Georg Wilhelm Issel
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In der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts behaupten sich verschiedene Strömungen nebeneinander, wobei der Entwicklung der realistischen Freilichtmalerei die zukunftsträchtigste Rolle zufällt. Zu ihren Begründern in Süddeutschland gehört Georg Wilhelm Issel, dessen Werk bis ins 20. Jahrhundert hinein nahezu unbeachtet blieb und der bis dahin in der Kunstliteratur nur als Förderer des Romantikers Carl Philipp Fohr Würdigung fand. Die vorliegende Monographie setzt sich zum Ziel, das Verhältnis Issels zur Romantik, zum Biedermeier und zum Realismus zu bestimmen und seine Bedeutung in der Landschaftskunst des 19. Jahrhunderts festzulegen. Dies erfolgt anhand einer weitgehend chronologischen Analyse des Œuvres, die ihre Grundlage in dem ausführlich kommentierenden Werkkatalog erhält. Dabei wird ersichtlich, daß sich Issel von Anfang an auf die Landschaftsmalerei in Öltechnik spezialisiert, seine ersten Studien von 1813/14 bereits ausschließlich im Freien entstehen und die Grenze zwischen Studie und ausgeführtem Bild bei ihm alsbald durchlässig zu werden beginnt. In welcher Form Issel seiner Absicht einer möglichst adäquaten Wiedergabe von gesehener Wirklichkeit entspricht und worin sich seine künstlerische Individualität und Fortschrittlichkeit äußern, darüber geben Vergleiche mit Arbeiten von Vorläufern, Zeitgenossen und Nachfolgern Aufschlüsse. In motivischer Hinsicht ist bedeutsam, daß Issel mit seinen Werken aus dem Schwarzwald und dem Odenwald am Anfang der künstlerischen Entdeckung dieser Gegenden steht. Der biographische Teil der Untersuchung erläutert die Hintergründe, weshalb man Issels Œuvre als rein privates ansehen kann. Zudem weist er auf die Bedeutung seines Beitrags zur Erweiterung der Bestände des Darmstädter Museums hin, auf seinen Einsatz auf dem Gebiet der Denkmalpflege sowie auf seine fördernde Rolle für andere Künstler.