Frauenherrschaft im Drama des frühen 19. Jahrhunderts
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Während im bürgerlichen Trauerspiel des 18. Jahrhunderts naive und unschuldige Bürgermädchen als tragische Hauptgestalten dominieren, treten etwa um 1800 heroische, oft politisch oder militärisch selbständig agierende Frauen in den Mittelpunkt des zeitgenössischen Dramas. Die stofflichen Grundlagen von Dramen wie Heinrich von Kleists „Penthesilea“, Zacharias Werners „Wanda, Königin der Sarmaten“, Clemens Brentanos „Die Gründung Prags“ oder Franz Grillparzers „Libussa“ gehören zu einem Bereich, der sich zeitlich zwischen Sage und Geschichte, räumlich zwischen der übernationalen Ferne der Antike und der des slawischen Raumes bewegt. Die dramatischen Schicksale der Frauengestalten, deren Auseinandersetzung mit dem Dominanzanspruch des Mannes zumeist militant geführt wird, werden oft mit einer Gründungslegende kombiniert. Die Studie unternimmt den Versuch, durch eine genaue textorientierte Untersuchung der genannten vier Dramen den Mythos von der Frauenherrschaft zu analysieren. „Das Verdienst. liegt in der differenzierten Analyse der geschichtsphilosophischen Anliegen der jeweiligen Autoren und ihrer literarischen Umsetzung im Drama. Eine nüchterne, ausgewogene Untersuchung.“ (Ruth Klüger, „Germanistik“) „Der Gewinn der Arbeit besteht darin, den Mythos von Frauenherrschaft und -staat aus einer einseitigen, nur den Geschlechterkonflikt betonenden Perspektive gelöst und seine Rezeption im Hinblick auf den jeweils unterschiedlichen geschichtlichen Kontext untersucht zu haben.“ (Marie-Theres Federhofer, „Kleist-Jahrbuch“)