Deklination des Autobiographischen
Autoři
Více o knize
Wer die Autobiographie als eigenständige Gattung definiert, beruft sich zumeist auf die Identität von Autor, Erzähler und Protagonist. Die Studie schlägt den entgegengesetzten Weg ein und faßt das Autobiographische als Projekt auf, diese Identität im Text herzustellen. Nach einem komprimierten historischen und theoretischen Aufriß über die Autobiographie untersucht die Autorin in Goethes „Dichtung und Wahrheit“, Stendhals „Vie de Henry Brulard“ und Kierkegaards „Entweder Æ Oder“ die markant unterschiedenen, folgerichtig 'deklinierten' Konstruktionen des Selbst. So gelingt es, in deren tragenden Bildern die poetisch transformierte Wiederkehr des Autornamens zu entziffern. Der Autorname, vorgeblich Garant des Nichtfiktionalen, erweist sich als primärer autobiographischer Bildspender. Die Arbeit bereichert dank ihrer subtilen Analysen die aktuelle Autobiographiediskussion um neue, überraschende Perspektiven.