Deutsche Reklame
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Werbung für Waren und Dienstleistungen ist ein blanker Spiegel, in dem sich die politisch-soziale Situation einer Gesellschaft klar abzeichnet. Die Analyse der Werbung gibt deshalb komplexe Informationen über die gesellschaftliche Realität. So kann man an den Bildwelten der Werbung ablesen: den Boom der Warenproduktion im auslaufenden 19. Jahrhundert, die steigende Nervosität der Gesellschaft in den 1920er Jahren, die Einschränkung und Ideologisierung von Werbung im nationalsozialistischen Deutschland, die schwierige Phase des wirtschaftlichen Wiederaufbaus in den 1950er Jahren, das steigend rasante Wirtschaftswunder der 1960er Jahre, den Versuch einer ästhetischen Qualität in den 1970ern und das interessante Phänomen des neuen Entwerferbewußtseins, das Ende der 1970er Jahre einsetzte. Obwohl die Werbung durch ihre tägliche Gegenwart und durch ihre eindringliche optische Kraft das konkrete ästhetische Empfinden der Menschen weit mehr prägt hat, als es im Fall von Museumskunst jemals sein kann, ist die Ästhetik der Werbung bis heute ein Stiefkind geblieben und in kaum einem Museum systematisch entfaltet worden. Mit der vorliegenden Publikation wird eine anspruchsvolle Bestandsaufnahme der Reklame in Deutschland vorgelegt. So ist dieses Buch von Inhalt, Systematik und Informationswert her ein erstes gedrucktes „MUSEUM FÜR DEUTSCHE REKLAME“.