutung im jeweiligen Text. Es wird deutlich, dass sowohl die Art der Wortbildung als auch die Textualität und die Zugehörigkeit zu bestimmten Textsorten einen systematischen Einfluss ausüben. Neue Derivationen ähneln häufig bestehenden Wörtern, während der Kontext ihre Musterhaftigkeit durch neue lexikalische Füllungen und die Häufigkeit bestimmter mit Affixen verbundener Bedeutungen beeinflusst. Nominale Komposita hingegen zeigen oft Schwierigkeiten bei der Zuordnung zu Mustern im üblichen Wortschatz. Neue Wörter dieser Art sind stark in den Text integriert und können häufig durch Rückbezüge auf vorherige Teile des Kontextes verstanden werden. Umgekehrt tragen sie wesentlich zur Textkohärenz und damit zur allgemeinen Textualität bei.

      Zum Zusammenhang von Wortneubildung und Textkonstitution