Verlorene Welt
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Hanna Zürndorfer, genannt Hannele, wird 1925 als Kind jüdischer Eltern geboren. Sie wächst mit ihrer Schwester Lotte wohl behütet in Düsseldorf auf. Ihre Kindheit ist anders als heute: In der Schule lernt Hannele Schreiben mit Schiefertafel und Griffel, sie spielt mit ihren Freundinnen auf der Straße mit Kreiseln und Murmeln. Hannele erzählt von vielen schönen Stunden gemeinsam mit ihren Eltern: vom geheimnisvollen Zauberbaum, aus dem Lebkuchen wachsen, langen Spaziergängen, dem bunten Laternenumzug am Sankt Martinstag und großen Familienfesten wie Weihnachten oder Channukah. Doch nach der Machtergreifung Hitlers verändert sich das Leben der Familie. Der Vater verliert seine Arbeit, weil er Jude ist. Hannele muss ab 1936 zu einer anderen Schule gehen, die nur für jüdische Kinder ist. Das Leben wird immer gefährlicher: Am 9. November 1938 bricht mitten in der Nacht eine Horde von SA-Männern in die Wohnung ein und schlägt die Einrichtung kaputt. Da beschließt die Familie, Deutschland zu verlassen. Hannele und ihre Schwester werden 1939 von Verwandten in England aufgenommen, aber die Eltern schaffen es nicht mehr rechtzeitig auszureisen. Dieses Lesebuch für die Schule ist eine gekürzte Fassung der Biografie „Verlorene Welt. Jüdische Kindheit im Dritten Reich“ von Hannele Zürndorfer (1997, ISBN 3-9805963-3-8), in der die weiteren Ereignisse bis 1947 dargestellt werden.