Knihobot

Katja Geisenhainer

    1. leden 1967
    "Rasse ist Schicksal"
    Bewegliche Horizonte
    Marianne Schmidl (1890 - 1942)
    100 Jahre Institut für Ethnologie der Universität Leipzig
    • Die 1914 gegründete ethnologische Einrichtung der Universität Leipzig war die erste im deutschsprachigen Raum und diente als Vorbild für spätere Gründungen. Viele frühe Ethnologen erhielten hier ihre Ausbildung, und das Forschungsinstitut ermöglichte bis in die 1930er Jahre wissenschaftliche Expeditionen, vor allem nach Afrika. Dennoch bildete die Leipziger Ethnologie in ihrem 100-jährigen Bestehen kein einheitliches Gefüge. Die Verbindungen zu Nachbarwissenschaften wie Geographie, Psychologie, Religionswissenschaft und anderen waren phasenweise sehr unterschiedlich. Zeitgeschichtliche Vorgaben und Ideologien wie Kolonialismus, Nationalsozialismus und Kommunismus lenkten die Fragestellungen der Leipziger Ethnologen in kontroverse Richtungen und beeinflussten den Umgang mit kulturellen Differenzen. Der Band vereint dreizehn Autoren, die mit dem Leipziger Institut in leitender Position verbunden waren oder dessen Profil prägten. Ihre Beiträge werden durch Kurzbiographien eingeleitet und in einem Vorwort sowie Nachwort in den geistesgeschichtlichen und universitätshistorischen Kontext eingeordnet. Diese Anthologie wird so zu einem Lesebuch, das zentrale Strömungen in der Geschichte der deutschsprachigen Ethnologie zusammenführt.

      100 Jahre Institut für Ethnologie der Universität Leipzig
    • Marianne Schmidl (1890 - 1942)

      • 439 stránek
      • 16 hodin čtení

      Marianne Schmidl, 1890 in Wien geboren, promovierte als erste Frau in Österreich im Fach Völkerkunde. Trotz ihrer Tätigkeit in volks- und völkerkundlichen Museen in Österreich und Deutschland und ungeachtet der positiven Fachgutachten namhafter Kollegen erhielt sie keine feste Anstellung in einer ethnologischen Institution. Ihren Studien ging sie schließlich neben ihrer Arbeit an der Österreichischen Nationalbibliothek nach. 1938 wurde sie auf Grundlage der Nürnberger Gesetze entlassen, 1942 deportiert und ermordet. Die Darstellung ihrer Biographie erfolgt vor dem Hintergrund zeithistorischer Ereignisse und eren Einfluss auf das Leben von Marianne Schmidl. Parallel hierzu werden ihr wissenschaftliches Wirken, ihre Publikationstätigkeit, wie ihre Beiträge zur Ethnomathematik, zur Ethnographie der Schopen in Bulgarien, zur Geschichte Afrikas und schließlich zu afrikanischen Korbflechtarbeiten, erläutert und im wissenschaftshistorischen Kontext betrachtet. Erstmals liegt nun auch ihre Arbeit über Afrikanische Spiralwulstkörbe gedruckt vor, die sie im Jahr 1939 unvollendet abzuliefern gezwungen wurde. Neben dem Leben und Werk von Marianne Schmidl finden im vorliegenden Band auch das Korbflechten selbst sowie Aspekte einer wissenschaftlichen Analyse dieses kulturgeschichtlich so bedeutsamen Handwerks Beachtung. Den Abschluss bildet eine kommentierte Bibliographie über die Literatur zu Korbarbeiten in Afrika.

      Marianne Schmidl (1890 - 1942)
    • "Rasse ist Schicksal"

      • 578 stránek
      • 21 hodin čtení

      Für die Wissenschaftsgeschichte, speziell der Fächer Ethnologie und Anthropologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist diese Biographie von Otto Reche von großer Relevanz. Darüber hinaus stellt sie einen Beitrag zur Erforschung der Geschichte der Universität Leipzig und des Leipziger Instituts für Ethnologie dar. Reche studierte in Breslau, Jena und Berlin, erhielt 1906 am Hamburger Völkerkundemuseum seine erste Anstellung und zählte zu den Teilnehmern der Hamburger Südsee-Expedition. Nach seiner Tätigkeit als Leiter des Wiener Anthropologisch-Ethnographischen Instituts von 1924 bis 1927 übernahm er in Leipzig bis 1945 das völkerkundliche Institut und baute es in anthropologischer Richtung aus. Im Anschluss an seine Internierung lebte Reche bis zu seinem Tod wieder in der Nähe von Hamburg. Neben der Darstellung seines Lebens und seiner akademischen Karriere, der Herausbildung von Forschungsinteressen und -schwerpunkten, seiner Position innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft sowie seinem Engagement auch außerhalb der Universität, werden Reches Verstrickungen zur Zeit des Nationalsozialismus sowie seine Beziehungen zu unterschiedlichen wissenschaftlichen, außerwissenschaftlichen, parteipolitischen wie staatlichen Stellen ausführlich behandelt.

      "Rasse ist Schicksal"